Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. den Teufel darzu nicht gebrauchen. U-ber dieß setzte ein solcher/ welcher einem Gespenste folge/ den wahren Gott auff die Seite/ und hingegen sein Vertrau- en auff den Teuffel/ dahero man denn gar offte erfahren/ daß solche Leute schlechten Lohn/ und an statt des Geldes den Todt bekommen haben; Daß aber der Teuffel bißweilen einen paßiren läs- set/ welchen er ohne dem schon in seiner Gewalt hat/ geschiehet deswegen/ daß er als ein schlauer Politicuntz, andere anzukörren gedencket. Denn der Teuffel hat gar sonder- nur M 3
Europæer. den Teufel darzu nicht gebrauchen. U-ber dieß ſetzte ein ſolcher/ welcher einem Geſpenſte folge/ den wahren Gott auff die Seite/ und hingegen ſein Vertrau- en auff den Teuffel/ dahero man denn gar offte erfahren/ daß ſolche Leute ſchlechten Lohn/ und an ſtatt des Geldes den Todt bekommen haben; Daß aber der Teuffel bißweilen einen paßiren laͤſ- ſet/ welchen er ohne dem ſchon in ſeiner Gewalt hat/ geſchiehet deswegen/ daß er als ein ſchlauer Politicuntz, andere anzukoͤrren gedencket. Denn der Teuffel hat gar ſonder- nur M 3
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Europæer.
den Teufel darzu nicht gebrauchen. U-
ber dieß ſetzte ein ſolcher/ welcher einem
Geſpenſte folge/ den wahren Gott auff
die Seite/ und hingegen ſein Vertrau-
en auff den Teuffel/ dahero man denn
gar offte erfahren/ daß ſolche Leute
ſchlechten Lohn/ und an ſtatt des Geldes
den Todt bekommen haben; Daß aber
der Teuffel bißweilen einen paßiren laͤſ-
ſet/ welchen er ohne dem ſchon in ſeiner
Gewalt hat/ geſchiehet deswegen/ daß
er als ein ſchlauer Politicuntz, andere
anzukoͤrren gedencket.
Denn der Teuffel hat gar ſonder-
bare Maximen, ſein Reich zu vermeh-
ren/ von welchen nicht die geringſte das
Reichthum. Denn es heiſſet wohl recht:
Opes irritamenta malorum. De-
rowegen kan der Herr Magiſter Sper-
ling nicht beſſer thun/ als daß er den Teu-
fel/ wenn er ihn zu erſchrecken pfleget/
nur
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