Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.Theil I. Cap. III. Satz 26. delphia Br. Ludwig bey dem Abschied ausPennsylvanien folgende Worte: "In- "zwischen ist so viel geschehen, daß der "Grund gelegt ist zu demselben Plan, den "der Heiland in diesen lezten Zeiten hat bis "zu seiner Zukunft, und der nun nicht mehr "geändert werden wird, bis er kommt. "Denn es ist bekannt, daß die Kirche durch "sehr viel Revolutiones und Veränderun- "gen gegangen ist, und es ist darüber fast "kein Streit mehr, daß alle die in der Of- "fenbarung Johannis genannte Gemei- "nen und Kirchen aufeinander folgende "Oeconomien sind. Ohne mich nun hier "zu erklären, in was vor einer wir leben, "(denn sie wird mit Händen gegriffen, und "der Name, den uns Freund und Feind "gibt, zeigts zur Gnüge an;) so ist es ge- "wiß, daß wir in einem Periodo stehen, "wie die andern gestanden sind, und das "was ich vor mein Theil glaube, ist, daß "der Periodus, worinnen der Heiland mich "und meine Brüder hat leben lassen, ein "solcher ist, der bis auf seine Zukunft nicht "geändert werden soll. Denn der greu- "liche Kirchen-Zustand, welcher in der "Offenbarung Johannis als der lezte be- "schrieben wird, der ist mit uns zugleich, "geht aber uns gar nichts an, gehört zur "Stunde der Versuchung, die über den "ganzen Creiß der Erden kommen wird, "und schon würcklich angegangen ist; davon
Theil I. Cap. III. Satz 26. delphia Br. Ludwig bey dem Abſchied ausPennſylvanien folgende Worte: ”In- ”zwiſchen iſt ſo viel geſchehen, daß der ”Grund gelegt iſt zu demſelben Plan, den ”der Heiland in dieſen lezten Zeiten hat bis ”zu ſeiner Zukunft, und der nun nicht mehr ”geaͤndert werden wird, bis er kommt. ”Denn es iſt bekannt, daß die Kirche durch ”ſehr viel Revolutiones und Veraͤnderun- ”gen gegangen iſt, und es iſt daruͤber faſt ”kein Streit mehr, daß alle die in der Of- ”fenbarung Johannis genannte Gemei- ”nen und Kirchen aufeinander folgende ”Oeconomien ſind. Ohne mich nun hier ”zu erklaͤren, in was vor einer wir leben, ”(denn ſie wird mit Haͤnden gegriffen, und ”der Name, den uns Freund und Feind ”gibt, zeigts zur Gnuͤge an;) ſo iſt es ge- ”wiß, daß wir in einem Periodo ſtehen, ”wie die andern geſtanden ſind, und das ”was ich vor mein Theil glaube, iſt, daß ”der Periodus, worinnen der Heiland mich ”und meine Bruͤder hat leben laſſen, ein ”ſolcher iſt, der bis auf ſeine Zukunft nicht ”geaͤndert werden ſoll. Denn der greu- ”liche Kirchen-Zuſtand, welcher in der ”Offenbarung Johannis als der lezte be- ”ſchrieben wird, der iſt mit uns zugleich, ”geht aber uns gar nichts an, gehoͤrt zur ”Stunde der Verſuchung, die uͤber den ”ganzen Creiß der Erden kommen wird, ”und ſchon wuͤrcklich angegangen iſt; davon
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Theil I. Cap. III. Satz 26.
delphia Br. Ludwig bey dem Abſchied aus
Pennſylvanien folgende Worte: ”In-
”zwiſchen iſt ſo viel geſchehen, daß der
”Grund gelegt iſt zu demſelben Plan, den
”der Heiland in dieſen lezten Zeiten hat bis
”zu ſeiner Zukunft, und der nun nicht mehr
”geaͤndert werden wird, bis er kommt.
”Denn es iſt bekannt, daß die Kirche durch
”ſehr viel Revolutiones und Veraͤnderun-
”gen gegangen iſt, und es iſt daruͤber faſt
”kein Streit mehr, daß alle die in der Of-
”fenbarung Johannis genannte Gemei-
”nen und Kirchen aufeinander folgende
”Oeconomien ſind. Ohne mich nun hier
”zu erklaͤren, in was vor einer wir leben,
”(denn ſie wird mit Haͤnden gegriffen, und
”der Name, den uns Freund und Feind
”gibt, zeigts zur Gnuͤge an;) ſo iſt es ge-
”wiß, daß wir in einem Periodo ſtehen,
”wie die andern geſtanden ſind, und das
”was ich vor mein Theil glaube, iſt, daß
”der Periodus, worinnen der Heiland mich
”und meine Bruͤder hat leben laſſen, ein
”ſolcher iſt, der bis auf ſeine Zukunft nicht
”geaͤndert werden ſoll. Denn der greu-
”liche Kirchen-Zuſtand, welcher in der
”Offenbarung Johannis als der lezte be-
”ſchrieben wird, der iſt mit uns zugleich,
”geht aber uns gar nichts an, gehoͤrt zur
”Stunde der Verſuchung, die uͤber den
”ganzen Creiß der Erden kommen wird,
”und ſchon wuͤrcklich angegangen iſt;
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