Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. bisherigen inneren und äusseren Unterschieds-zeichen der göttlichen Personen, und daß er mit einem neuen sich herfür thut. Er dispu- tiret gegen die christliche Kirche, welche die ewige Geburt und das ewige Ausgehen, vor innere Kennzeichen aus dem Wort GOttes annimt, und die Schöpfung, Erlösung, Hei- ligung, als die äussere Kennzeichen, nach der Schrift vest hält und bekennet. Die ersten verwirft er, weil sie ein fürwitziger Gedancke in seinen blintzenden Augen sind. Das Spe- culiren in das Wesen GOttes/ das zu- viel denken und rund denken/ nebst dem Ausdruk Person; sind lauter Stachelreden gegen die Christenheit. Er straft die alten und neuen Bekentnisse. Und da er bey der tückisch vorgegebenen Uebereinstimmung auf dem Abweichen betreten wird, will er gleich- wohl einen Vorwand haben. Der heist also: die Bekentnisse sind zu weit gegangen. Sie speculiren unbefugter Weise in die Gottheit. Sie denken zu rund, sie brauchen Ausdrükke, worzu ein frommer und bescheidener Mensch keinen Rath findet. Wann er dieses glau- bet, wäre es nicht ehrlicher, rund heraus zu sagen: ich mag weder ein Christ überhaupt, noch besonders ein protestantischer Christ seyn, wann ich mich an ihre Bekentnisse binden solle? So käme doch wenigstens sein Wort mit der That überein. Vier-
dritter Theil. bisherigen inneren und aͤuſſeren Unterſchieds-zeichen der goͤttlichen Perſonen, und daß er mit einem neuen ſich herfuͤr thut. Er diſpu- tiret gegen die chriſtliche Kirche, welche die ewige Geburt und das ewige Ausgehen, vor innere Kennzeichen aus dem Wort GOttes annimt, und die Schoͤpfung, Erloͤſung, Hei- ligung, als die aͤuſſere Kennzeichen, nach der Schrift veſt haͤlt und bekennet. Die erſten verwirft er, weil ſie ein fuͤrwitziger Gedancke in ſeinen blintzenden Augen ſind. Das Spe- culiren in das Weſen GOttes/ das zu- viel denken und rund denken/ nebſt dem Ausdruk Perſon; ſind lauter Stachelreden gegen die Chriſtenheit. Er ſtraft die alten und neuen Bekentniſſe. Und da er bey der tuͤckiſch vorgegebenen Uebereinſtimmung auf dem Abweichen betreten wird, will er gleich- wohl einen Vorwand haben. Der heiſt alſo: die Bekentniſſe ſind zu weit gegangen. Sie ſpeculiren unbefugter Weiſe in die Gottheit. Sie denken zu rund, ſie brauchen Ausdruͤkke, worzu ein frommer und beſcheidener Menſch keinen Rath findet. Wann er dieſes glau- bet, waͤre es nicht ehrlicher, rund heraus zu ſagen: ich mag weder ein Chriſt uͤberhaupt, noch beſonders ein proteſtantiſcher Chriſt ſeyn, wann ich mich an ihre Bekentniſſe binden ſolle? So kaͤme doch wenigſtens ſein Wort mit der That uͤberein. Vier-
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dritter Theil.
bisherigen inneren und aͤuſſeren Unterſchieds-
zeichen der goͤttlichen Perſonen, und daß er
mit einem neuen ſich herfuͤr thut. Er diſpu-
tiret gegen die chriſtliche Kirche, welche die
ewige Geburt und das ewige Ausgehen, vor
innere Kennzeichen aus dem Wort GOttes
annimt, und die Schoͤpfung, Erloͤſung, Hei-
ligung, als die aͤuſſere Kennzeichen, nach der
Schrift veſt haͤlt und bekennet. Die erſten
verwirft er, weil ſie ein fuͤrwitziger Gedancke
in ſeinen blintzenden Augen ſind. Das Spe-
culiren in das Weſen GOttes/ das zu-
viel denken und rund denken/ nebſt dem
Ausdruk Perſon; ſind lauter Stachelreden
gegen die Chriſtenheit. Er ſtraft die alten
und neuen Bekentniſſe. Und da er bey der
tuͤckiſch vorgegebenen Uebereinſtimmung auf
dem Abweichen betreten wird, will er gleich-
wohl einen Vorwand haben. Der heiſt alſo:
die Bekentniſſe ſind zu weit gegangen. Sie
ſpeculiren unbefugter Weiſe in die Gottheit.
Sie denken zu rund, ſie brauchen Ausdruͤkke,
worzu ein frommer und beſcheidener Menſch
keinen Rath findet. Wann er dieſes glau-
bet, waͤre es nicht ehrlicher, rund heraus zu
ſagen: ich mag weder ein Chriſt uͤberhaupt,
noch beſonders ein proteſtantiſcher Chriſt ſeyn,
wann ich mich an ihre Bekentniſſe binden ſolle?
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