Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. fel voraus merken, daß es der Vater nicht seynwerde, den man in der Augspurgischen conseßion findet, nemlich, GOtt Vater, Sohn, und H. Geist. Also war es nöthig, von dieser schädli- chen confeßion, sich zum voraus wieder loszusa- gen, und sie den brüdern theils als eine (*) mis- geburt, (*) Er erinnert zuvor, s. 7. welch ein groser
schade es seye, daß man solche bekentnisse der bibel gleich setze. Er wird aber auch wissen, daß in unserer kirche kein mensch dieses zu thun begehre. Sonst müste er, in einer so heiligen rede, seine brüder ge- fliesentlich mit unwarheiten berichten. Wir verabscheuen das als einen greuel, wann jemand menschliche, an sich auch gute und heilige bücher, der heiligen schrift gleich se- tzet. Noch viel schändlicher ist das in un- sern augen, wann jemand die heilige schrift viel ärger als ein menschlich buch, mis- handelt, (siehe das zweite stük) und sei- ne boshafte erfindungen, der heiligen schrift entgegen setzet, ja dieselbe noch weit über die schrift erhebet, wie wir bald sehen wer- den. Wir glauben demnach, und sehen offenbar, daß dem Herrn redner die hoch- achtung vor GOttes wort, so sehr nicht am herzen liege, wie er vorgeben will: sonst müste er ganz anders davon sprechen, als oben geschehen ist. Hierauf folgen nun die anderer Theil. fel voraus merken, daß es der Vater nicht ſeynwerde, den man in der Augſpurgiſchen conſeßion findet, nemlich, GOtt Vater, Sohn, und H. Geiſt. Alſo war es noͤthig, von dieſer ſchaͤdli- chen confeßion, ſich zum voraus wieder loszuſa- gen, und ſie den bruͤdern theils als eine (*) mis- geburt, (*) Er erinnert zuvor, ſ. 7. welch ein groſer
ſchade es ſeye, daß man ſolche bekentniſſe der bibel gleich ſetze. Er wird aber auch wiſſen, daß in unſerer kirche kein menſch dieſes zu thun begehre. Sonſt muͤſte er, in einer ſo heiligen rede, ſeine bruͤder ge- flieſentlich mit unwarheiten berichten. Wir verabſcheuen das als einen greuel, wann jemand menſchliche, an ſich auch gute und heilige buͤcher, der heiligen ſchrift gleich ſe- tzet. Noch viel ſchaͤndlicher iſt das in un- ſern augen, wann jemand die heilige ſchrift viel aͤrger als ein menſchlich buch, mis- handelt, (ſiehe das zweite ſtuͤk) und ſei- ne boshafte erfindungen, der heiligen ſchrift entgegen ſetzet, ja dieſelbe noch weit uͤber die ſchrift erhebet, wie wir bald ſehen wer- den. Wir glauben demnach, und ſehen offenbar, daß dem Herrn redner die hoch- achtung vor GOttes wort, ſo ſehr nicht am herzen liege, wie er vorgeben will: ſonſt muͤſte er ganz anders davon ſprechen, als oben geſchehen iſt. Hierauf folgen nun die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0121" n="111"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">anderer Theil.</hi></fw><lb/> fel voraus merken, daß es der Vater nicht ſeyn<lb/> werde, den man in der Augſpurgiſchen conſeßion<lb/> findet, nemlich, GOtt Vater, Sohn, und H.<lb/> Geiſt. Alſo war es noͤthig, von dieſer ſchaͤdli-<lb/> chen confeßion, ſich zum voraus wieder loszuſa-<lb/> gen, und ſie den bruͤdern theils als eine <note xml:id="seg2pn_18_1" next="#seg2pn_18_2" place="foot" n="(*)">Er erinnert zuvor, ſ. 7. welch ein groſer<lb/> ſchade es ſeye, daß man ſolche bekentniſſe<lb/> der <hi rendition="#fr">bibel</hi> gleich ſetze. Er wird aber auch<lb/> wiſſen, daß in unſerer kirche kein menſch<lb/> dieſes zu thun begehre. Sonſt muͤſte er,<lb/> in einer ſo heiligen rede, ſeine bruͤder ge-<lb/> flieſentlich mit unwarheiten berichten. Wir<lb/> verabſcheuen das als einen greuel, wann<lb/> jemand menſchliche, an ſich auch gute und<lb/> heilige buͤcher, der heiligen ſchrift gleich ſe-<lb/> tzet. Noch viel ſchaͤndlicher iſt das in un-<lb/> ſern augen, wann jemand die heilige ſchrift<lb/> viel aͤrger als ein menſchlich buch, mis-<lb/> handelt, (ſiehe das <hi rendition="#fr">zweite ſtuͤk</hi>) und ſei-<lb/> ne boshafte erfindungen, der heiligen ſchrift<lb/> entgegen ſetzet, ja dieſelbe noch weit uͤber<lb/> die ſchrift erhebet, wie wir bald ſehen wer-<lb/> den. Wir glauben demnach, und ſehen<lb/> offenbar, daß dem Herrn redner die hoch-<lb/> achtung vor GOttes wort, ſo ſehr nicht<lb/> am herzen liege, wie er vorgeben will:<lb/> ſonſt muͤſte er ganz anders davon ſprechen,<lb/> als oben geſchehen iſt. Hierauf folgen nun<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw></note> mis-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geburt,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [111/0121]
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werde, den man in der Augſpurgiſchen conſeßion
findet, nemlich, GOtt Vater, Sohn, und H.
Geiſt. Alſo war es noͤthig, von dieſer ſchaͤdli-
chen confeßion, ſich zum voraus wieder loszuſa-
gen, und ſie den bruͤdern theils als eine (*) mis-
geburt,
(*) Er erinnert zuvor, ſ. 7. welch ein groſer
ſchade es ſeye, daß man ſolche bekentniſſe
der bibel gleich ſetze. Er wird aber auch
wiſſen, daß in unſerer kirche kein menſch
dieſes zu thun begehre. Sonſt muͤſte er,
in einer ſo heiligen rede, ſeine bruͤder ge-
flieſentlich mit unwarheiten berichten. Wir
verabſcheuen das als einen greuel, wann
jemand menſchliche, an ſich auch gute und
heilige buͤcher, der heiligen ſchrift gleich ſe-
tzet. Noch viel ſchaͤndlicher iſt das in un-
ſern augen, wann jemand die heilige ſchrift
viel aͤrger als ein menſchlich buch, mis-
handelt, (ſiehe das zweite ſtuͤk) und ſei-
ne boshafte erfindungen, der heiligen ſchrift
entgegen ſetzet, ja dieſelbe noch weit uͤber
die ſchrift erhebet, wie wir bald ſehen wer-
den. Wir glauben demnach, und ſehen
offenbar, daß dem Herrn redner die hoch-
achtung vor GOttes wort, ſo ſehr nicht
am herzen liege, wie er vorgeben will:
ſonſt muͤſte er ganz anders davon ſprechen,
als oben geſchehen iſt. Hierauf folgen nun
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