Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.träget, schützet, und so hoch erbauet, daß es einem den (*) Das lässet sich aus den Maximen der herren- hutischen Regierungssorm gar leicht ermessen. Jhr Stifter, der Herr Graf, ist so stoltz und zornig/ daß er gerne Feuer vom Himmel fallen liesse, wann der liebe GOtt ihm recht gehorchen wolte. Einen gewissen Lutherischen Prediger, dessen Schrift nach seinem Tode herausgekommen, hat der Herr Graf bei dem Verräther Judas in der Hölle gesehen. Wa- rum? weil in gedachter Schrift der gräfliche Catechismus widerleget worden. Und gleich- wol ist der Herr Graf weder bei jenes seinem Abschied, noch bei dem göttlichen Richter- spruch, noch im Himmel, noch in der Hölle zugegen gewesen. Vielweniger hat ihm GOtt offenbaret, wie es um das Hertz dieses Pre- digers vor und in seinem Tode gestanden. Ja er hat bekennen müssen, daß dieser Mann ihm Jrthümer gezeiget habe, die er, in der fol- genden Ausgabe des erwehnten Catechismus- büchleins, selbst zu erkennen und zu verbessern genöthigt worden ist. Gesetzt nun, dieser Pfar- rer habe den Herrn Grasen beleidiget. Ja gesetzt, er habe GOtt gelästert, welches der Herr Graf doch nicht sagen wird. Jst dann allenfals bei GOtt keine Vergebung gewesen? Hat A 5
traͤget, ſchuͤtzet, und ſo hoch erbauet, daß es einem den (*) Das laͤſſet ſich aus den Maximen der herren- hutiſchen Regierungsſorm gar leicht ermeſſen. Jhr Stifter, der Herr Graf, iſt ſo ſtoltz und zornig/ daß er gerne Feuer vom Himmel fallen lieſſe, wann der liebe GOtt ihm recht gehorchen wolte. Einen gewiſſen Lutheriſchen Prediger, deſſen Schrift nach ſeinem Tode herausgekommen, hat der Herr Graf bei dem Verraͤther Judas in der Hoͤlle geſehen. Wa- rum? weil in gedachter Schrift der graͤfliche Catechiſmus widerleget worden. Und gleich- wol iſt der Herr Graf weder bei jenes ſeinem Abſchied, noch bei dem goͤttlichen Richter- ſpruch, noch im Himmel, noch in der Hoͤlle zugegen geweſen. Vielweniger hat ihm GOtt offenbaret, wie es um das Hertz dieſes Pre- digers vor und in ſeinem Tode geſtanden. Ja er hat bekennen muͤſſen, daß dieſer Mann ihm Jrthuͤmer gezeiget habe, die er, in der fol- genden Ausgabe des erwehnten Catechismus- buͤchleins, ſelbſt zu erkennen und zu verbeſſern genoͤthigt worden iſt. Geſetzt nun, dieſer Pfar- rer habe den Herrn Graſen beleidiget. Ja geſetzt, er habe GOtt gelaͤſtert, welches der Herr Graf doch nicht ſagen wird. Jſt dann allenfals bei GOtt keine Vergebung geweſen? Hat A 5
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traͤget, ſchuͤtzet, und ſo hoch erbauet, daß es einem
Pallaſt gleichen moͤge, der auf einem Felſen lieget.
Hingegen wird der (*) Fluch die Schilden auf Er-
den
(*) Das laͤſſet ſich aus den Maximen der herren-
hutiſchen Regierungsſorm gar leicht ermeſſen.
Jhr Stifter, der Herr Graf, iſt ſo ſtoltz und
zornig/ daß er gerne Feuer vom Himmel
fallen lieſſe, wann der liebe GOtt ihm recht
gehorchen wolte. Einen gewiſſen Lutheriſchen
Prediger, deſſen Schrift nach ſeinem Tode
herausgekommen, hat der Herr Graf bei dem
Verraͤther Judas in der Hoͤlle geſehen. Wa-
rum? weil in gedachter Schrift der graͤfliche
Catechiſmus widerleget worden. Und gleich-
wol iſt der Herr Graf weder bei jenes ſeinem
Abſchied, noch bei dem goͤttlichen Richter-
ſpruch, noch im Himmel, noch in der Hoͤlle
zugegen geweſen. Vielweniger hat ihm GOtt
offenbaret, wie es um das Hertz dieſes Pre-
digers vor und in ſeinem Tode geſtanden. Ja
er hat bekennen muͤſſen, daß dieſer Mann ihm
Jrthuͤmer gezeiget habe, die er, in der fol-
genden Ausgabe des erwehnten Catechismus-
buͤchleins, ſelbſt zu erkennen und zu verbeſſern
genoͤthigt worden iſt. Geſetzt nun, dieſer Pfar-
rer habe den Herrn Graſen beleidiget. Ja
geſetzt, er habe GOtt gelaͤſtert, welches der
Herr Graf doch nicht ſagen wird. Jſt dann
allenfals bei GOtt keine Vergebung geweſen?
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