Beer, Michael: Der Paria. Stuttgart u. a., 1829.
Es ist mehr Göttliches in ihm, als in Dem Rachedürstenden, den Du verehrst. Die Indianer. Weh! Benascar. Fluch Dir! Maja. Ja, auf mich die Flüche! Auf mich die Rache! mein ist das Verbrechen! Und freveln werd' ich, ist die Liebe Sünde, So lang' ein Hauch des Lebens mich beseelt! Denn dieses Herz ist ein unsterblich Buch, Deß voller Inhalt Liebe ist für ihn, Für ihn, für den Verworfnen. Hörst Du's, Bruder? Triff rasch und räche deine Schmach. Gadhi (zu Benascar). Sie ras't. O höre sie nicht an! Mein ist der Frevel. Beredet hab' ich sie und überlistet, Verführt zum Bruch des heiligen Gesetzes, Gekettet an mich mit den Zauberbanden Verwegner Lieb', und deiner Rache Donner[...]
Es iſt mehr Goͤttliches in ihm, als in Dem Racheduͤrſtenden, den Du verehrſt. Die Indianer. Weh! Benascar. Fluch Dir! Maja. Ja, auf mich die Fluͤche! Auf mich die Rache! mein iſt das Verbrechen! Und freveln werd’ ich, iſt die Liebe Suͤnde, So lang’ ein Hauch des Lebens mich beſeelt! Denn dieſes Herz iſt ein unſterblich Buch, Deß voller Inhalt Liebe iſt fuͤr ihn, Fuͤr ihn, fuͤr den Verworfnen. Hoͤrſt Du’s, Bruder? Triff raſch und raͤche deine Schmach. Gadhi (zu Benascar). Sie raſ’t. O hoͤre ſie nicht an! Mein iſt der Frevel. Beredet hab’ ich ſie und uͤberliſtet, Verfuͤhrt zum Bruch des heiligen Geſetzes, Gekettet an mich mit den Zauberbanden Verwegner Lieb’, und deiner Rache Donner[…] <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MAJ"> <p><pb facs="#f0056" n="46"/> Es iſt mehr Goͤttliches in ihm, als in<lb/> Dem Racheduͤrſtenden, den Du verehrſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#IND"> <speaker><hi rendition="#g">Die Indianer</hi>.</speaker><lb/> <p>Weh!</p> </sp><lb/> <sp who="#BEN"> <speaker><hi rendition="#g">Benascar</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Fluch Dir!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#MAJ"> <speaker><hi rendition="#g">Maja</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ja, auf mich die Fluͤche!</hi><lb/> Auf mich die Rache! mein iſt das Verbrechen!<lb/> Und freveln werd’ ich, iſt die Liebe Suͤnde,<lb/> So lang’ ein Hauch des Lebens mich beſeelt!<lb/> Denn dieſes Herz iſt ein unſterblich Buch,<lb/> Deß voller Inhalt Liebe iſt fuͤr ihn,<lb/> Fuͤr ihn, fuͤr den Verworfnen. Hoͤrſt Du’s, Bruder?<lb/> Triff raſch und raͤche deine Schmach.</p> </sp><lb/> <sp who="#GAD"> <speaker> <hi rendition="#g">Gadhi</hi> </speaker><lb/> <stage>(zu <hi rendition="#g">Benascar</hi>).</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Sie raſ’t.</hi><lb/> O hoͤre ſie nicht an! Mein iſt der Frevel.<lb/> Beredet hab’ ich ſie und uͤberliſtet,<lb/> Verfuͤhrt zum Bruch des heiligen Geſetzes,<lb/> Gekettet an mich mit den Zauberbanden<lb/> Verwegner Lieb’, und deiner Rache Donner<choice><sic>.</sic><corr/></choice><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0056]
Es iſt mehr Goͤttliches in ihm, als in
Dem Racheduͤrſtenden, den Du verehrſt.
Die Indianer.
Weh!
Benascar.
Fluch Dir!
Maja.
Ja, auf mich die Fluͤche!
Auf mich die Rache! mein iſt das Verbrechen!
Und freveln werd’ ich, iſt die Liebe Suͤnde,
So lang’ ein Hauch des Lebens mich beſeelt!
Denn dieſes Herz iſt ein unſterblich Buch,
Deß voller Inhalt Liebe iſt fuͤr ihn,
Fuͤr ihn, fuͤr den Verworfnen. Hoͤrſt Du’s, Bruder?
Triff raſch und raͤche deine Schmach.
Gadhi
(zu Benascar).
Sie raſ’t.
O hoͤre ſie nicht an! Mein iſt der Frevel.
Beredet hab’ ich ſie und uͤberliſtet,
Verfuͤhrt zum Bruch des heiligen Geſetzes,
Gekettet an mich mit den Zauberbanden
Verwegner Lieb’, und deiner Rache Donner
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