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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
glücklich (***) erfundenes Wort, an statt ei-
nes Glaubens-Artickels (§. 93.) zum Marck-
te bringet.

§. 99.
nichts in der gantzen heiligen Schrift.
Wie solte auch die Schrift ein so un-
förmliches Bild gebrauchen? Jn der
gantzen Gnadenzeit, da er nicht aufhö-
ret geist- und leibliche Wohlthaten zu er-
weisen, müste er angesehen werden als
eine stets im Greisen befindliche Mutter,
die in einem beständigen Beginnen wä-
re uns aus ihrem Leibe heraus und an
das Licht zu schieben. Und das soll sogar
ein persönlich Kennzeichen des H. Gei-
stes seyn!
(***) Jst dieses Ausgebären ein leeres, und
von Zinzendorfs verrückter Fantasie un-
glücklich erfundenes Wort; so kan er
sich hierbey erinnern was er von den gött-
lichen Schriftworten Fels, Burg,
Schild
etc. oben höchst frevelhaft gelä-
stert hat. (§. 91.) Sein Ausgebären
ist in der That ein solches Wort, wie
er die göttliche Ausdrükke boshaftig be-
schreibet, daß sie ein Galimathias oh-
ne Sinn und Verstand, ein Lach-
spiel vor die Feinde der Dreieinig-
keit, das man ohne sich zu schämen

nicht

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gluͤcklich (***) erfundenes Wort, an ſtatt ei-
nes Glaubens-Artickels (§. 93.) zum Marck-
te bringet.

§. 99.
nichts in der gantzen heiligen Schrift.
Wie ſolte auch die Schrift ein ſo un-
foͤrmliches Bild gebrauchen? Jn der
gantzen Gnadenzeit, da er nicht aufhoͤ-
ret geiſt- und leibliche Wohlthaten zu er-
weiſen, muͤſte er angeſehen werden als
eine ſtets im Greiſen befindliche Mutter,
die in einem beſtaͤndigen Beginnen waͤ-
re uns aus ihrem Leibe heraus und an
das Licht zu ſchieben. Und das ſoll ſogar
ein perſoͤnlich Kennzeichen des H. Gei-
ſtes ſeyn!
(***) Jſt dieſes Ausgebaͤren ein leeres, und
von Zinzendorfs verruͤckter Fantaſie un-
gluͤcklich erfundenes Wort; ſo kan er
ſich hierbey erinnern was er von den goͤtt-
lichen Schriftworten Fels, Burg,
Schild
ꝛc. oben hoͤchſt frevelhaft gelaͤ-
ſtert hat. (§. 91.) Sein Ausgebaͤren
iſt in der That ein ſolches Wort, wie
er die goͤttliche Ausdruͤkke boshaftig be-
ſchreibet, daß ſie ein Galimathias oh-
ne Sinn und Verſtand, ein Lach-
ſpiel vor die Feinde der Dreieinig-
keit, das man ohne ſich zu ſchaͤmen

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[182/0198] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit gluͤcklich (***) erfundenes Wort, an ſtatt ei- nes Glaubens-Artickels (§. 93.) zum Marck- te bringet. §. 99. (**) (***) Jſt dieſes Ausgebaͤren ein leeres, und von Zinzendorfs verruͤckter Fantaſie un- gluͤcklich erfundenes Wort; ſo kan er ſich hierbey erinnern was er von den goͤtt- lichen Schriftworten Fels, Burg, Schild ꝛc. oben hoͤchſt frevelhaft gelaͤ- ſtert hat. (§. 91.) Sein Ausgebaͤren iſt in der That ein ſolches Wort, wie er die goͤttliche Ausdruͤkke boshaftig be- ſchreibet, daß ſie ein Galimathias oh- ne Sinn und Verſtand, ein Lach- ſpiel vor die Feinde der Dreieinig- keit, das man ohne ſich zu ſchaͤmen nicht (**) nichts in der gantzen heiligen Schrift. Wie ſolte auch die Schrift ein ſo un- foͤrmliches Bild gebrauchen? Jn der gantzen Gnadenzeit, da er nicht aufhoͤ- ret geiſt- und leibliche Wohlthaten zu er- weiſen, muͤſte er angeſehen werden als eine ſtets im Greiſen befindliche Mutter, die in einem beſtaͤndigen Beginnen waͤ- re uns aus ihrem Leibe heraus und an das Licht zu ſchieben. Und das ſoll ſogar ein perſoͤnlich Kennzeichen des H. Gei- ſtes ſeyn!

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/198>, abgerufen am 24.11.2024.