Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.dieser Kirche; folglich ein Mensch, dem niemand ein Herrn Grafen seine eigene Brüder bisher
gefunden haben. Dieses Kind GOttes hat dann zuforderst drei wesentliche Theue (s. 5.) Geist/ Seele und Leib. Erstlich den Geist betreffend, so wird ihm derselbe an- stat des Teufels, der ausgetrieben ist, ein- geblasen (s. 7. 8.) der hat die Qualität/ daß er bypostatisch ist/ und die gantze Person regieret; er ist nicht der Geist JEsu Christi/ sondern sein Unterthan/ und empfängt unmittelbare Befehle von ihm/ er muß auch die Bibel nicht mehr falsch verstehen/ sondern empfängt aus GOttes Wort/ und bei allen Gelegen- heiten/ in seinem Hertzen lauter wahre Worte des Heilandes. s. 8. dahingegen bei andern Leuten das Hertz verderbt ist mit des Heilands seinen Jdeen. (s. 9.) Wann der Geist da ist, (s. 9.) da präsen- tiret sich dem Gemüth alles falsche/ un- rechte/ dem Heiland entgegene/ mit ei- ner Todtwiedrigkeit/ es braucht keines Buchs/ keines Lexici, keines Casuisten etc. Alles böse unlautere (s. 10.) nichtsnutzige/ muß sich gleich wieder die Wand schmei- sen lassen/ wie eine Fliege/ es darf sich nicht wehren. Darauf kommt er an den zweiten Theil des Kindes GOttes, und das dieſer Kirche; folglich ein Menſch, dem niemand ein Herrn Grafen ſeine eigene Bruͤder bisher
gefunden haben. Dieſes Kind GOttes hat dann zuforderſt drei weſentliche Theue (ſ. 5.) Geiſt/ Seele und Leib. Erſtlich den Geiſt betreffend, ſo wird ihm derſelbe an- ſtat des Teufels, der ausgetrieben iſt, ein- geblaſen (ſ. 7. 8.) der hat die Qualitaͤt/ daß er bypoſtatiſch iſt/ und die gantze Perſon regieret; er iſt nicht der Geiſt JEſu Chriſti/ ſondern ſein Unterthan/ und empfaͤngt unmittelbare Befehle von ihm/ er muß auch die Bibel nicht mehr falſch verſtehen/ ſondern empfaͤngt aus GOttes Wort/ und bei allen Gelegen- heiten/ in ſeinem Hertzen lauter wahre Worte des Heilandes. ſ. 8. dahingegen bei andern Leuten das Hertz verderbt iſt mit des Heilands ſeinen Jdeen. (ſ. 9.) Wann der Geiſt da iſt, (ſ. 9.) da praͤſen- tiret ſich dem Gemuͤth alles falſche/ un- rechte/ dem Heiland entgegene/ mit ei- ner Todtwiedrigkeit/ es braucht keines Buchs/ keines Lexici, keines Caſuiſten ꝛc. Alles boͤſe unlautere (ſ. 10.) nichtsnutzige/ muß ſich gleich wieder die Wand ſchmei- ſen laſſen/ wie eine Fliege/ es darf ſich nicht wehren. Darauf kommt er an den zweiten Theil des Kindes GOttes, und das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0107" n="107"/> dieſer Kirche; folglich ein Menſch, dem niemand<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/><note next="#seg2pn_22_6" xml:id="seg2pn_22_5" prev="#seg2pn_22_4" place="foot" n="(*)">Herrn Grafen ſeine eigene Bruͤder bisher<lb/> gefunden haben. Dieſes Kind GOttes hat<lb/> dann zuforderſt <hi rendition="#fr">drei weſentliche Theue (ſ.<lb/> 5.) Geiſt/ Seele und Leib.</hi> Erſtlich <hi rendition="#fr">den<lb/> Geiſt</hi> betreffend, ſo wird ihm derſelbe an-<lb/> ſtat des Teufels, der ausgetrieben iſt, <hi rendition="#fr">ein-<lb/> geblaſen</hi> (ſ. 7. 8.) <hi rendition="#fr">der hat die Qualitaͤt/<lb/> daß er</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bypoſtati</hi></hi><hi rendition="#fr">ſch iſt/ und die gantze<lb/> Perſon regieret; er iſt nicht der Geiſt<lb/> JEſu Chriſti/ ſondern ſein Unterthan/<lb/> und empfaͤngt unmittelbare Befehle von<lb/> ihm/ er muß auch die Bibel nicht mehr<lb/> falſch verſtehen/ ſondern empfaͤngt aus<lb/> GOttes Wort/ und bei allen Gelegen-<lb/> heiten/ in ſeinem Hertzen lauter wahre<lb/> Worte des Heilandes. ſ. 8. dahingegen<lb/> bei andern Leuten das Hertz verderbt iſt<lb/> mit des Heilands ſeinen Jdeen.</hi> (ſ. 9.)<lb/> Wann der Geiſt da iſt, (ſ. 9.) <hi rendition="#fr">da praͤſen-<lb/> tiret ſich dem Gemuͤth alles falſche/ un-<lb/> rechte/ dem Heiland entgegene/ mit ei-<lb/> ner Todtwiedrigkeit/ es braucht keines<lb/> Buchs/ keines</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lexici</hi>,</hi> <hi rendition="#fr">keines Caſuiſten ꝛc.<lb/> Alles boͤſe unlautere (ſ. 10.) nichtsnutzige/<lb/> muß ſich gleich wieder die Wand ſchmei-<lb/> ſen laſſen/ wie eine Fliege/ es darf ſich<lb/> nicht wehren.</hi> Darauf kommt er an den<lb/><hi rendition="#fr">zweiten Theil</hi> des Kindes GOttes, und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">das</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0107]
dieſer Kirche; folglich ein Menſch, dem niemand
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(*) Herrn Grafen ſeine eigene Bruͤder bisher
gefunden haben. Dieſes Kind GOttes hat
dann zuforderſt drei weſentliche Theue (ſ.
5.) Geiſt/ Seele und Leib. Erſtlich den
Geiſt betreffend, ſo wird ihm derſelbe an-
ſtat des Teufels, der ausgetrieben iſt, ein-
geblaſen (ſ. 7. 8.) der hat die Qualitaͤt/
daß er bypoſtatiſch iſt/ und die gantze
Perſon regieret; er iſt nicht der Geiſt
JEſu Chriſti/ ſondern ſein Unterthan/
und empfaͤngt unmittelbare Befehle von
ihm/ er muß auch die Bibel nicht mehr
falſch verſtehen/ ſondern empfaͤngt aus
GOttes Wort/ und bei allen Gelegen-
heiten/ in ſeinem Hertzen lauter wahre
Worte des Heilandes. ſ. 8. dahingegen
bei andern Leuten das Hertz verderbt iſt
mit des Heilands ſeinen Jdeen. (ſ. 9.)
Wann der Geiſt da iſt, (ſ. 9.) da praͤſen-
tiret ſich dem Gemuͤth alles falſche/ un-
rechte/ dem Heiland entgegene/ mit ei-
ner Todtwiedrigkeit/ es braucht keines
Buchs/ keines Lexici, keines Caſuiſten ꝛc.
Alles boͤſe unlautere (ſ. 10.) nichtsnutzige/
muß ſich gleich wieder die Wand ſchmei-
ſen laſſen/ wie eine Fliege/ es darf ſich
nicht wehren. Darauf kommt er an den
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