Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

dritter Theil.
ter (**) und nicht eigentlicher Name des hei-
ligen Geistes ist, so kan er nach Zinzendorfs
Geständniß kein persönliches Kennzeichen des

heili-
den, vom Vateramte des Sohnes?
Ja, wann Zinzendorf zugibt: der heilige
Geist macht lebendig, der Vater auch
(§. 66.) muß er nicht dadurch selbst geste-
hen, daß der heilige Geist wegen dieser
Lebendigmachung, ein Vater heisen kön-
ne? Was betet doch Zinzendorf wann er
im Gebet des HErrn Vater unser,
spricht? Jst das nicht an den heiligen
Geist
sowohl als an die andere Perso-
nen gerichtet? Doch ich weiß nicht ob
die Herrnhuter dieses beten. Noch wei-
ter, der heilige Geist heiset nach der
Schrift ein Bräutigam der Seele, wie
oben gezeiget worden. (§. 46.)
Hätte der Geist der Bosheit diesen Men-
schen nicht gäntzlich verblendet; so müste
er doch wenigstens soviel Scheu vor
GOtt haben, daß er zur Noth seines
Worts verschonete, und seine Lästerung
auf gottselige Männer, die in ihren Frie-
den eingegangen sind, zurückbehielte.
(**) Der Name Fels, Hort, Schild,
finger GOttes,
sind ohnstreitig ver-
blümte Benennungen GOttes. See-
len-
L 4

dritter Theil.
ter (**) und nicht eigentlicher Name des hei-
ligen Geiſtes iſt, ſo kan er nach Zinzendorfs
Geſtaͤndniß kein perſoͤnliches Kennzeichen des

heili-
den, vom Vateramte des Sohnes?
Ja, wann Zinzendorf zugibt: der heilige
Geiſt macht lebendig, der Vater auch
(§. 66.) muß er nicht dadurch ſelbſt geſte-
hen, daß der heilige Geiſt wegen dieſer
Lebendigmachung, ein Vater heiſen koͤn-
ne? Was betet doch Zinzendorf wann er
im Gebet des HErrn Vater unſer,
ſpricht? Jſt das nicht an den heiligen
Geiſt
ſowohl als an die andere Perſo-
nen gerichtet? Doch ich weiß nicht ob
die Herrnhuter dieſes beten. Noch wei-
ter, der heilige Geiſt heiſet nach der
Schrift ein Braͤutigam der Seele, wie
oben gezeiget worden. (§. 46.)
Haͤtte der Geiſt der Bosheit dieſen Men-
ſchen nicht gaͤntzlich verblendet; ſo muͤſte
er doch wenigſtens ſoviel Scheu vor
GOtt haben, daß er zur Noth ſeines
Worts verſchonete, und ſeine Laͤſterung
auf gottſelige Maͤnner, die in ihren Frie-
den eingegangen ſind, zuruͤckbehielte.
(**) Der Name Fels, Hort, Schild,
finger GOttes,
ſind ohnſtreitig ver-
bluͤmte Benennungen GOttes. See-
len-
L 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0183" n="167"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">dritter Theil.</hi></fw><lb/>
ter <note xml:id="seg2pn_29_1" next="#seg2pn_29_2" place="foot" n="(**)">Der Name <hi rendition="#fr">Fels, Hort, Schild,<lb/>
finger GOttes,</hi> &#x017F;ind ohn&#x017F;treitig ver-<lb/>
blu&#x0364;mte Benennungen GOttes. <hi rendition="#fr">See-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">len-</hi></fw></note> und nicht eigentlicher Name des hei-<lb/>
ligen Gei&#x017F;tes i&#x017F;t, &#x017F;o kan er nach Zinzendorfs<lb/>
Ge&#x017F;ta&#x0364;ndniß kein per&#x017F;o&#x0364;nliches Kennzeichen des<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 4</fw><fw place="bottom" type="catch">heili-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_28_5" prev="#seg2pn_28_4" place="foot" n="(*)">den, vom <hi rendition="#fr">Vateramte des Sohnes?</hi><lb/>
Ja, wann Zinzendorf zugibt: der heilige<lb/>
Gei&#x017F;t macht <hi rendition="#fr">lebendig, der Vater auch</hi><lb/>
(§. 66.) muß er nicht dadurch &#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;te-<lb/>
hen, daß der heilige Gei&#x017F;t wegen die&#x017F;er<lb/>
Lebendigmachung, ein <hi rendition="#fr">Vater</hi> hei&#x017F;en ko&#x0364;n-<lb/>
ne? Was betet doch Zinzendorf wann er<lb/>
im Gebet des HErrn <hi rendition="#fr">Vater</hi> un&#x017F;er,<lb/>
&#x017F;pricht? J&#x017F;t das nicht an den <hi rendition="#fr">heiligen<lb/>
Gei&#x017F;t</hi> &#x017F;owohl als an die andere Per&#x017F;o-<lb/>
nen gerichtet? Doch ich weiß nicht ob<lb/>
die Herrnhuter die&#x017F;es beten. Noch wei-<lb/>
ter, der heilige Gei&#x017F;t hei&#x017F;et nach der<lb/>
Schrift ein Bra&#x0364;utigam der Seele, wie<lb/>
oben gezeiget worden. (§. 46.)<lb/>
Ha&#x0364;tte der Gei&#x017F;t der Bosheit die&#x017F;en Men-<lb/>
&#x017F;chen nicht ga&#x0364;ntzlich verblendet; &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;te<lb/>
er doch wenig&#x017F;tens &#x017F;oviel Scheu vor<lb/>
GOtt haben, daß er zur Noth &#x017F;eines<lb/>
Worts ver&#x017F;chonete, und &#x017F;eine La&#x0364;&#x017F;terung<lb/>
auf gott&#x017F;elige Ma&#x0364;nner, die in ihren Frie-<lb/>
den eingegangen &#x017F;ind, zuru&#x0364;ckbehielte.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0183] dritter Theil. ter (**) und nicht eigentlicher Name des hei- ligen Geiſtes iſt, ſo kan er nach Zinzendorfs Geſtaͤndniß kein perſoͤnliches Kennzeichen des heili- (*) (**) Der Name Fels, Hort, Schild, finger GOttes, ſind ohnſtreitig ver- bluͤmte Benennungen GOttes. See- len- (*) den, vom Vateramte des Sohnes? Ja, wann Zinzendorf zugibt: der heilige Geiſt macht lebendig, der Vater auch (§. 66.) muß er nicht dadurch ſelbſt geſte- hen, daß der heilige Geiſt wegen dieſer Lebendigmachung, ein Vater heiſen koͤn- ne? Was betet doch Zinzendorf wann er im Gebet des HErrn Vater unſer, ſpricht? Jſt das nicht an den heiligen Geiſt ſowohl als an die andere Perſo- nen gerichtet? Doch ich weiß nicht ob die Herrnhuter dieſes beten. Noch wei- ter, der heilige Geiſt heiſet nach der Schrift ein Braͤutigam der Seele, wie oben gezeiget worden. (§. 46.) Haͤtte der Geiſt der Bosheit dieſen Men- ſchen nicht gaͤntzlich verblendet; ſo muͤſte er doch wenigſtens ſoviel Scheu vor GOtt haben, daß er zur Noth ſeines Worts verſchonete, und ſeine Laͤſterung auf gottſelige Maͤnner, die in ihren Frie- den eingegangen ſind, zuruͤckbehielte. L 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/183
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/183>, abgerufen am 24.11.2024.