Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.pel zu bestätigen, oder daraus herzuleiten. Jm das (**) Jn diesem Fal, da der Sünder als ein sol-
cher, der schon das Gesetz weiß, und die Marter JEsu als eine solche betrachtet wird, die noch von allem evangelischen Beisatz getrennet ist, hätte man nichts zu thun, als das verschiedene in diesem Exempel ausein- ander zu setzen, und sodann das algemeine, das pel zu beſtaͤtigen, oder daraus herzuleiten. Jm das (**) Jn dieſem Fal, da der Suͤnder als ein ſol-
cher, der ſchon das Geſetz weiß, und die Marter JEſu als eine ſolche betrachtet wird, die noch von allem evangeliſchen Beiſatz getrennet iſt, haͤtte man nichts zu thun, als das verſchiedene in dieſem Exempel ausein- ander zu ſetzen, und ſodann das algemeine, das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0077" n="77"/> pel zu beſtaͤtigen, oder daraus herzuleiten. Jm<lb/> erſten Fal, muͤſte ich 1) die Thaten des JEſu<lb/> von Nazareth namhaft machen, 2) zeigen, daß<lb/> er um dieſer willen mit Recht geſtraft worden<lb/> ſeye, 3) daß allemal auf ſolche Thaten ſolche<lb/> Strafen zu gewarten ſeyen. Dadurch aber wuͤr-<lb/> de ich nichts ausrichten, ſondern <hi rendition="#fr">theils</hi> JEſum<lb/> zu einem Verbrecher machen, <hi rendition="#fr">theils</hi> nur ſolche<lb/> Suͤnder ſchreken, die ſich gleicher Verbrechen<lb/> bewuſt, oder darinnen oͤffentlich ergriffen waͤren,<lb/> und eine gleiche Ahndung der Obrigkeit zu be-<lb/> fuͤrchten haͤtten. Der Jnhalt des Geſetzes wuͤr-<lb/> de nach wie vor, verborgen bleiben. Jm andern<lb/> Fal wuͤrde es nicht viel beſſer gehen. Dann wo<lb/> der Suͤnder aus dem Geſetz bereits die goͤttliche<lb/> Foderungen, und die auf deren Ubertretung in<lb/> Zeit und Ewigkeit folgende Strafen gelernet hat;<lb/> ſo wird, durch ein jedes blos geſetzliches Straf-<lb/> exempel, nur die Warheit des Geſetzes, die vor-<lb/> hin ſchon bekant war, beſtaͤtiget und erlaͤurert;<lb/> mithin das Geſetz ſchon voraus zum Grund ge-<lb/> leget, und der Suͤnder <note xml:id="seg2pn_16_1" next="#seg2pn_16_2" place="foot" n="(**)">Jn dieſem Fal, da der Suͤnder als ein ſol-<lb/> cher, der ſchon das Geſetz weiß, und die<lb/> Marter JEſu als eine ſolche betrachtet wird,<lb/> die noch von allem evangeliſchen Beiſatz<lb/> getrennet iſt, haͤtte man nichts zu thun, als<lb/> das verſchiedene in dieſem Exempel ausein-<lb/> ander zu ſetzen, und ſodann das algemeine,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">das</fw></note> nicht <hi rendition="#fr">zuerſt</hi> durch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0077]
pel zu beſtaͤtigen, oder daraus herzuleiten. Jm
erſten Fal, muͤſte ich 1) die Thaten des JEſu
von Nazareth namhaft machen, 2) zeigen, daß
er um dieſer willen mit Recht geſtraft worden
ſeye, 3) daß allemal auf ſolche Thaten ſolche
Strafen zu gewarten ſeyen. Dadurch aber wuͤr-
de ich nichts ausrichten, ſondern theils JEſum
zu einem Verbrecher machen, theils nur ſolche
Suͤnder ſchreken, die ſich gleicher Verbrechen
bewuſt, oder darinnen oͤffentlich ergriffen waͤren,
und eine gleiche Ahndung der Obrigkeit zu be-
fuͤrchten haͤtten. Der Jnhalt des Geſetzes wuͤr-
de nach wie vor, verborgen bleiben. Jm andern
Fal wuͤrde es nicht viel beſſer gehen. Dann wo
der Suͤnder aus dem Geſetz bereits die goͤttliche
Foderungen, und die auf deren Ubertretung in
Zeit und Ewigkeit folgende Strafen gelernet hat;
ſo wird, durch ein jedes blos geſetzliches Straf-
exempel, nur die Warheit des Geſetzes, die vor-
hin ſchon bekant war, beſtaͤtiget und erlaͤurert;
mithin das Geſetz ſchon voraus zum Grund ge-
leget, und der Suͤnder (**) nicht zuerſt durch
das
(**) Jn dieſem Fal, da der Suͤnder als ein ſol-
cher, der ſchon das Geſetz weiß, und die
Marter JEſu als eine ſolche betrachtet wird,
die noch von allem evangeliſchen Beiſatz
getrennet iſt, haͤtte man nichts zu thun, als
das verſchiedene in dieſem Exempel ausein-
ander zu ſetzen, und ſodann das algemeine,
das
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