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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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wird man keinen Herrnhuter zumuthen; sich auf
ihre Schriften einzulassen.

§. 3.

Die Absichten sind kürtzlich angezeiget (§. 1. 2.)
worzu die schöne Erfindung eines Creutzreichs und
seiner Unschuld/ als ein Mittel dienen soll. Al-
lein der Herr Graf hat mehr als einen Weg. Er
hat noch besondere Mittel zu dieser Absicht gantz
sinnreich ausgedacht, und sich abermal in seinen
Künsten so vollkommen abgeschildert, wie man ihn
vorlängst, gefunden. Sein Schreibwerk ist unter
dem Namen der gantzen Kirche den obrigkeitli-
chen Personen
zugedacht, wie die Zuschrift lau-
tet. Er hat das Siegel seiner gantzen Kirche dar-
aufgedrukt, damit es nicht vor eine Privatschrift
angesehen werde. Dann (*) der Bruder Bischof

hat
(*) Zu geschweigen, daß in der Zuschrift, diese
Herrnhuterey des Grafen, vor eine Apologie
der gantzen Brüderschaft ausgegeben, und
von den gesamten geist- und weltlichen Aelte-
sten, Deputirten und Syndicis, unterschrie-
ben wird. Das ist kein geringes Zeugnis der
Monarchie des Grafen, und des geschwornen
Gehorsams, in welchen sich seine Reichsge-
nossen gegen ihren Stifter bequemen müssen.
Dann die gantze Historie dieses Creutzreichs
handelt von den Schalkheiten des Grafen.
Wenig anderes ist da zu finden. Es heist im-
mer, daß ich/ daß memand mehr gethan
als

wird man keinen Herrnhuter zumuthen; ſich auf
ihre Schriften einzulaſſen.

§. 3.

Die Abſichten ſind kuͤrtzlich angezeiget (§. 1. 2.)
worzu die ſchoͤne Erfindung eines Creutzreichs und
ſeiner Unſchuld/ als ein Mittel dienen ſoll. Al-
lein der Herr Graf hat mehr als einen Weg. Er
hat noch beſondere Mittel zu dieſer Abſicht gantz
ſinnreich ausgedacht, und ſich abermal in ſeinen
Kuͤnſten ſo vollkommen abgeſchildert, wie man ihn
vorlaͤngſt, gefunden. Sein Schreibwerk iſt unter
dem Namen der gantzen Kirche den obrigkeitli-
chen Perſonen
zugedacht, wie die Zuſchrift lau-
tet. Er hat das Siegel ſeiner gantzen Kirche dar-
aufgedrukt, damit es nicht vor eine Privatſchrift
angeſehen werde. Dann (*) der Bruder Biſchof

hat
(*) Zu geſchweigen, daß in der Zuſchrift, dieſe
Herrnhuterey des Grafen, vor eine Apologie
der gantzen Bruͤderſchaft ausgegeben, und
von den geſamten geiſt- und weltlichen Aelte-
ſten, Deputirten und Syndicis, unterſchrie-
ben wird. Das iſt kein geringes Zeugnis der
Monarchie des Grafen, und des geſchwornen
Gehorſams, in welchen ſich ſeine Reichsge-
noſſen gegen ihren Stifter bequemen muͤſſen.
Dann die gantze Hiſtorie dieſes Creutzreichs
handelt von den Schalkheiten des Grafen.
Wenig anderes iſt da zu finden. Es heiſt im-
mer, daß ich/ daß memand mehr gethan
als
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[16/0016] wird man keinen Herrnhuter zumuthen; ſich auf ihre Schriften einzulaſſen. §. 3. Die Abſichten ſind kuͤrtzlich angezeiget (§. 1. 2.) worzu die ſchoͤne Erfindung eines Creutzreichs und ſeiner Unſchuld/ als ein Mittel dienen ſoll. Al- lein der Herr Graf hat mehr als einen Weg. Er hat noch beſondere Mittel zu dieſer Abſicht gantz ſinnreich ausgedacht, und ſich abermal in ſeinen Kuͤnſten ſo vollkommen abgeſchildert, wie man ihn vorlaͤngſt, gefunden. Sein Schreibwerk iſt unter dem Namen der gantzen Kirche den obrigkeitli- chen Perſonen zugedacht, wie die Zuſchrift lau- tet. Er hat das Siegel ſeiner gantzen Kirche dar- aufgedrukt, damit es nicht vor eine Privatſchrift angeſehen werde. Dann (*) der Bruder Biſchof hat (*) Zu geſchweigen, daß in der Zuſchrift, dieſe Herrnhuterey des Grafen, vor eine Apologie der gantzen Bruͤderſchaft ausgegeben, und von den geſamten geiſt- und weltlichen Aelte- ſten, Deputirten und Syndicis, unterſchrie- ben wird. Das iſt kein geringes Zeugnis der Monarchie des Grafen, und des geſchwornen Gehorſams, in welchen ſich ſeine Reichsge- noſſen gegen ihren Stifter bequemen muͤſſen. Dann die gantze Hiſtorie dieſes Creutzreichs handelt von den Schalkheiten des Grafen. Wenig anderes iſt da zu finden. Es heiſt im- mer, daß ich/ daß memand mehr gethan als

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/16>, abgerufen am 21.11.2024.