Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. müssen die altväter recht verruchte leute gewesenseyn, daß sie durchgehends das wort des Höch- sten so unverantwortlich unter die bank gesteket, und nicht einmal die erste grundsätze, von GOtt dem Vater, Sohn, und heiligen Geist, sich und andern bekant gemacht. So muß dann nicht wahr seyn, daß immer erleuchtete männer GOttes vorhanden gewesen, die fleisig mit dem worte GOttes umgien- gen. Warum rühmet aber David von sich, daß er tag und nacht darinnen forsche, und die zeug- nisse des HErrn, als seine rathsleute gebrauche, wie im 119. Psalm zu finden. Warum gibt der HErr Christus den damaligen jüden, die doch in vergleich gegen die erstere zeiten des A. T., in ziemlichen verfall gerathen waren, das zeugnis: ihr forschet in der schrift/ Joh. 5, 39. Dann ich nehme jetzt die übersetzung des Grafen an. Die heiset also: ihr grübelt in der schrift: au- ser daß hierbei angemerket werden kan, worauf er mit dem wort grübeln/ tückisch gezielet habe. Das sind nun die schändlichen ränke miteinan- §. 79. Wir kommen 2) auf den andern grundsatz der schrei- J 3
anderer Theil. muͤſſen die altvaͤter recht verruchte leute geweſenſeyn, daß ſie durchgehends das wort des Hoͤch- ſten ſo unverantwortlich unter die bank geſteket, und nicht einmal die erſte grundſaͤtze, von GOtt dem Vater, Sohn, und heiligen Geiſt, ſich und andern bekant gemacht. So muß dann nicht wahr ſeyn, daß immer erleuchtete maͤnner GOttes vorhanden geweſen, die fleiſig mit dem worte GOttes umgien- gen. Warum ruͤhmet aber David von ſich, daß er tag und nacht darinnen forſche, und die zeug- niſſe des HErrn, als ſeine rathsleute gebrauche, wie im 119. Pſalm zu finden. Warum gibt der HErr Chriſtus den damaligen juͤden, die doch in vergleich gegen die erſtere zeiten des A. T., in ziemlichen verfall gerathen waren, das zeugnis: ihr forſchet in der ſchrift/ Joh. 5, 39. Dann ich nehme jetzt die uͤberſetzung des Grafen an. Die heiſet alſo: ihr gruͤbelt in der ſchrift: au- ſer daß hierbei angemerket werden kan, worauf er mit dem wort gruͤbeln/ tuͤckiſch gezielet habe. Das ſind nun die ſchaͤndlichen raͤnke miteinan- §. 79. Wir kommen 2) auf den andern grundſatz der ſchrei- J 3
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anderer Theil.
muͤſſen die altvaͤter recht verruchte leute geweſen
ſeyn, daß ſie durchgehends das wort des Hoͤch-
ſten ſo unverantwortlich unter die bank geſteket,
und nicht einmal die erſte grundſaͤtze, von GOtt dem
Vater, Sohn, und heiligen Geiſt, ſich und andern
bekant gemacht. So muß dann nicht wahr ſeyn,
daß immer erleuchtete maͤnner GOttes vorhanden
geweſen, die fleiſig mit dem worte GOttes umgien-
gen. Warum ruͤhmet aber David von ſich, daß
er tag und nacht darinnen forſche, und die zeug-
niſſe des HErrn, als ſeine rathsleute gebrauche,
wie im 119. Pſalm zu finden. Warum gibt der
HErr Chriſtus den damaligen juͤden, die doch in
vergleich gegen die erſtere zeiten des A. T., in
ziemlichen verfall gerathen waren, das zeugnis:
ihr forſchet in der ſchrift/ Joh. 5, 39. Dann
ich nehme jetzt die uͤberſetzung des Grafen an.
Die heiſet alſo: ihr gruͤbelt in der ſchrift: au-
ſer daß hierbei angemerket werden kan, worauf
er mit dem wort gruͤbeln/ tuͤckiſch gezielet habe.
Das ſind nun die ſchaͤndlichen raͤnke miteinan-
der, darauf der Graf ſeine recht boshaftige ab-
ſichten, aber ſehr ungluͤklich, gebauet hat.
§. 79.
Wir kommen 2) auf den andern grundſatz der
graͤflichen predig. (§. 74.) Der iſt ſo auserleſen,
neu, und ausgekuͤnſtelt, daß man ſich daruͤber
verwundern muß. Ich will ihn kurz zuſammen
ziehen: das ganze unheil/ daß verlaͤugner der
gottheit Chriſti in der welt entſtanden ſind/
ſchrei-
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