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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
mithin, daß die glaubige alten testaments, ohne

die
nicht einmal im N. T. alle menschen diesel-
be wissen solten, weil sie eine kirchenwar-
heit, die nicht vor die säue zu werfen, und
die ganz unvorsichtig, durch die schriften
Pauli, unter die leute gebracht worden
seye. Er hat dieses bereits in seinem herrn-
hutischen catechismus gelehret. Die alten
seyen auf den unterschied zwischen Vater
und Sohn gefallen/ aber Christus ha-
be zuerst den menschen etwas deutliches
davon gesaget. Das A. T. rede ordent-
licher weise von dem Sohn/ dem Icho-
va/ der unsere gerechtigkeit ist/ fr. 91.
92. f. s. 45. vom Jahr
1742.
Aber noch schöner spricht er davon in der
neujahrsrede/ 1746. von der haushal-
tung des Lammes, in dieser zeit/ s. 4.
Bei uns
(herrnhutern) wird vorausge-
setzt/ daß die theologie vom Vater/
vom Geist/ und überhaupt von der H.
Dreieinigkeit/ eine im alten testament
meist unbekante sache/ gewesen ist/ die
heutiges tages mit gewalt in die sprü-
che hineingezogen wird/ daran aber die
alten väter wohl nicht gedacht haben.
Man hat damals von einem GOtt ge-
wust/ auf den sind alle zehen gebote/
alle glaubrnsartikel/ alle opfer und got-

tesdienste

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
mithin, daß die glaubige alten teſtaments, ohne

die
nicht einmal im N. T. alle menſchen dieſel-
be wiſſen ſolten, weil ſie eine kirchenwar-
heit, die nicht vor die ſaͤue zu werfen, und
die ganz unvorſichtig, durch die ſchriften
Pauli, unter die leute gebracht worden
ſeye. Er hat dieſes bereits in ſeinem herrn-
hutiſchen catechismus gelehret. Die alten
ſeyen auf den unterſchied zwiſchen Vater
und Sohn gefallen/ aber Chriſtus ha-
be zuerſt den menſchen etwas deutliches
davon geſaget. Das A. T. rede ordent-
licher weiſe von dem Sohn/ dem Icho-
va/ der unſere gerechtigkeit iſt/ fr. 91.
92. f. ſ. 45. vom Jahr
1742.
Aber noch ſchoͤner ſpricht er davon in der
neujahrsrede/ 1746. von der haushal-
tung des Lammes, in dieſer zeit/ ſ. 4.
Bei uns
(herrnhutern) wird vorausge-
ſetzt/ daß die theologie vom Vater/
vom Geiſt/ und uͤberhaupt von der H.
Dreieinigkeit/ eine im alten teſtament
meiſt unbekante ſache/ geweſen iſt/ die
heutiges tages mit gewalt in die ſpruͤ-
che hineingezogen wird/ daran aber die
alten vaͤter wohl nicht gedacht haben.
Man hat damals von einem GOtt ge-
wuſt/ auf den ſind alle zehen gebote/
alle glaubrnsartikel/ alle opfer und got-

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[122/0132] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit mithin, daß die glaubige alten teſtaments, ohne die (*) (*) nicht einmal im N. T. alle menſchen dieſel- be wiſſen ſolten, weil ſie eine kirchenwar- heit, die nicht vor die ſaͤue zu werfen, und die ganz unvorſichtig, durch die ſchriften Pauli, unter die leute gebracht worden ſeye. Er hat dieſes bereits in ſeinem herrn- hutiſchen catechismus gelehret. Die alten ſeyen auf den unterſchied zwiſchen Vater und Sohn gefallen/ aber Chriſtus ha- be zuerſt den menſchen etwas deutliches davon geſaget. Das A. T. rede ordent- licher weiſe von dem Sohn/ dem Icho- va/ der unſere gerechtigkeit iſt/ fr. 91. 92. f. ſ. 45. vom Jahr 1742. Aber noch ſchoͤner ſpricht er davon in der neujahrsrede/ 1746. von der haushal- tung des Lammes, in dieſer zeit/ ſ. 4. Bei uns (herrnhutern) wird vorausge- ſetzt/ daß die theologie vom Vater/ vom Geiſt/ und uͤberhaupt von der H. Dreieinigkeit/ eine im alten teſtament meiſt unbekante ſache/ geweſen iſt/ die heutiges tages mit gewalt in die ſpruͤ- che hineingezogen wird/ daran aber die alten vaͤter wohl nicht gedacht haben. Man hat damals von einem GOtt ge- wuſt/ auf den ſind alle zehen gebote/ alle glaubrnsartikel/ alle opfer und got- tesdienſte

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/132>, abgerufen am 24.11.2024.