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Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.

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sie in selbigen Fällen hinwiederum nicht/ was sie aus
ihrer Handlung oder Werck dargegen setzen/ und in
gleichen Handel treten könten. Also/ daß es hier und
dort einseitige und so zu sagen hinckende Verkehrun-
gen Contractaus unilaterales bleiben/ da keiner des an-
dern Handthierung in solchem Stande erbauet/ und
durch solche Dinge vergilt oder ersetzet/ die der andere
in seinem Stande eigentlich nicht brauchet. Denn/
gesetzl/ der Kauffmann braucht eines Medici, und ver-
ehrte ihm ein Stück Sammet zum Kleide/ der Hand-
Wercks mann bedürffte eines rechtlichen Beystandes/
wolt ihm die Gebühr abarbeiten.

III. Denn/ wie sie beyde desfalls eines Gelehrten
bedürffen/ und ihres Orts gleichsam Kauffer sind/ auch
in ihrer Handthierung etwas finden/ wodurch sie jenes
Mühe vergelten oder vergleichen können/ so ists ausser
seiner Profession, und geschiehet ohne Gefähr/ daß er
eines Kleides bedürffe/ worzu der Krahmer den Zeug
gebe/ und es der Schneider mache. Beydes braucht
er nicht als ein Gelehrter/ geschiehet auch beyderseits
ohne vorgehende Intention und Absehen. Eben/ als
do einem Gelehrten die Noth oder Gelegenheit vor-
stieße/ seiner Güther eines zu verkauffen/ ein Kauff-o-
der Handwercksmann aber wolt etwa sein Geld anle-
gen/ handelts ihm abe/ gebe entweder durch aus Geld/
oder zum theil Wahren/ oder hätte es nach seinem
Handwercke verdienet/ so wärs doch kein Handel/ als
mit einem Gelehrten/ sondern als Hauß-Vater/ und
braucht er das empfangene auch nicht als ein Gelehr-
ter/ sondern als iedweder anderer.

IV. Allein der Buch-Händler ist/ der zu de-

nen



ſie in ſelbigen Faͤllen hinwiederum nicht/ was ſie aus
ihrer Handlung oder Werck dargegen ſetzen/ und in
gleichen Handel treten koͤnten. Alſo/ daß es hier und
dort einſeitige und ſo zu ſagen hinckende Verkehrun-
gen Contractûs unilaterales bleiben/ da keiner des an-
dern Handthierung in ſolchem Stande erbauet/ und
durch ſolche Dinge vergilt oder erſetzet/ die der andere
in ſeinem Stande eigentlich nicht brauchet. Denn/
geſetzl/ der Kauffmann braucht eines Medici, und ver-
ehrte ihm ein Stuͤck Sammet zum Kleide/ der Hand-
Wercks mann beduͤrffte eines rechtlichen Beyſtandes/
wolt ihm die Gebuͤhr abarbeiten.

III. Deñ/ wie ſie beyde desfalls eines Gelehrten
beduͤrffen/ uñ ihres Orts gleichſam Kauffer ſind/ auch
in ihrer Handthierung etwas finden/ woduꝛch ſie jenes
Muͤhe vergelten oder vergleichen koͤnnen/ ſo iſts auſſer
ſeiner Profesſion, und geſchiehet ohne Gefaͤhr/ daß er
eines Kleides beduͤrffe/ worzu der Krahmer den Zeug
gebe/ und es der Schneider mache. Beydes braucht
er nicht als ein Gelehrter/ geſchiehet auch beyderſeits
ohne vorgehende Intention und Abſehen. Eben/ als
do einem Gelehrten die Noth oder Gelegenheit vor-
ſtieße/ ſeiner Guͤther eines zu verkauffen/ ein Kauff-o-
der Handwercksmann aber wolt etwa ſein Geld anle-
gen/ handelts ihm abe/ gebe entweder durch aus Geld/
oder zum theil Wahren/ oder haͤtte es nach ſeinem
Handwercke verdienet/ ſo waͤrs doch kein Handel/ als
mit einem Gelehrten/ ſondern als Hauß-Vater/ und
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ter/ ſondern als iedweder anderer.

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[4/0008] ſie in ſelbigen Faͤllen hinwiederum nicht/ was ſie aus ihrer Handlung oder Werck dargegen ſetzen/ und in gleichen Handel treten koͤnten. Alſo/ daß es hier und dort einſeitige und ſo zu ſagen hinckende Verkehrun- gen Contractûs unilaterales bleiben/ da keiner des an- dern Handthierung in ſolchem Stande erbauet/ und durch ſolche Dinge vergilt oder erſetzet/ die der andere in ſeinem Stande eigentlich nicht brauchet. Denn/ geſetzl/ der Kauffmann braucht eines Medici, und ver- ehrte ihm ein Stuͤck Sammet zum Kleide/ der Hand- Wercks mann beduͤrffte eines rechtlichen Beyſtandes/ wolt ihm die Gebuͤhr abarbeiten. III. Deñ/ wie ſie beyde desfalls eines Gelehrten beduͤrffen/ uñ ihres Orts gleichſam Kauffer ſind/ auch in ihrer Handthierung etwas finden/ woduꝛch ſie jenes Muͤhe vergelten oder vergleichen koͤnnen/ ſo iſts auſſer ſeiner Profesſion, und geſchiehet ohne Gefaͤhr/ daß er eines Kleides beduͤrffe/ worzu der Krahmer den Zeug gebe/ und es der Schneider mache. Beydes braucht er nicht als ein Gelehrter/ geſchiehet auch beyderſeits ohne vorgehende Intention und Abſehen. Eben/ als do einem Gelehrten die Noth oder Gelegenheit vor- ſtieße/ ſeiner Guͤther eines zu verkauffen/ ein Kauff-o- der Handwercksmann aber wolt etwa ſein Geld anle- gen/ handelts ihm abe/ gebe entweder durch aus Geld/ oder zum theil Wahren/ oder haͤtte es nach ſeinem Handwercke verdienet/ ſo waͤrs doch kein Handel/ als mit einem Gelehrten/ ſondern als Hauß-Vater/ und braucht er das empfangene auch nicht als ein Gelehr- ter/ ſondern als iedweder anderer. IV. Allein der Buch-Haͤndler iſt/ der zu de- nen

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Zitationshilfe: Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beier_buchhandel_1690/8>, abgerufen am 21.11.2024.