Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
Der verliebte
Alexand. Jch gebe Jhm hierinne gar
gerne Beyfall.
Sebast. Doch haben wir Geistliche
es noch gut/ weil man in solchen Sa-
chen nicht Ursach auff uns zu sehen
hat.
Alexand. Doch sind bißweilen man-
che Geistliche so Politisch als irgend
iemand.
Sebast. An ihren Früchten soll man sie
erkennen.
Alexand. Die Geistlichen Bäume
können auch zuweilen weltliche Früch-
te tragen.
Sebast. Dieses Simile ist mir zu hoch/
ich kan es nicht erkrappeln.
Alexand. Jch glaube es gar wohl/ daß
derselbe gerne krappelt/ zumal wenn
Er eine feine Köchin hätte.
Sebast. Wie so?
Alexand. Er krappelte vielleicht biß-
weilen das Geld aus dem Beutel
und
Der verliebte
Alexand. Jch gebe Jhm hierinne gar
gerne Beyfall.
Sebaſt. Doch haben wir Geiſtliche
es noch gut/ weil man in ſolchen Sa-
chen nicht Urſach auff uns zu ſehen
hat.
Alexand. Doch ſind bißweilen man-
che Geiſtliche ſo Politiſch als irgend
iemand.
Sebaſt. An ihren Fruͤchten ſoll man ſie
erkennen.
Alexand. Die Geiſtlichen Baͤume
koͤnnen auch zuweilẽ weltliche Fruͤch-
te tragen.
Sebaſt. Dieſes Simile iſt mir zu hoch/
ich kan es nicht erkrappeln.
Alexand. Jch glaube es gar wohl/ daß
derſelbe gerne krappelt/ zumal wenn
Er eine feine Koͤchin haͤtte.
Sebaſt. Wie ſo?
Alexand. Er krappelte vielleicht biß-
weilen das Geld aus dem Beutel
und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0224" n="202"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der verliebte</hi> </fw><lb/>
        <list>
          <item><hi rendition="#aq">Alexand.</hi> Jch gebe Jhm hierinne gar<lb/>
gerne Beyfall.</item><lb/>
          <item>Seba&#x017F;t. Doch haben wir Gei&#x017F;tliche<lb/>
es noch gut/ weil man in &#x017F;olchen Sa-<lb/>
chen nicht Ur&#x017F;ach auff uns zu &#x017F;ehen<lb/>
hat.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alexand.</hi> Doch &#x017F;ind bißweilen man-<lb/>
che Gei&#x017F;tliche &#x017F;o Politi&#x017F;ch als irgend<lb/>
iemand.</item><lb/>
          <item>Seba&#x017F;t. An ihren Fru&#x0364;chten &#x017F;oll man &#x017F;ie<lb/>
erkennen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alexand.</hi> Die Gei&#x017F;tlichen Ba&#x0364;ume<lb/>
ko&#x0364;nnen auch zuweile&#x0303; weltliche Fru&#x0364;ch-<lb/>
te tragen.</item><lb/>
          <item>Seba&#x017F;t. Die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Simile</hi> i&#x017F;t mir zu hoch/<lb/>
ich kan es nicht erkrappeln.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alexand.</hi> Jch glaube es gar wohl/ daß<lb/>
der&#x017F;elbe gerne krappelt/ zumal wenn<lb/>
Er eine feine Ko&#x0364;chin ha&#x0364;tte.</item><lb/>
          <item>Seba&#x017F;t. Wie &#x017F;o?</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Alexand.</hi> Er krappelte vielleicht biß-<lb/>
weilen das Geld aus dem Beutel<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0224] Der verliebte Alexand. Jch gebe Jhm hierinne gar gerne Beyfall. Sebaſt. Doch haben wir Geiſtliche es noch gut/ weil man in ſolchen Sa- chen nicht Urſach auff uns zu ſehen hat. Alexand. Doch ſind bißweilen man- che Geiſtliche ſo Politiſch als irgend iemand. Sebaſt. An ihren Fruͤchten ſoll man ſie erkennen. Alexand. Die Geiſtlichen Baͤume koͤnnen auch zuweilẽ weltliche Fruͤch- te tragen. Sebaſt. Dieſes Simile iſt mir zu hoch/ ich kan es nicht erkrappeln. Alexand. Jch glaube es gar wohl/ daß derſelbe gerne krappelt/ zumal wenn Er eine feine Koͤchin haͤtte. Sebaſt. Wie ſo? Alexand. Er krappelte vielleicht biß- weilen das Geld aus dem Beutel und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/224
Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/224>, abgerufen am 14.05.2024.