Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. sche nachrichten in demselben. Er spricht, Pau-lus Ich merke hierbei an: wenn die histo-
rische umstände in der Schrift einander wiedersprechen, so fället die glaubwürdig- keit des geschichtschreibers nothwendig hin- weg. Dann GOtt verbietet uns mittelst der gesunden vernunft, keine geschichte vor wahr, vielweniger vor götttlich anzuneh- men, welche ihren ungrund durch wieder- sprechende umstände selbst an den tag leget. Und es ist ein unlaugbares kennzeichen der höhern offenbarung, daß sie sich selbst nicht wiedersprechen muß. Wann die histori- schen umstände der schrift, einander wieder- sprechen, so fället unser ganzer glaube da- hin. Dann es beruhet die ganze lehre von den anstalten GOttes zu unserm heil, auf historischen umständen. Daß Christus zu der zeit des kaysers Augusti, in Bethlehem gebohren ist. Daß er am dritten tage auf- erstanden, daß er vierzig tage gesehen wor- den, daß sein leiden und todt unter Pon- tio Pilato erfolget ist etc. etc. Die Apostel sind in ihren schriften die zeugen davon. Zeugen, die sich in den historischen umstän- den wiedersprechen, sind verdächtig. Ein glaube, der auf einer verdächtigen zeugen- sage beruhet, ist ein aberglaube. Ein aber- glaube ist kein mittel zur seeligkeit. Hat der anderer Theil. ſche nachrichten in demſelben. Er ſpricht, Pau-lus Ich merke hierbei an: wenn die hiſto-
riſche umſtaͤnde in der Schrift einander wiederſprechen, ſo faͤllet die glaubwuͤrdig- keit des geſchichtſchreibers nothwendig hin- weg. Dann GOtt verbietet uns mittelſt der geſunden vernunft, keine geſchichte vor wahr, vielweniger vor goͤtttlich anzuneh- men, welche ihren ungrund durch wieder- ſprechende umſtaͤnde ſelbſt an den tag leget. Und es iſt ein unlaugbares kennzeichen der hoͤhern offenbarung, daß ſie ſich ſelbſt nicht wiederſprechen muß. Wann die hiſtori- ſchen umſtaͤnde der ſchrift, einander wieder- ſprechen, ſo faͤllet unſer ganzer glaube da- hin. Dann es beruhet die ganze lehre von den anſtalten GOttes zu unſerm heil, auf hiſtoriſchen umſtaͤnden. Daß Chriſtus zu der zeit des kayſers Auguſti, in Bethlehem gebohren iſt. Daß er am dritten tage auf- erſtanden, daß er vierzig tage geſehen wor- den, daß ſein leiden und todt unter Pon- tio Pilato erfolget iſt ꝛc. ꝛc. Die Apoſtel ſind in ihren ſchriften die zeugen davon. Zeugen, die ſich in den hiſtoriſchen umſtaͤn- den wiederſprechen, ſind verdaͤchtig. Ein glaube, der auf einer verdaͤchtigen zeugen- ſage beruhet, iſt ein aberglaube. Ein aber- glaube iſt kein mittel zur ſeeligkeit. Hat der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0101" n="91"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">anderer Theil.</hi></fw><lb/> ſche nachrichten in demſelben. Er ſpricht, Pau-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lus</fw><lb/><note next="#seg2pn_15_3" xml:id="seg2pn_15_2" prev="#seg2pn_15_1" place="foot" n="(**)">Ich merke hierbei an: wenn die hiſto-<lb/> riſche umſtaͤnde in der Schrift einander<lb/> wiederſprechen, ſo faͤllet die glaubwuͤrdig-<lb/> keit des geſchichtſchreibers nothwendig hin-<lb/> weg. Dann GOtt verbietet uns mittelſt<lb/> der geſunden vernunft, keine geſchichte vor<lb/> wahr, vielweniger vor goͤtttlich anzuneh-<lb/> men, welche ihren ungrund durch wieder-<lb/> ſprechende umſtaͤnde ſelbſt an den tag leget.<lb/> Und es iſt ein unlaugbares kennzeichen der<lb/> hoͤhern offenbarung, daß ſie ſich ſelbſt nicht<lb/> wiederſprechen muß. Wann die hiſtori-<lb/> ſchen umſtaͤnde der ſchrift, einander wieder-<lb/> ſprechen, ſo faͤllet unſer ganzer glaube da-<lb/> hin. Dann es beruhet die ganze lehre von<lb/> den anſtalten GOttes zu unſerm heil, auf<lb/> hiſtoriſchen umſtaͤnden. Daß Chriſtus zu<lb/> der zeit des kayſers Auguſti, in Bethlehem<lb/> gebohren iſt. Daß er am dritten tage auf-<lb/> erſtanden, daß er vierzig tage geſehen wor-<lb/> den, daß ſein leiden und todt unter Pon-<lb/> tio Pilato erfolget iſt ꝛc. ꝛc. Die Apoſtel<lb/> ſind in ihren ſchriften die zeugen davon.<lb/> Zeugen, die ſich in den hiſtoriſchen umſtaͤn-<lb/> den wiederſprechen, ſind verdaͤchtig. Ein<lb/> glaube, der auf einer verdaͤchtigen zeugen-<lb/> ſage beruhet, iſt ein aberglaube. Ein aber-<lb/> glaube iſt kein mittel zur ſeeligkeit. Hat<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0101]
anderer Theil.
ſche nachrichten in demſelben. Er ſpricht, Pau-
lus
(**)
(**) Ich merke hierbei an: wenn die hiſto-
riſche umſtaͤnde in der Schrift einander
wiederſprechen, ſo faͤllet die glaubwuͤrdig-
keit des geſchichtſchreibers nothwendig hin-
weg. Dann GOtt verbietet uns mittelſt
der geſunden vernunft, keine geſchichte vor
wahr, vielweniger vor goͤtttlich anzuneh-
men, welche ihren ungrund durch wieder-
ſprechende umſtaͤnde ſelbſt an den tag leget.
Und es iſt ein unlaugbares kennzeichen der
hoͤhern offenbarung, daß ſie ſich ſelbſt nicht
wiederſprechen muß. Wann die hiſtori-
ſchen umſtaͤnde der ſchrift, einander wieder-
ſprechen, ſo faͤllet unſer ganzer glaube da-
hin. Dann es beruhet die ganze lehre von
den anſtalten GOttes zu unſerm heil, auf
hiſtoriſchen umſtaͤnden. Daß Chriſtus zu
der zeit des kayſers Auguſti, in Bethlehem
gebohren iſt. Daß er am dritten tage auf-
erſtanden, daß er vierzig tage geſehen wor-
den, daß ſein leiden und todt unter Pon-
tio Pilato erfolget iſt ꝛc. ꝛc. Die Apoſtel
ſind in ihren ſchriften die zeugen davon.
Zeugen, die ſich in den hiſtoriſchen umſtaͤn-
den wiederſprechen, ſind verdaͤchtig. Ein
glaube, der auf einer verdaͤchtigen zeugen-
ſage beruhet, iſt ein aberglaube. Ein aber-
glaube iſt kein mittel zur ſeeligkeit. Hat
der
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |