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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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begehret / das weist du. Er rufft dieserhalb GOTT allein zum Zeugen / wie Hiob / David / Petrus und Paulus sich auf GOttes Zeugniß berieffen. Dicere Deus novit, est Deum testem nominare & ad ejus judicium provocare. vid. Coccei Commentarium in h. l. Du weist es / und obgleich meine Feinde ein anders und das Gegentheil von mir sagen wollen / so weist du es doch am besten / daß ich solche nicht gesuchet habe / denn wo ich die verlanget / hätte ich müssen ein Placentiner seyn / weiche Kleider tragen / süsse pfeiffen / und fein sanffte predigen Matth. 11, 8. 17. Esa. 30, 11. / ich hätte müssen seyn ein Irr-Geist und ein Lügen-Prediger / und predigen / wie sie sauffen und schwelgen solten Mich. 2, 11. / ich hätte ihnen müssen den Weg zum Himmel fein breit machen / und sagen: man könne wol GOtt und der Welt dienen / Christus und Belial können wol zusammen in einem Hertzen wohnen / etc. würde ich so geprediget haben / so wäre ich ihnen ein angenehmer Prediger gewesen / sie würden mich auf den Händen getragen / oben an gesetzet / mir fette Suppen / reichliche Accidentien und alles vollauf gegeben haben.

Aber so spricht nun Jeremias: Menschen-Tage habe ich nicht begehret / das weist du / und / da ihm Satan durch die Welt-Kinder und seinen commoden Fleisch und Blut mit solchen Menschen-Tagen von seiner Ampts-Treu abzubringen versuchet / hat er seine Seele davon unbeschmitzt bewahret mit dem Schilde des Glaubens / und seine dem himmlischen Hirten versprochene Treu nicht um zeitliche Ehr und Geld / nicht um veränderliche und unbeständige Menschen-Gunst verkauffet.

Solte aber jemandem die erste Auslegung besser anstehen / wie man auch selbe nach dem Grund-Text billig vorziehen muß / und durch den Menschen-Tag verstehen einen gefähr- und beschwerlichen / Angst- und Jammer-vollen Tag / so ist der Verstand seiner Worte / ich habe Menschen-Tage nicht begehret / das weist du / dieser: Mein Hirte / dir ist bekandt / daß ich von dir nicht begehret noch verlanget habe / daß meine ungehorsame Zuhörer wegen ihrer Boßheit möchten gestrafft / und einen Tag haben / daran ihre Sünden und Untugenden von deinem grimmigen Zorn heimgesuchet würden. Ach nein / solchen deinen Heimsuchungs-Tag im Zorn habe ich nicht gewünschet /

begehret / das weist du. Er rufft dieserhalb GOTT allein zum Zeugen / wie Hiob / David / Petrus und Paulus sich auf GOttes Zeugniß berieffen. Dicere Deus novit, est Deum testem nominare & ad ejus judicium provocare. vid. Coccei Commentarium in h. l. Du weist es / und obgleich meine Feinde ein anders und das Gegentheil von mir sagen wollen / so weist du es doch am besten / daß ich solche nicht gesuchet habe / denn wo ich die verlanget / hätte ich müssen ein Placentiner seyn / weiche Kleider tragen / süsse pfeiffen / und fein sanffte predigen Matth. 11, 8. 17. Esa. 30, 11. / ich hätte müssen seyn ein Irr-Geist und ein Lügen-Prediger / und predigen / wie sie sauffen und schwelgen solten Mich. 2, 11. / ich hätte ihnen müssen den Weg zum Himmel fein breit machen / und sagen: man könne wol GOtt und der Welt dienen / Christus und Belial können wol zusammen in einem Hertzen wohnen / etc. würde ich so geprediget haben / so wäre ich ihnen ein angenehmer Prediger gewesen / sie würden mich auf den Händen getragen / oben an gesetzet / mir fette Suppen / reichliche Accidentien und alles vollauf gegeben haben.

