Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit lieben Grafen der starke zaun, den er nicht durch-brechen kan; die kette, die er mit seinen losen striken des Paulus. Die herrnhuter singen wei-
nerig/ oder mit weinen und erbarmen, daß die arme heiden so in der irre gehen. Aber der David, der doch ein Patriarch seyn will, und noch mit dem jüdischen wahn geblendet ist, singet das mit froloken, und spricht, hallelujah! GOtt lob und dank, daß die heiden so blind dahin gehen! was war nun David, wann dieses wahr seyn soll? 1) er wird zum exempel, eines jüdi- schen wahns, angeführet. Also redet er in diesem Psalmen, den ihm der geist GOttes eingegeben hat, als ein blinder jüde. 2) Folglich misbrauchet er auch den namen GOttes nicht wenig, und ist ein schaden- froh über das unglük der heiden. Dann er meinet, die juden wärens allein/ und wür- dens bleiben. Und weil die heiden ihre we- ge gehen, so singet er GOtt lob und dank! da er doch mit den herrnhutern weinen, und des Grafen sein lied hätte singen sollen. Ich glaube nicht, daß unwissenheit, und mangel der einsicht, den Grafen auf diese schändliche abwege bringen. Es müste dann die rabbinische deke ihm vor den augen hän- gen. Es ist vielmehr eine arglistige bosheit. Seine synagoge über alles zu erheben, als wohin Herrnhuterey in ihrer Schalkheit lieben Grafen der ſtarke zaun, den er nicht durch-brechen kan; die kette, die er mit ſeinen loſen ſtriken des Paulus. Die herrnhuter ſingen wei-
nerig/ oder mit weinen und erbarmen, daß die arme heiden ſo in der irre gehen. Aber der David, der doch ein Patriarch ſeyn will, und noch mit dem juͤdiſchen wahn geblendet iſt, ſinget das mit froloken, und ſpricht, hallelujah! GOtt lob und dank, daß die heiden ſo blind dahin gehen! was war nun David, wann dieſes wahr ſeyn ſoll? 1) er wird zum exempel, eines juͤdi- ſchen wahns, angefuͤhret. Alſo redet er in dieſem Pſalmen, den ihm der geiſt GOttes eingegeben hat, als ein blinder juͤde. 2) Folglich misbrauchet er auch den namen GOttes nicht wenig, und iſt ein ſchaden- froh uͤber das ungluͤk der heiden. Dann er meinet, die juden waͤrens allein/ und wuͤr- dens bleiben. Und weil die heiden ihre we- ge gehen, ſo ſinget er GOtt lob und dank! da er doch mit den herrnhutern weinen, und des Grafen ſein lied haͤtte ſingen ſollen. Ich glaube nicht, daß unwiſſenheit, und mangel der einſicht, den Grafen auf dieſe ſchaͤndliche abwege bringen. Es muͤſte dann die rabbiniſche deke ihm vor den augen haͤn- gen. Es iſt vielmehr eine argliſtige bosheit. Seine ſynagoge uͤber alles zu erheben, als wohin <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0114" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> lieben Grafen der ſtarke zaun, den er nicht durch-<lb/> brechen kan; die kette, die er mit ſeinen loſen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtriken</fw><lb/><note next="#seg2pn_17_4" xml:id="seg2pn_17_3" prev="#seg2pn_17_2" place="foot" n="(*)">des Paulus. Die herrnhuter ſingen <hi rendition="#fr">wei-<lb/> nerig/</hi> oder mit weinen und erbarmen, daß<lb/> die arme heiden ſo in der irre gehen. Aber<lb/> der David, der doch ein Patriarch ſeyn<lb/> will, und noch mit dem <hi rendition="#fr">juͤdiſchen wahn</hi><lb/> geblendet iſt, ſinget das mit froloken, und<lb/> ſpricht, hallelujah! GOtt lob und dank,<lb/> daß die heiden ſo blind dahin gehen! was<lb/> war nun David, wann dieſes wahr ſeyn<lb/> ſoll? 1) er wird zum exempel, eines juͤdi-<lb/> ſchen wahns, angefuͤhret. Alſo redet er in<lb/> dieſem Pſalmen, den ihm der geiſt GOttes<lb/> eingegeben hat, als ein blinder juͤde. 2)<lb/> Folglich misbrauchet er auch den namen<lb/> GOttes nicht wenig, und iſt ein ſchaden-<lb/> froh uͤber das ungluͤk der heiden. Dann er<lb/> meinet, <hi rendition="#fr">die juden waͤrens allein/ und wuͤr-<lb/> dens bleiben.</hi> Und weil die heiden ihre we-<lb/> ge gehen, ſo ſinget er <hi rendition="#fr">GOtt lob und dank!</hi><lb/> da er doch mit den herrnhutern weinen, und<lb/> des Grafen ſein lied haͤtte ſingen ſollen.<lb/> Ich glaube nicht, daß unwiſſenheit, und<lb/> mangel der einſicht, den Grafen auf dieſe<lb/> ſchaͤndliche abwege bringen. Es muͤſte dann<lb/> die rabbiniſche deke ihm vor den augen haͤn-<lb/> gen. Es iſt vielmehr eine argliſtige bosheit.<lb/> Seine ſynagoge uͤber alles zu erheben, als<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wohin</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [104/0114]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
lieben Grafen der ſtarke zaun, den er nicht durch-
brechen kan; die kette, die er mit ſeinen loſen
ſtriken
(*)
(*) des Paulus. Die herrnhuter ſingen wei-
nerig/ oder mit weinen und erbarmen, daß
die arme heiden ſo in der irre gehen. Aber
der David, der doch ein Patriarch ſeyn
will, und noch mit dem juͤdiſchen wahn
geblendet iſt, ſinget das mit froloken, und
ſpricht, hallelujah! GOtt lob und dank,
daß die heiden ſo blind dahin gehen! was
war nun David, wann dieſes wahr ſeyn
ſoll? 1) er wird zum exempel, eines juͤdi-
ſchen wahns, angefuͤhret. Alſo redet er in
dieſem Pſalmen, den ihm der geiſt GOttes
eingegeben hat, als ein blinder juͤde. 2)
Folglich misbrauchet er auch den namen
GOttes nicht wenig, und iſt ein ſchaden-
froh uͤber das ungluͤk der heiden. Dann er
meinet, die juden waͤrens allein/ und wuͤr-
dens bleiben. Und weil die heiden ihre we-
ge gehen, ſo ſinget er GOtt lob und dank!
da er doch mit den herrnhutern weinen, und
des Grafen ſein lied haͤtte ſingen ſollen.
Ich glaube nicht, daß unwiſſenheit, und
mangel der einſicht, den Grafen auf dieſe
ſchaͤndliche abwege bringen. Es muͤſte dann
die rabbiniſche deke ihm vor den augen haͤn-
gen. Es iſt vielmehr eine argliſtige bosheit.
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