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Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

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Europaeer.
terwegens erhub sich ein Getümmel des
Volcks/ welches daher entstanden: Es
hatte ein leichtfertiger Spitzbube aus ei-
nem Kauffmanns Gewölbe ein Stück
Tuch gestolen/ und als solches etliche
gewahr wurden verfolgte man ihn und
ruffte das gemeine Volck: Halt/ halt
den einöhrigen Dieb auff/ halt den ein-
öhrigen Dieh auff. Friedrich mey-
nete nicht anders/ als wäre der Madri-
tische Becker zugegen/ und wolle ihn ge-
fänglich einziehen laßen/ weil er vormals
von seiner Tochter Jungfräulichen
Krantz so manche schöne Blume abge-
pflocket/ derowegen wurff er das Haa-
sen-Pannier auff/ und lieff in vollem
Currier wiederum zurücke.

Als die Schergen Friedrichen lauf-
fen sahen/ meyneten sie nicht anders er
wäre der Dieb/ lieffen ihm gleich denen
Windhunden nach/ und ob er wohl um
ihnen zu entkommen unterschiedliche

Ha-

Europæer.
terwegens erhub ſich ein Getuͤmmel des
Volcks/ welches daher entſtanden: Es
hatte ein leichtfertiger Spitzbube aus ei-
nem Kauffmanns Gewoͤlbe ein Stuͤck
Tuch geſtolen/ und als ſolches etliche
gewahr wurden verfolgte man ihn und
ruffte das gemeine Volck: Halt/ halt
den einoͤhrigen Dieb auff/ halt den ein-
oͤhrigen Dieh auff. Friedrich mey-
nete nicht anders/ als waͤre der Madri-
tiſche Becker zugegen/ und wolle ihn ge-
faͤnglich einziehen laßẽ/ weil er vormals
von ſeiner Tochter Jungfraͤulichen
Krantz ſo manche ſchoͤne Blume abge-
pflocket/ derowegen wurff er das Haa-
ſen-Pannier auff/ und lieff in vollem
Currier wiederum zuruͤcke.

Als die Schergen Friedrichen lauf-
fen ſahen/ meyneten ſie nicht anders er
waͤre der Dieb/ lieffen ihm gleich denen
Windhunden nach/ und ob er wohl um
ihnen zu entkommen unterſchiedliche

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[49/0071] Europæer. terwegens erhub ſich ein Getuͤmmel des Volcks/ welches daher entſtanden: Es hatte ein leichtfertiger Spitzbube aus ei- nem Kauffmanns Gewoͤlbe ein Stuͤck Tuch geſtolen/ und als ſolches etliche gewahr wurden verfolgte man ihn und ruffte das gemeine Volck: Halt/ halt den einoͤhrigen Dieb auff/ halt den ein- oͤhrigen Dieh auff. Friedrich mey- nete nicht anders/ als waͤre der Madri- tiſche Becker zugegen/ und wolle ihn ge- faͤnglich einziehen laßẽ/ weil er vormals von ſeiner Tochter Jungfraͤulichen Krantz ſo manche ſchoͤne Blume abge- pflocket/ derowegen wurff er das Haa- ſen-Pannier auff/ und lieff in vollem Currier wiederum zuruͤcke. Als die Schergen Friedrichen lauf- fen ſahen/ meyneten ſie nicht anders er waͤre der Dieb/ lieffen ihm gleich denen Windhunden nach/ und ob er wohl um ihnen zu entkommen unterſchiedliche Ha-

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/71>, abgerufen am 25.11.2024.