Aber so spricht nun Jeremias: Menschen-Tage habe ich nicht begehret / das weist du / und / da ihm Satan durch die Welt-Kinder und seinen commoden Fleisch und Blut mit solchen Menschen-Tagen von seiner Ampts-Treu abzubringen versuchet / hat er seine Seele davon unbeschmitzt bewahret mit dem Schilde des Glaubens / und seine dem himmlischen Hirten versprochene Treu nicht um zeitliche Ehr und Geld / nicht um veränderliche und unbeständige Menschen-Gunst verkauffet.

Solte aber jemandem die erste Auslegung besser anstehen / wie man auch selbe nach dem Grund-Text billig vorziehen muß / und durch den Menschen-Tag verstehen einen gefähr- und beschwerlichen / Angst- und Jammer-vollen Tag / so ist der Verstand seiner Worte / ich habe Menschen-Tage nicht begehret / das weist du / dieser: Mein Hirte / dir ist bekandt / daß ich von dir nicht begehret noch verlanget habe / daß meine ungehorsame Zuhörer wegen ihrer Boßheit möchten gestrafft / und einen Tag haben / daran ihre Sünden und Untugenden von deinem grimmigen Zorn heimgesuchet würden. Ach nein / solchen deinen Heimsuchungs-Tag im Zorn habe ich nicht gewünschet /

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[16/0018] begehret / das weist du. Er rufft dieserhalb GOTT allein zum Zeugen / wie Hiob / David / Petrus und Paulus sich auf GOttes Zeugniß berieffen. Du weist es / und obgleich meine Feinde ein anders und das Gegentheil von mir sagen wollen / so weist du es doch am besten / daß ich solche nicht gesuchet habe / denn wo ich die verlanget / hätte ich müssen ein Placentiner seyn / weiche Kleider tragen / süsse pfeiffen / und fein sanffte predigen / ich hätte müssen seyn ein Irr-Geist und ein Lügen-Prediger / und predigen / wie sie sauffen und schwelgen solten / ich hätte ihnen müssen den Weg zum Himmel fein breit machen / und sagen: man könne wol GOtt und der Welt dienen / Christus und Belial können wol zusammen in einem Hertzen wohnen / etc. würde ich so geprediget haben / so wäre ich ihnen ein angenehmer Prediger gewesen / sie würden mich auf den Händen getragen / oben an gesetzet / mir fette Suppen / reichliche Accidentien und alles vollauf gegeben haben. Dicere Deus novit, est Deum testem nominare & ad ejus judicium provocare. vid. Coccei Commentarium in h. l. Matth. 11, 8. 17. Esa. 30, 11. Mich. 2, 11. Aber so spricht nun Jeremias: Menschen-Tage habe ich nicht begehret / das weist du / und / da ihm Satan durch die Welt-Kinder und seinen commoden Fleisch und Blut mit solchen Menschen-Tagen von seiner Ampts-Treu abzubringen versuchet / hat er seine Seele davon unbeschmitzt bewahret mit dem Schilde des Glaubens / und seine dem himmlischen Hirten versprochene Treu nicht um zeitliche Ehr und Geld / nicht um veränderliche und unbeständige Menschen-Gunst verkauffet. Solte aber jemandem die erste Auslegung besser anstehen / wie man auch selbe nach dem Grund-Text billig vorziehen muß / und durch den Menschen-Tag verstehen einen gefähr- und beschwerlichen / Angst- und Jammer-vollen Tag / so ist der Verstand seiner Worte / ich habe Menschen-Tage nicht begehret / das weist du / dieser: Mein Hirte / dir ist bekandt / daß ich von dir nicht begehret noch verlanget habe / daß meine ungehorsame Zuhörer wegen ihrer Boßheit möchten gestrafft / und einen Tag haben / daran ihre Sünden und Untugenden von deinem grimmigen Zorn heimgesuchet würden. Ach nein / solchen deinen Heimsuchungs-Tag im Zorn habe ich nicht gewünschet /

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/18>, abgerufen am 21.11.2024.