Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Europaeer.
kein Wunder/ daß GOtt Land und"
Leute wegen dieser Himmel-schreyen-"
den Sünde straffte/ und es also der"
Schuldige mit dem Unschuldigen ent-"
gelten müst. Jch sage/ wofern ihr"
Herren Medici solchen Weibern zu"
ihrem teufflischen Vornehmen mit"
Rath und That zu Hülffe kommet/ daß"
ihr große Verantwortung auff euch"
ladet/ und wird der Profit, welchen"
ihr hiermit erlanget/ ein fressend"
Ding seyn/ welches zugleich sich und"
euer übriges Vermögen verzehren"
wird/ daß es nicht auff den dritten Er"
ben kömmt. Und ich versichere euch"
Herrn Theologos, an was Orten"
und Enden ihr in Europa auch seyn"
möget/ daß wofern euch solche La-"
ster/ (für welchen auch die Heyden"
durch das Licht der Natur unterrich-"
tet/ einen Abscheu haben) zu Ohren"
kommen/ und ihr solche nicht ernst-"

haff-

Europæer.
kein Wunder/ daß GOtt Land und„
Leute wegen dieſer Himmel-ſchreyen-„
den Suͤnde ſtraffte/ und es alſo der„
Schuldige mit dem Unſchuldigen ent-„
gelten muͤſt. Jch ſage/ wofern ihr„
Herren Medici ſolchen Weibern zu„
ihrem teuffliſchen Vornehmen mit„
Rath und That zu Huͤlffe kommet/ daß„
ihr große Verantwortung auff euch„
ladet/ und wird der Profit, welchen„
ihr hiermit erlanget/ ein freſſend„
Ding ſeyn/ welches zugleich ſich und„
euer uͤbriges Vermoͤgen verzehren„
wird/ daß es nicht auff den dritten Er„
ben koͤmmt. Und ich verſichere euch„
Herrn Theologos, an was Orten„
und Enden ihr in Europa auch ſeyn„
moͤget/ daß wofern euch ſolche La-„
ſter/ (fuͤr welchen auch die Heyden„
durch das Licht der Natur unterrich-„
tet/ einen Abſcheu haben) zu Ohren„
kommen/ und ihr ſolche nicht ernſt-„

haff-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0215" n="193"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>er.</hi></fw><lb/>
kein Wunder/ daß GOtt Land und&#x201E;<lb/>
Leute wegen die&#x017F;er Himmel-&#x017F;chreyen-&#x201E;<lb/>
den Su&#x0364;nde &#x017F;traffte/ und es al&#x017F;o der&#x201E;<lb/>
Schuldige mit dem Un&#x017F;chuldigen ent-&#x201E;<lb/>
gelten mu&#x0364;&#x017F;t. Jch &#x017F;age/ wofern ihr&#x201E;<lb/>
Herren <hi rendition="#aq">Medici</hi> &#x017F;olchen Weibern zu&#x201E;<lb/>
ihrem teuffli&#x017F;chen Vornehmen mit&#x201E;<lb/>
Rath und That zu Hu&#x0364;lffe kommet/ daß&#x201E;<lb/>
ihr große Verantwortung auff euch&#x201E;<lb/>
ladet/ und wird der <hi rendition="#aq">Profit,</hi> welchen&#x201E;<lb/>
ihr hiermit erlanget/ ein fre&#x017F;&#x017F;end&#x201E;<lb/>
Ding &#x017F;eyn/ welches zugleich &#x017F;ich und&#x201E;<lb/>
euer u&#x0364;briges Vermo&#x0364;gen verzehren&#x201E;<lb/>
wird/ daß es nicht auff den dritten Er&#x201E;<lb/>
ben ko&#x0364;mmt. Und ich ver&#x017F;ichere euch&#x201E;<lb/>
Herrn <hi rendition="#aq">Theologos,</hi> an was Orten&#x201E;<lb/>
und Enden ihr in Europa auch &#x017F;eyn&#x201E;<lb/>
mo&#x0364;get/ daß wofern euch &#x017F;olche La-&#x201E;<lb/>
&#x017F;ter/ (fu&#x0364;r welchen auch die Heyden&#x201E;<lb/>
durch das Licht der Natur unterrich-&#x201E;<lb/>
tet/ einen Ab&#x017F;cheu haben) zu Ohren&#x201E;<lb/>
kommen/ und ihr &#x017F;olche nicht ern&#x017F;t-&#x201E;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">haff-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0215] Europæer. kein Wunder/ daß GOtt Land und„ Leute wegen dieſer Himmel-ſchreyen-„ den Suͤnde ſtraffte/ und es alſo der„ Schuldige mit dem Unſchuldigen ent-„ gelten muͤſt. Jch ſage/ wofern ihr„ Herren Medici ſolchen Weibern zu„ ihrem teuffliſchen Vornehmen mit„ Rath und That zu Huͤlffe kommet/ daß„ ihr große Verantwortung auff euch„ ladet/ und wird der Profit, welchen„ ihr hiermit erlanget/ ein freſſend„ Ding ſeyn/ welches zugleich ſich und„ euer uͤbriges Vermoͤgen verzehren„ wird/ daß es nicht auff den dritten Er„ ben koͤmmt. Und ich verſichere euch„ Herrn Theologos, an was Orten„ und Enden ihr in Europa auch ſeyn„ moͤget/ daß wofern euch ſolche La-„ ſter/ (fuͤr welchen auch die Heyden„ durch das Licht der Natur unterrich-„ tet/ einen Abſcheu haben) zu Ohren„ kommen/ und ihr ſolche nicht ernſt-„ haff-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/215
Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/215>, abgerufen am 21.11.2024.