Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. (§. 26.) welchem der heilige Geist, und ein En-gel, den ausdrüklichen unmittelbaren befehl er- theilete, sich eilends zu dem Kämmerer zu verfü- gen Apostelg. 8, 26. 29: Dann solche besonde- re umstände der seelen, kennet niemand, als der Herr, der herzen und nieren prüfet. Der kan allein wissen, ob und welche herzen er zubereitet habe, wann dergleichen zubereitung würklich ge- schehen wäre. Der kan es allein denen offenba- ren, die er allenfals zu einer weitern seelenfüh- rung gebrauchen wolte. Aber wo hat der Graf, der diese schleicher alleine ruft und (*) sendet, eine solche verheisung empfangen, daß GOtt auf der- (*) Er sorget, man möge diesen betrug mer- ken, darum beuget er vor, s. 22. wißt ihr meine brüder/ was ihr zu thun kriegt? ihr werdet eine vollmacht kriegen vom H. Geist: euch wird aufgetragen werden von der theuren und lieben kirchenmut- ter: Gehet hin/ es hat da eine seele/ dort eine seele. Und die seele wird nicht nur bei euch in der nachbarschaft seyn/ son- dern es kan seyn/ daß ihr nach der einen seele müsset laufen bis ans ende der er- den etc. Wer ist aber diese theure und lie- be kirchenmutter? die eine so schädliche und dem Heiland wiedersprechende bekehrungs- art ihren boten eingepräget hat? Ist das der heilige Geist? so müste der Graf Zinzen- dorf Herrnhut. II. Th. E
anderer Theil. (§. 26.) welchem der heilige Geiſt, und ein En-gel, den ausdruͤklichen unmittelbaren befehl er- theilete, ſich eilends zu dem Kaͤmmerer zu verfuͤ- gen Apoſtelg. 8, 26. 29: Dann ſolche beſonde- re umſtaͤnde der ſeelen, kennet niemand, als der Herr, der herzen und nieren pruͤfet. Der kan allein wiſſen, ob und welche herzen er zubereitet habe, wann dergleichen zubereitung wuͤrklich ge- ſchehen waͤre. Der kan es allein denen offenba- ren, die er allenfals zu einer weitern ſeelenfuͤh- rung gebrauchen wolte. Aber wo hat der Graf, der dieſe ſchleicher alleine ruft und (*) ſendet, eine ſolche verheiſung empfangen, daß GOtt auf der- (*) Er ſorget, man moͤge dieſen betrug mer- ken, darum beuget er vor, ſ. 22. wißt ihr meine bruͤder/ was ihr zu thun kriegt? ihr werdet eine vollmacht kriegen vom H. Geiſt: euch wird aufgetragen werden von der theuren und lieben kirchenmut- ter: Gehet hin/ es hat da eine ſeele/ dort eine ſeele. Und die ſeele wird nicht nur bei euch in der nachbarſchaft ſeyn/ ſon- dern es kan ſeyn/ daß ihr nach der einen ſeele muͤſſet laufen bis ans ende der er- den ꝛc. Wer iſt aber dieſe theure und lie- be kirchenmutter? die eine ſo ſchaͤdliche und dem Heiland wiederſprechende bekehrungs- art ihren boten eingepraͤget hat? Iſt das der heilige Geiſt? ſo muͤſte der Graf Zinzen- dorf Herrnhut. II. Th. E
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anderer Theil.
(§. 26.) welchem der heilige Geiſt, und ein En-
gel, den ausdruͤklichen unmittelbaren befehl er-
theilete, ſich eilends zu dem Kaͤmmerer zu verfuͤ-
gen Apoſtelg. 8, 26. 29: Dann ſolche beſonde-
re umſtaͤnde der ſeelen, kennet niemand, als der
Herr, der herzen und nieren pruͤfet. Der kan
allein wiſſen, ob und welche herzen er zubereitet
habe, wann dergleichen zubereitung wuͤrklich ge-
ſchehen waͤre. Der kan es allein denen offenba-
ren, die er allenfals zu einer weitern ſeelenfuͤh-
rung gebrauchen wolte. Aber wo hat der Graf,
der dieſe ſchleicher alleine ruft und (*) ſendet,
eine ſolche verheiſung empfangen, daß GOtt auf
der-
(*) Er ſorget, man moͤge dieſen betrug mer-
ken, darum beuget er vor, ſ. 22. wißt ihr
meine bruͤder/ was ihr zu thun kriegt?
ihr werdet eine vollmacht kriegen vom H.
Geiſt: euch wird aufgetragen werden
von der theuren und lieben kirchenmut-
ter: Gehet hin/ es hat da eine ſeele/ dort
eine ſeele. Und die ſeele wird nicht nur
bei euch in der nachbarſchaft ſeyn/ ſon-
dern es kan ſeyn/ daß ihr nach der einen
ſeele muͤſſet laufen bis ans ende der er-
den ꝛc. Wer iſt aber dieſe theure und lie-
be kirchenmutter? die eine ſo ſchaͤdliche und
dem Heiland wiederſprechende bekehrungs-
art ihren boten eingepraͤget hat? Iſt das der
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