Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.der Lutherischen Kirche, und der Augspurgischen obrig- rischen Kirchengeist schon näher bekant
gewesen/ wie es in seiner Bekentnis lau- tet. Jn vorgedachter Predig, vom Vateramt des Sohnes/ heiset es s. 3. 4. also: das (daß nemlich die erste Person der Gottheit unser directer Vater seye) ist eine falsche Lehre und einer von den Hauptirthü- mern (man merke: es ist nur einer davon) die in der Christenheit sind/ die vielleicht der Lehre von unserm Ausflus aus dem göttlichen Wesen/ den Weg gebahnet. Jn einem alten Kirchenliede stehet: Weil Christus unser Bruder ist/ so ist er un- ser Vater/ er ist es durch seinen Sohn geworden. Was man so in der Welt ei- nen Großvater/ einen Schwiegervater/ nennet/ das ist der Vater unsers HErrn JEsu Christi. Aber unser directer Va- ter ist der Heiland/ der hat uns gemacht. Und (s. 7.) führet er an, was die erste Per- son gedacht haben soll, als Adam/ der Sohn des HErrn JEsu Christi/ wieder erlöset werden sollen. Nemlich da habe der Vater Christi gedacht: der Mensch ist ja auch mein/ er ist meines Sohnes Kind. Das müste man nun nothwendig auch ei- nen der Lutheriſchen Kirche, und der Augſpurgiſchen obrig- riſchen Kirchengeiſt ſchon naͤher bekant
geweſen/ wie es in ſeiner Bekentnis lau- tet. Jn vorgedachter Predig, vom Vateramt des Sohnes/ heiſet es ſ. 3. 4. alſo: das (daß nemlich die erſte Perſon der Gottheit unſer directer Vater ſeye) iſt eine falſche Lehre und einer von den Hauptirthuͤ- mern (man merke: es iſt nur einer davon) die in der Chriſtenheit ſind/ die vielleicht der Lehre von unſerm Ausflus aus dem goͤttlichen Weſen/ den Weg gebahnet. Jn einem alten Kirchenliede ſtehet: Weil Chriſtus unſer Bruder iſt/ ſo iſt er un- ſer Vater/ er iſt es durch ſeinen Sohn geworden. Was man ſo in der Welt ei- nen Großvater/ einen Schwiegervater/ nennet/ das iſt der Vater unſers HErrn JEſu Chriſti. Aber unſer directer Va- ter iſt der Heiland/ der hat uns gemacht. Und (ſ. 7.) fuͤhret er an, was die erſte Per- ſon gedacht haben ſoll, als Adam/ der Sohn des HErrn JEſu Chriſti/ wieder erloͤſet werden ſollen. Nemlich da habe der Vater Chriſti gedacht: der Menſch iſt ja auch mein/ er iſt meines Sohnes Kind. Das muͤſte man nun nothwendig auch ei- nen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0141" n="141"/> der Lutheriſchen Kirche, und der Augſpurgiſchen<lb/> Confeßion, angemaſet habe. Und wer den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">obrig-</fw><lb/><note next="#seg2pn_29_3" xml:id="seg2pn_29_2" prev="#seg2pn_29_1" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">riſchen Kirchengeiſt ſchon naͤher bekant<lb/> geweſen/</hi> wie es in ſeiner Bekentnis lau-<lb/> tet.<lb/> Jn vorgedachter Predig, <hi rendition="#fr">vom Vateramt<lb/> des Sohnes/</hi> heiſet es ſ. 3. 4. alſo: <hi rendition="#fr">das</hi><lb/> (daß nemlich die erſte Perſon der Gottheit<lb/> unſer directer Vater ſeye) <hi rendition="#fr">iſt eine falſche<lb/> Lehre und einer von den Hauptirthuͤ-<lb/> mern</hi> (man merke: es iſt <hi rendition="#fr">nur einer</hi> davon)<lb/><hi rendition="#fr">die in der Chriſtenheit ſind/ die vielleicht<lb/> der Lehre von unſerm Ausflus aus dem<lb/> goͤttlichen Weſen/ den Weg gebahnet.<lb/> Jn einem alten Kirchenliede ſtehet: Weil<lb/> Chriſtus unſer Bruder iſt/ ſo iſt er un-<lb/> ſer Vater/ er iſt es durch ſeinen Sohn<lb/> geworden. Was man ſo in der Welt ei-<lb/> nen Großvater/ einen Schwiegervater/<lb/> nennet/ das iſt der Vater unſers HErrn<lb/> JEſu Chriſti. Aber unſer directer Va-<lb/> ter iſt der Heiland/ der hat uns gemacht.</hi><lb/> Und (ſ. 7.) fuͤhret er an, was die erſte Per-<lb/> ſon gedacht haben ſoll, <hi rendition="#fr">als Adam/ der<lb/> Sohn des HErrn JEſu Chriſti/</hi> wieder<lb/> erloͤſet werden ſollen. Nemlich da habe der<lb/> Vater Chriſti gedacht: <hi rendition="#fr">der Menſch iſt ja<lb/> auch mein/ er iſt meines Sohnes Kind.</hi><lb/> Das muͤſte man nun nothwendig auch ei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0141]
der Lutheriſchen Kirche, und der Augſpurgiſchen
Confeßion, angemaſet habe. Und wer den
obrig-
(*)
(*) riſchen Kirchengeiſt ſchon naͤher bekant
geweſen/ wie es in ſeiner Bekentnis lau-
tet.
Jn vorgedachter Predig, vom Vateramt
des Sohnes/ heiſet es ſ. 3. 4. alſo: das
(daß nemlich die erſte Perſon der Gottheit
unſer directer Vater ſeye) iſt eine falſche
Lehre und einer von den Hauptirthuͤ-
mern (man merke: es iſt nur einer davon)
die in der Chriſtenheit ſind/ die vielleicht
der Lehre von unſerm Ausflus aus dem
goͤttlichen Weſen/ den Weg gebahnet.
Jn einem alten Kirchenliede ſtehet: Weil
Chriſtus unſer Bruder iſt/ ſo iſt er un-
ſer Vater/ er iſt es durch ſeinen Sohn
geworden. Was man ſo in der Welt ei-
nen Großvater/ einen Schwiegervater/
nennet/ das iſt der Vater unſers HErrn
JEſu Chriſti. Aber unſer directer Va-
ter iſt der Heiland/ der hat uns gemacht.
Und (ſ. 7.) fuͤhret er an, was die erſte Per-
ſon gedacht haben ſoll, als Adam/ der
Sohn des HErrn JEſu Chriſti/ wieder
erloͤſet werden ſollen. Nemlich da habe der
Vater Chriſti gedacht: der Menſch iſt ja
auch mein/ er iſt meines Sohnes Kind.
Das muͤſte man nun nothwendig auch ei-
nen
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