Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 20. Die Frage der Jünger (v. 6.) heiset also: Es huter) vertilgt/ sie werden denken/ wie
sie 100. Jahr von den Bömischen Brü- dern gedacht haben/ es sind keine mehr. NB. In dem point de vue müsen wirs an- sehen; wenns darnach auf einmal nicht wahr seyn wird/ wann sie sich darnach auf einmal in ihrer Hofnung werden be- trogen finden/ da sie gedacht haben/ es wären NB. keine Christen mehr: ja/ her- nach kan man leicht denken/ was daraus entstehen wird. Es wird das daraus entstehen/ daß sie uns werden in Ernst vertilgen wollen: und das wird nicht angehen/ da werden sie zu kurz langen. Nichts sinnreichers aber hätte der Herr Graf erfinden können, als die herrliche An- merkung, die er in dieser Predig der Sy- nagoge mittheilet. Wann er sie nemlich mit der artigen Fabel unterhält, es seye die sogenante allzufrühe Reformation seit 60. Jahren, aus dem dreisigjährigen Krieg entstanden. s. 10. f. Das ist erquiklich zu lefen! weit schöner als der Eulenspiegel. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 20. Die Frage der Juͤnger (v. 6.) heiſet alſo: Es huter) vertilgt/ ſie werden denken/ wie
ſie 100. Jahr von den Boͤmiſchen Bruͤ- dern gedacht haben/ es ſind keine mehr. NB. In dem point de vuë muͤſen wirs an- ſehen; wenns darnach auf einmal nicht wahr ſeyn wird/ wann ſie ſich darnach auf einmal in ihrer Hofnung werden be- trogen finden/ da ſie gedacht haben/ es waͤren NB. keine Chriſten mehr: ja/ her- nach kan man leicht denken/ was daraus entſtehen wird. Es wird das daraus entſtehen/ daß ſie uns werden in Ernſt vertilgen wollen: und das wird nicht angehen/ da werden ſie zu kurz langen. Nichts ſinnreichers aber haͤtte der Herr Graf erfinden koͤnnen, als die herrliche An- merkung, die er in dieſer Predig der Sy- nagoge mittheilet. Wann er ſie nemlich mit der artigen Fabel unterhaͤlt, es ſeye die ſogenante allzufruͤhe Reformation ſeit 60. Jahren, aus dem dreiſigjaͤhrigen Krieg entſtanden. ſ. 10. f. Das iſt erquiklich zu lefen! weit ſchoͤner als der Eulenſpiegel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0034" n="24"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 20.</head><lb/> <p>Die Frage der Juͤnger (<hi rendition="#fr">v.</hi> 6.) heiſet alſo:<lb/> Die aber, ſo zuſamenkommen waren, fragten<lb/> ihn, und ſprachen: <hi rendition="#fr">HErr/ wirſt du auf dieſe<lb/> Zeit wieder aufrichten das Reich Iſrael?</hi><lb/> Darauf antwortet der Sohn GOttes (<hi rendition="#fr">v.</hi> 7.)<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Es</hi></fw><lb/><note xml:id="seg2pn_3_3" prev="#seg2pn_3_2" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">huter) vertilgt/ ſie werden denken/ wie<lb/> ſie 100. Jahr von den Boͤmiſchen Bruͤ-<lb/> dern gedacht haben/ es ſind keine mehr.</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">NB.</hi></hi><hi rendition="#fr">In dem</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">point de vuë</hi></hi><hi rendition="#fr">muͤſen wirs an-<lb/> ſehen; wenns darnach auf einmal nicht<lb/> wahr ſeyn wird/ wann ſie ſich darnach<lb/> auf einmal in ihrer Hofnung werden be-<lb/> trogen finden/ da ſie gedacht haben/ es<lb/> waͤren</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">NB.</hi></hi><hi rendition="#fr">keine Chriſten mehr: ja/ her-<lb/> nach kan man leicht denken/ was daraus<lb/> entſtehen wird. Es wird das daraus<lb/> entſtehen/ daß ſie uns werden in Ernſt<lb/> vertilgen wollen: und das wird nicht<lb/> angehen/ da werden ſie zu kurz langen.</hi><lb/> Nichts ſinnreichers aber haͤtte der Herr<lb/> Graf erfinden koͤnnen, als die herrliche An-<lb/> merkung, die er in dieſer Predig der Sy-<lb/> nagoge mittheilet. Wann er ſie nemlich<lb/> mit der artigen Fabel unterhaͤlt, es ſeye die<lb/> ſogenante allzufruͤhe Reformation ſeit 60.<lb/> Jahren, aus dem dreiſigjaͤhrigen Krieg<lb/> entſtanden. <hi rendition="#fr">ſ. 10. f.</hi> Das iſt erquiklich zu<lb/> lefen! weit ſchoͤner als der Eulenſpiegel.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0034]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 20.
Die Frage der Juͤnger (v. 6.) heiſet alſo:
Die aber, ſo zuſamenkommen waren, fragten
ihn, und ſprachen: HErr/ wirſt du auf dieſe
Zeit wieder aufrichten das Reich Iſrael?
Darauf antwortet der Sohn GOttes (v. 7.)
Es
(*)
(*) huter) vertilgt/ ſie werden denken/ wie
ſie 100. Jahr von den Boͤmiſchen Bruͤ-
dern gedacht haben/ es ſind keine mehr.
NB. In dem point de vuë muͤſen wirs an-
ſehen; wenns darnach auf einmal nicht
wahr ſeyn wird/ wann ſie ſich darnach
auf einmal in ihrer Hofnung werden be-
trogen finden/ da ſie gedacht haben/ es
waͤren NB. keine Chriſten mehr: ja/ her-
nach kan man leicht denken/ was daraus
entſtehen wird. Es wird das daraus
entſtehen/ daß ſie uns werden in Ernſt
vertilgen wollen: und das wird nicht
angehen/ da werden ſie zu kurz langen.
Nichts ſinnreichers aber haͤtte der Herr
Graf erfinden koͤnnen, als die herrliche An-
merkung, die er in dieſer Predig der Sy-
nagoge mittheilet. Wann er ſie nemlich
mit der artigen Fabel unterhaͤlt, es ſeye die
ſogenante allzufruͤhe Reformation ſeit 60.
Jahren, aus dem dreiſigjaͤhrigen Krieg
entſtanden. ſ. 10. f. Das iſt erquiklich zu
lefen! weit ſchoͤner als der Eulenſpiegel.
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