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Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.

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qualificiren muß/ ermanglen wird. Jn Erwegung zu
einem Kauffmann gehöret vors Erste/ daß er die
Handlung worzu er sich einmahl bekant und davor
ausgeben/ treibe/ und es nicht bey ein oder andernmahl
bewenden lasse. Nicht doch in solcher Meinung/ daß
eine Kunst sich uf einmahl nicht begreiffen lasse/ es ge-
höre eine Ubung darzu. Denn obwohl die Kauffman-
schafft eine Erfahrung erfordert/ so wollen sich doch
Kauffleute so schlecht hin unter die Künstler nicht zie-
hen lassen/ und können in denen Jahreu/ die sie bey der
Handlung gestanden/ das Jhrige schon begriffen ha-
ben/ daß sie das Werck verstünden/ ob sie es schon nicht
übten/ und bleibt einer ein Mahler/ ob er schon aus
Blödigkeit seines Gesichts ruhen muß. Sondern
weil wir aus einem und andernmahl nicht gewiß von
seiner beständigen Meinung/ ob ihme die Lebens-Art
anständig/ schlüssen können. Die Nahmen aber von
der That und Sache selbst genommen werden/ und
mit derselben über einstimmen müssen/ wie nun eine
Schwalbe keinen Sommer machet/ also kan man den
vor einen Kauffmann nicht erkennen/ der es bey einem
eintzigen Actu bewenden lassen. Es muß ihn gereu-
et haben/ verbothen worden oder fortzustellen ohn-
müglich gefallen seyn.

XIII. Gesetzt aber/ Kauffmanschafft sey uf ge-
wisse Maße eine Kunst/ massen der vernehme Jurist
Rulandus, der seinem eigenen Geständniß nach/ in sei-
nem Tract. de Commissar. part. I. Lib. IV. cap. 19. n.
1. a.
eines Kauffmanns Sohn/ und seiner Eltern Stand
und eigener Ankunfft zum Abbruch nichts wird einge-
raumet haben/ solches mit ausgedruckten Worten ge-

stehet/



qualificiren muß/ ermanglen wird. Jn Erwegung zu
einem Kauffmann gehoͤret vors Erſte/ daß er die
Handlung worzu er ſich einmahl bekant und davor
ausgeben/ treibe/ und es nicht bey ein oder andernmahl
bewenden laſſe. Nicht doch in ſolcher Meinung/ daß
eine Kunſt ſich uf einmahl nicht begreiffen laſſe/ es ge-
hoͤre eine Ubung darzu. Denn obwohl die Kauffman-
ſchafft eine Erfahrung erfordert/ ſo wollen ſich doch
Kauffleute ſo ſchlecht hin unter die Kuͤnſtler nicht zie-
hen laſſen/ und koͤnnen in denen Jahreu/ die ſie bey der
Handlung geſtanden/ das Jhrige ſchon begriffen ha-
ben/ daß ſie das Werck verſtuͤnden/ ob ſie es ſchon nicht
uͤbten/ und bleibt einer ein Mahler/ ob er ſchon aus
Bloͤdigkeit ſeines Geſichts ruhen muß. Sondern
weil wir aus einem und andernmahl nicht gewiß von
ſeiner beſtaͤndigen Meinung/ ob ihme die Lebens-Art
anſtaͤndig/ ſchluͤſſen koͤnnen. Die Nahmen aber von
der That und Sache ſelbſt genommen werden/ und
mit derſelben uͤber einſtimmen muͤſſen/ wie nun eine
Schwalbe keinen Sommer machet/ alſo kan man den
vor einen Kauffmann nicht erkennen/ der es bey einem
eintzigen Actu bewenden laſſen. Es muß ihn gereu-
et haben/ verbothen worden oder fortzuſtellen ohn-
muͤglich gefallen ſeyn.

XIII. Geſetzt aber/ Kauffmanſchafft ſey uf ge-
wiſſe Maße eine Kunſt/ maſſen der vernehme Juriſt
Rulandus, der ſeinem eigenen Geſtaͤndniß nach/ in ſei-
nem Tract. de Commiſſar. part. I. Lib. IV. cap. 19. n.
1. a.
eines Kauffmanns Sohn/ uñ ſeiner Eltern Stand
und eigener Ankunfft zum Abbruch nichts wird einge-
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[10/0014] qualificiren muß/ ermanglen wird. Jn Erwegung zu einem Kauffmann gehoͤret vors Erſte/ daß er die Handlung worzu er ſich einmahl bekant und davor ausgeben/ treibe/ und es nicht bey ein oder andernmahl bewenden laſſe. Nicht doch in ſolcher Meinung/ daß eine Kunſt ſich uf einmahl nicht begreiffen laſſe/ es ge- hoͤre eine Ubung darzu. Denn obwohl die Kauffman- ſchafft eine Erfahrung erfordert/ ſo wollen ſich doch Kauffleute ſo ſchlecht hin unter die Kuͤnſtler nicht zie- hen laſſen/ und koͤnnen in denen Jahreu/ die ſie bey der Handlung geſtanden/ das Jhrige ſchon begriffen ha- ben/ daß ſie das Werck verſtuͤnden/ ob ſie es ſchon nicht uͤbten/ und bleibt einer ein Mahler/ ob er ſchon aus Bloͤdigkeit ſeines Geſichts ruhen muß. Sondern weil wir aus einem und andernmahl nicht gewiß von ſeiner beſtaͤndigen Meinung/ ob ihme die Lebens-Art anſtaͤndig/ ſchluͤſſen koͤnnen. Die Nahmen aber von der That und Sache ſelbſt genommen werden/ und mit derſelben uͤber einſtimmen muͤſſen/ wie nun eine Schwalbe keinen Sommer machet/ alſo kan man den vor einen Kauffmann nicht erkennen/ der es bey einem eintzigen Actu bewenden laſſen. Es muß ihn gereu- et haben/ verbothen worden oder fortzuſtellen ohn- muͤglich gefallen ſeyn. XIII. Geſetzt aber/ Kauffmanſchafft ſey uf ge- wiſſe Maße eine Kunſt/ maſſen der vernehme Juriſt Rulandus, der ſeinem eigenen Geſtaͤndniß nach/ in ſei- nem Tract. de Commiſſar. part. I. Lib. IV. cap. 19. n. 1. a. eines Kauffmanns Sohn/ uñ ſeiner Eltern Stand und eigener Ankunfft zum Abbruch nichts wird einge- raumet haben/ ſolches mit ausgedruckten Worten ge- ſtehet/

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Zitationshilfe: Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beier_buchhandel_1690/14>, abgerufen am 21.11.2024.