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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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dritter Theil.

lich? Müste nicht Paulus sich selbst be-
schuldigen, daß er ein Dreckprediger
seye, wann er in eben diesem Brief an
die Philipper, und in allen seinen gött-
lichen Schriften, nebst deme, daß er das
Blut Christi anpreiset, auch die Wis-
senschaft der andern Glaubenslehren da-
mit verbindet?
Jst das nicht eine schändliche Verfüh-
rung der armen Jugend, in dieser neuen
Pflantzschule? daß alle göttliche und
menschliche Lehren, alles, wodurch der
Zinzendorfische Greuel aufgedeckt werden
kan, ihnen gleich Anfangs als Dreck und
Unrath abgemahlet wird?
Jch sehe bey dieser Gelegenheit die
Ursache ein, warum Zinzendorf es den
Heyland verdenket, daß er in seinem
Kampf gegen den Satan Matth. 4, 1.
solche Schriftstellen gebraucht habe, die
nichts von Wunden in sich haben. Ge-
wiß muß Zinzendorf gedacht haben, der
Sohn GOttes habe sich schlecht in die-
ser Versuchung aufgeführet, und sich nur
mit Dreck gewehret. Er schreibet es
der Schwachheit Christi nicht undeut-
lich zu, daß er so schlechte Sprüche gegen
den Satan hingebetet. So lautet es
in dem Lied: Jch seh Jhn (den Hey-
land) in dem Flus bis an die Stirne
knien;
J 3

dritter Theil.

lich? Muͤſte nicht Paulus ſich ſelbſt be-
ſchuldigen, daß er ein Dreckprediger
ſeye, wann er in eben dieſem Brief an
die Philipper, und in allen ſeinen goͤtt-
lichen Schriften, nebſt deme, daß er das
Blut Chriſti anpreiſet, auch die Wiſ-
ſenſchaft der andern Glaubenslehren da-
mit verbindet?
Jſt das nicht eine ſchaͤndliche Verfuͤh-
rung der armen Jugend, in dieſer neuen
Pflantzſchule? daß alle goͤttliche und
menſchliche Lehren, alles, wodurch der
Zinzendorfiſche Greuel aufgedeckt werden
kan, ihnen gleich Anfangs als Dreck und
Unrath abgemahlet wird?
Jch ſehe bey dieſer Gelegenheit die
Urſache ein, warum Zinzendorf es den
Heyland verdenket, daß er in ſeinem
Kampf gegen den Satan Matth. 4, 1.
ſolche Schriftſtellen gebraucht habe, die
nichts von Wunden in ſich haben. Ge-
wiß muß Zinzendorf gedacht haben, der
Sohn GOttes habe ſich ſchlecht in die-
ſer Verſuchung aufgefuͤhret, und ſich nur
mit Dreck gewehret. Er ſchreibet es
der Schwachheit Chriſti nicht undeut-
lich zu, daß er ſo ſchlechte Spruͤche gegen
den Satan hingebetet. So lautet es
in dem Lied: Jch ſeh Jhn (den Hey-
land) in dem Flus bis an die Stirne
knien;
J 3
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[133/0149] dritter Theil. (***) (***) lich? Muͤſte nicht Paulus ſich ſelbſt be- ſchuldigen, daß er ein Dreckprediger ſeye, wann er in eben dieſem Brief an die Philipper, und in allen ſeinen goͤtt- lichen Schriften, nebſt deme, daß er das Blut Chriſti anpreiſet, auch die Wiſ- ſenſchaft der andern Glaubenslehren da- mit verbindet? Jſt das nicht eine ſchaͤndliche Verfuͤh- rung der armen Jugend, in dieſer neuen Pflantzſchule? daß alle goͤttliche und menſchliche Lehren, alles, wodurch der Zinzendorfiſche Greuel aufgedeckt werden kan, ihnen gleich Anfangs als Dreck und Unrath abgemahlet wird? Jch ſehe bey dieſer Gelegenheit die Urſache ein, warum Zinzendorf es den Heyland verdenket, daß er in ſeinem Kampf gegen den Satan Matth. 4, 1. ſolche Schriftſtellen gebraucht habe, die nichts von Wunden in ſich haben. Ge- wiß muß Zinzendorf gedacht haben, der Sohn GOttes habe ſich ſchlecht in die- ſer Verſuchung aufgefuͤhret, und ſich nur mit Dreck gewehret. Er ſchreibet es der Schwachheit Chriſti nicht undeut- lich zu, daß er ſo ſchlechte Spruͤche gegen den Satan hingebetet. So lautet es in dem Lied: Jch ſeh Jhn (den Hey- land) in dem Flus bis an die Stirne knien; J 3

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/149>, abgerufen am 21.11.2024.