[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.Kurzweiliger. auch ein trefflich schönes/ kluges nnd holdseligesMädchen war/ auch ihre Widersinnigkeit gänz- lich abgeleget hatte/ verliebte ich mich nicht ein keines in ihre absonderliche Eigenschaften/ ich offenbaret solches der Mutter/ und dieser war es ein gefundenes Fräßen/ daß sie mich sehen solte ihrer Tochter vermählen. Der Hochzeit-Tag ward nicht lange verschoben/ und der Student machte sich schon gerüst/ eine lustige Baurn Comödie auf solche auszuferti- gen. Der Gestalten wurde mir dieses schön- ste Kind im Beyseyn vieler Edlen Personen/ getrauet/ mit welcher ich bis dato auf dem Schloße haushalte. Der Student aber nahm nach vollendter Comödie/ samt den andern Gä- sten Urlaub/ weil er Vocation hatte/ auf eine nächst gelegen Pfarr zu kommen. Des fünften und lezten Buchs ENDE.Kurzweiliger. auch ein trefflich ſchoͤnes/ kluges nnd holdſeligesMaͤdchen war/ auch ihre Widerſinnigkeit gaͤnz- lich abgeleget hatte/ verliebte ich mich nicht ein keines in ihre abſonderliche Eigenſchaften/ ich offenbaret ſolches der Mutter/ und dieſer war es ein gefundenes Fraͤßen/ daß ſie mich ſehen ſolte ihrer Tochter vermaͤhlen. Der Hochzeit-Tag ward nicht lange verſchoben/ und der Student machte ſich ſchon geruͤſt/ eine luſtige Baurn Comoͤdie auf ſolche auszuferti- gen. Der Geſtalten wurde mir dieſes ſchoͤn- ſte Kind im Beyſeyn vieler Edlen Perſonen/ getrauet/ mit welcher ich bis dato auf dem Schloße haushalte. Der Student aber nahm nach vollendter Comoͤdie/ ſamt den andern Gaͤ- ſten Urlaub/ weil er Vocation hatte/ auf eine naͤchſt gelegen Pfarꝛ zu kommen. Des fuͤnften und lezten Buchs ENDE.<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0220" n="212"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurzweiliger.</hi></fw><lb/> auch ein trefflich ſchoͤnes/ kluges nnd holdſeliges<lb/> Maͤdchen war/ auch ihre Widerſinnigkeit gaͤnz-<lb/> lich abgeleget hatte/ verliebte ich mich nicht ein<lb/> keines in ihre abſonderliche Eigenſchaften/ ich<lb/> offenbaret ſolches der Mutter/ und dieſer war<lb/> es ein gefundenes Fraͤßen/ daß ſie mich<lb/> ſehen ſolte ihrer Tochter vermaͤhlen. Der<lb/> Hochzeit-Tag ward nicht lange verſchoben/<lb/> und der Student machte ſich ſchon geruͤſt/ eine<lb/> luſtige Baurn Comoͤdie auf ſolche auszuferti-<lb/> gen. Der Geſtalten wurde mir dieſes ſchoͤn-<lb/> ſte Kind im Beyſeyn vieler Edlen Perſonen/<lb/> getrauet/ mit welcher ich bis dato auf dem<lb/> Schloße haushalte. Der Student aber nahm<lb/> nach vollendter Comoͤdie/ ſamt den andern Gaͤ-<lb/><hi rendition="#c">ſten Urlaub/ weil er <hi rendition="#aq">Vocation</hi> hatte/<lb/> auf eine naͤchſt gelegen Pfarꝛ<lb/> zu kommen.</hi></p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Des fuͤnften und lezten Buchs</hi> </hi> </p><lb/> <trailer> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">ENDE</hi>.</hi> </hi> </trailer> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [212/0220]
Kurzweiliger.
auch ein trefflich ſchoͤnes/ kluges nnd holdſeliges
Maͤdchen war/ auch ihre Widerſinnigkeit gaͤnz-
lich abgeleget hatte/ verliebte ich mich nicht ein
keines in ihre abſonderliche Eigenſchaften/ ich
offenbaret ſolches der Mutter/ und dieſer war
es ein gefundenes Fraͤßen/ daß ſie mich
ſehen ſolte ihrer Tochter vermaͤhlen. Der
Hochzeit-Tag ward nicht lange verſchoben/
und der Student machte ſich ſchon geruͤſt/ eine
luſtige Baurn Comoͤdie auf ſolche auszuferti-
gen. Der Geſtalten wurde mir dieſes ſchoͤn-
ſte Kind im Beyſeyn vieler Edlen Perſonen/
getrauet/ mit welcher ich bis dato auf dem
Schloße haushalte. Der Student aber nahm
nach vollendter Comoͤdie/ ſamt den andern Gaͤ-
ſten Urlaub/ weil er Vocation hatte/
auf eine naͤchſt gelegen Pfarꝛ
zu kommen.
Des fuͤnften und lezten Buchs
ENDE.
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