Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite

Theil I. Cap. I. Satz 7.
ist gelegt zu demselben Plan, den der Hei-
land in diesen lezten Zeiten hat bis zu seiner
Zukunft, und der nun nicht mehr geän-
dert
werden wird, bis Er kommt.
Hin-
gegen in den Reden A. 1747. II Th. p. 241:
Wir leben in einer ordentlichen Zeit, da es
nach der Bibel, und ihrer seit siebzehen-
hundert Jahren gemachten
Etiquette geht,
daran noch nichts zu ändern ist.
Ich
schreibe ihm nichts zu, das er nicht selber
schreibt: dieses werden alle billiggesinnte Men-
schen erkennen. Die Geringschätzung der hei-
ligen Schrift ist unfehlbarlich der neumähri-
schen Gemeine Verderben.

Der 8 Satz.
Die Lehre von der GOttheit, und
von der Ehe, ist bey der so genann-
ten Brüdergemeine verderbt.
§ 41.

Niemand wolle sichs befremden lassen, daß
ich diese zween Articul aus den übrigen
heraus nehme und zusammen setze. Von dem
Ordinario werden sie nunmehr auf eine nie erhör-
te Weise ineinander geknetet und gebacken. Da
solle der Vater, und seine Gemahlin, nemlich
der Geist, und der Sohn, als der Mann der
Gemeine, in einer heiligen menschlichen Ehe
durch den Mann und das Weib und das Kind

abge-

Theil I. Cap. I. Satz 7.
iſt gelegt zu demſelben Plan, den der Hei-
land in dieſen lezten Zeiten hat bis zu ſeiner
Zukunft, und der nun nicht mehr geaͤn-
dert
werden wird, bis Er kommt.
Hin-
gegen in den Reden A. 1747. II Th. p. 241:
Wir leben in einer ordentlichen Zeit, da es
nach der Bibel, und ihrer ſeit ſiebzehen-
hundert Jahren gemachten
Etiquette geht,
daran noch nichts zu aͤndern iſt.
Ich
ſchreibe ihm nichts zu, das er nicht ſelber
ſchreibt: dieſes werden alle billiggeſinnte Men-
ſchen erkennen. Die Geringſchaͤtzung der hei-
ligen Schrift iſt unfehlbarlich der neumaͤhri-
ſchen Gemeine Verderben.

Der 8 Satz.
Die Lehre von der GOttheit, und
von der Ehe, iſt bey der ſo genann-
ten Bruͤdergemeine verderbt.
§ 41.

Niemand wolle ſichs befremden laſſen, daß
ich dieſe zween Articul aus den uͤbrigen
heraus nehme und zuſammen ſetze. Von dem
Ordinario werdẽ ſie nunmehr auf eine nie erhoͤr-
te Weiſe ineinander geknetet und gebacken. Da
ſolle der Vater, und ſeine Gemahlin, nemlich
der Geiſt, und der Sohn, als der Mann der
Gemeine, in einer heiligen menſchlichen Ehe
durch den Mann und das Weib und das Kind

abge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0058" n="38"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Theil</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Cap.</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Satz 7.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">i&#x017F;t gelegt zu dem&#x017F;elben Plan, den der Hei-<lb/>
land in die&#x017F;en lezten Zeiten hat bis zu &#x017F;einer<lb/>
Zukunft, und der <hi rendition="#b">nun nicht mehr gea&#x0364;n-<lb/>
dert</hi> werden wird, bis Er kommt.</hi> Hin-<lb/>
gegen in den Reden A. 1747. <hi rendition="#aq">II</hi> Th. p. 241:<lb/><hi rendition="#fr">Wir leben in einer ordentlichen Zeit, da es<lb/>
nach der <hi rendition="#b">Bibel,</hi> und ihrer &#x017F;eit &#x017F;iebzehen-<lb/>
hundert Jahren gemachten</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Etiquette</hi></hi> <hi rendition="#fr">geht,<lb/>
daran <hi rendition="#b">noch nichts zu a&#x0364;ndern</hi> i&#x017F;t.</hi> Ich<lb/>
&#x017F;chreibe ihm nichts zu, das er nicht &#x017F;elber<lb/>
&#x017F;chreibt: die&#x017F;es werden alle billigge&#x017F;innte Men-<lb/>
&#x017F;chen erkennen. Die Gering&#x017F;cha&#x0364;tzung der hei-<lb/>
ligen Schrift i&#x017F;t unfehlbarlich der neuma&#x0364;hri-<lb/>
&#x017F;chen Gemeine Verderben.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#in">D</hi>er 8 <hi rendition="#in">S</hi>atz.<lb/><hi rendition="#fr">Die Lehre von der GOttheit, und<lb/>
von der Ehe, i&#x017F;t bey der &#x017F;o genann-<lb/>
ten Bru&#x0364;dergemeine verderbt.</hi></head><lb/>
              <div n="5">
                <head>§ 41.</head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">N</hi>iemand wolle &#x017F;ichs befremden la&#x017F;&#x017F;en, daß<lb/>
ich die&#x017F;e zween Articul aus den u&#x0364;brigen<lb/>
heraus nehme und zu&#x017F;ammen &#x017F;etze. Von dem<lb/><hi rendition="#aq">Ordinario</hi> werde&#x0303; &#x017F;ie nunmehr auf eine nie erho&#x0364;r-<lb/>
te Wei&#x017F;e ineinander geknetet und gebacken. Da<lb/>
&#x017F;olle der Vater, und &#x017F;eine Gemahlin, nemlich<lb/>
der Gei&#x017F;t, und der Sohn, als der Mann der<lb/>
Gemeine, in einer heiligen men&#x017F;chlichen Ehe<lb/>
durch den Mann und das Weib und das Kind<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">abge-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0058] Theil I. Cap. I. Satz 7. iſt gelegt zu demſelben Plan, den der Hei- land in dieſen lezten Zeiten hat bis zu ſeiner Zukunft, und der nun nicht mehr geaͤn- dert werden wird, bis Er kommt. Hin- gegen in den Reden A. 1747. II Th. p. 241: Wir leben in einer ordentlichen Zeit, da es nach der Bibel, und ihrer ſeit ſiebzehen- hundert Jahren gemachten Etiquette geht, daran noch nichts zu aͤndern iſt. Ich ſchreibe ihm nichts zu, das er nicht ſelber ſchreibt: dieſes werden alle billiggeſinnte Men- ſchen erkennen. Die Geringſchaͤtzung der hei- ligen Schrift iſt unfehlbarlich der neumaͤhri- ſchen Gemeine Verderben. Der 8 Satz. Die Lehre von der GOttheit, und von der Ehe, iſt bey der ſo genann- ten Bruͤdergemeine verderbt. § 41. Niemand wolle ſichs befremden laſſen, daß ich dieſe zween Articul aus den uͤbrigen heraus nehme und zuſammen ſetze. Von dem Ordinario werdẽ ſie nunmehr auf eine nie erhoͤr- te Weiſe ineinander geknetet und gebacken. Da ſolle der Vater, und ſeine Gemahlin, nemlich der Geiſt, und der Sohn, als der Mann der Gemeine, in einer heiligen menſchlichen Ehe durch den Mann und das Weib und das Kind abge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/58
Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/58>, abgerufen am 21.11.2024.