Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit was (**) beytragen muß, was die anderenicht beyträget. Also ist in der Zinzendorfi- schen Dreieinigkeit kein gemeinschaftlich un- zertrenntes göttliches Wesen. Dann das göttliche Wesen ist in Ansehung aller und je- der Creaturen sowohl, als seiner selbst, nicht müsig, sonst wäre es kein göttlich Wesen. Und das Zusammenschiesen der Kräfte, zei- get an, daß verschiedene eingeschrenckte Kräf- te vorhanden sind, deren jede, zwar thut, so viel sie kan, aber das alles doch allein nicht thun mand begreifen was der Sohn in dem Werck der Mutterschaft zu thun habe. Hier ist er müsig, so gut als der Vater nach dem Herrnhutischen Plan müsig ist, wann die Kinder gezeuget sind. Wäre er nicht müsig, so hätte nach Zinzendorfs Philosophie, der heilige Geist keine Per- sönlichkeit mehr. (§. 40.) (**) Dieses folget aus dem ersten (Not. *)
von selbsten. Daß ein glaubiger Mensch vollendet wird, darzu trägt der Vater aus seiner Kraft die Zeugung bey, mit Ausschliesung des Sohnes und heiligen Geistes: der Sohn die Ehlichung, mit Ausschliesung des Vaters und des heili- gen Geistes: der heilige Geist das Aus- gebären, mit Ausschliesung des Vaters und des Sohnes. (§. 40.) Herrnhuterey in ihrer Schalkheit was (**) beytragen muß, was die anderenicht beytraͤget. Alſo iſt in der Zinzendorfi- ſchen Dreieinigkeit kein gemeinſchaftlich un- zertrenntes goͤttliches Weſen. Dann das goͤttliche Weſen iſt in Anſehung aller und je- der Creaturen ſowohl, als ſeiner ſelbſt, nicht muͤſig, ſonſt waͤre es kein goͤttlich Weſen. Und das Zuſammenſchieſen der Kraͤfte, zei- get an, daß verſchiedene eingeſchrenckte Kraͤf- te vorhanden ſind, deren jede, zwar thut, ſo viel ſie kan, aber das alles doch allein nicht thun mand begreifen was der Sohn in dem Werck der Mutterſchaft zu thun habe. Hier iſt er muͤſig, ſo gut als der Vater nach dem Herrnhutiſchen Plan muͤſig iſt, wann die Kinder gezeuget ſind. Waͤre er nicht muͤſig, ſo haͤtte nach Zinzendorfs Philoſophie, der heilige Geiſt keine Per- ſoͤnlichkeit mehr. (§. 40.) (**) Dieſes folget aus dem erſten (Not. *)
von ſelbſten. Daß ein glaubiger Menſch vollendet wird, darzu traͤgt der Vater aus ſeiner Kraft die Zeugung bey, mit Ausſchlieſung des Sohnes und heiligen Geiſtes: der Sohn die Ehlichung, mit Ausſchlieſung des Vaters und des heili- gen Geiſtes: der heilige Geiſt das Aus- gebaͤren, mit Ausſchlieſung des Vaters und des Sohnes. (§. 40.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0208" n="192"/><fw place="top" type="header">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</fw><lb/> was <note place="foot" n="(**)">Dieſes folget aus dem erſten (Not. *)<lb/> von ſelbſten. Daß ein glaubiger Menſch<lb/> vollendet wird, darzu traͤgt der Vater<lb/> aus ſeiner Kraft die Zeugung bey, mit<lb/> Ausſchlieſung des Sohnes und heiligen<lb/> Geiſtes: der Sohn die Ehlichung, mit<lb/> Ausſchlieſung des Vaters und des heili-<lb/> gen Geiſtes: der heilige Geiſt das <hi rendition="#fr">Aus-<lb/> gebaͤren,</hi> mit Ausſchlieſung des Vaters<lb/> und des Sohnes. (§. 40.)</note> beytragen muß, was die andere<lb/> nicht beytraͤget. Alſo iſt in der Zinzendorfi-<lb/> ſchen Dreieinigkeit kein gemeinſchaftlich un-<lb/> zertrenntes goͤttliches Weſen. Dann das<lb/> goͤttliche Weſen iſt in Anſehung aller und je-<lb/> der Creaturen ſowohl, als ſeiner ſelbſt, nicht<lb/> muͤſig, ſonſt waͤre es kein goͤttlich Weſen.<lb/> Und das Zuſammenſchieſen der Kraͤfte, zei-<lb/> get an, daß verſchiedene eingeſchrenckte Kraͤf-<lb/> te vorhanden ſind, deren jede, zwar thut, ſo<lb/> viel ſie kan, aber das alles doch allein nicht<lb/> <fw place="bottom" type="catch">thun</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_36_2" prev="#seg2pn_36_1" place="foot" n="(*)">mand begreifen was der Sohn in dem<lb/> Werck der Mutterſchaft zu thun habe.<lb/> Hier iſt er muͤſig, ſo gut als der Vater<lb/> nach dem Herrnhutiſchen Plan muͤſig iſt,<lb/> wann die Kinder gezeuget ſind. Waͤre<lb/> er nicht muͤſig, ſo haͤtte nach Zinzendorfs<lb/> Philoſophie, der heilige Geiſt keine Per-<lb/> ſoͤnlichkeit mehr. (§. 40.)</note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0208]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
was (**) beytragen muß, was die andere
nicht beytraͤget. Alſo iſt in der Zinzendorfi-
ſchen Dreieinigkeit kein gemeinſchaftlich un-
zertrenntes goͤttliches Weſen. Dann das
goͤttliche Weſen iſt in Anſehung aller und je-
der Creaturen ſowohl, als ſeiner ſelbſt, nicht
muͤſig, ſonſt waͤre es kein goͤttlich Weſen.
Und das Zuſammenſchieſen der Kraͤfte, zei-
get an, daß verſchiedene eingeſchrenckte Kraͤf-
te vorhanden ſind, deren jede, zwar thut, ſo
viel ſie kan, aber das alles doch allein nicht
thun
(*)
(**) Dieſes folget aus dem erſten (Not. *)
von ſelbſten. Daß ein glaubiger Menſch
vollendet wird, darzu traͤgt der Vater
aus ſeiner Kraft die Zeugung bey, mit
Ausſchlieſung des Sohnes und heiligen
Geiſtes: der Sohn die Ehlichung, mit
Ausſchlieſung des Vaters und des heili-
gen Geiſtes: der heilige Geiſt das Aus-
gebaͤren, mit Ausſchlieſung des Vaters
und des Sohnes. (§. 40.)
(*) mand begreifen was der Sohn in dem
Werck der Mutterſchaft zu thun habe.
Hier iſt er muͤſig, ſo gut als der Vater
nach dem Herrnhutiſchen Plan muͤſig iſt,
wann die Kinder gezeuget ſind. Waͤre
er nicht muͤſig, ſo haͤtte nach Zinzendorfs
Philoſophie, der heilige Geiſt keine Per-
ſoͤnlichkeit mehr. (§. 40.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |