Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit "zu uns auf das naturelleste, Schriftmäßigste"und hertzlichste auszudrüken; zumalen da die in "der heiligen Schrift ihnen ausdrüklich beigeleg- "te Aemter des Erzeugens, des Ausgebärens "und der Ehelichung, (die den Vater JEsu Chri- "sti für der Kinder GOttes wahren Vater, den "heiligen Geist für ihre eigentliche und wahre "Mutter, den Sohn für ihren geistlichen einigen "Bräutigam und Mann declariren) darum nicht "erfordern, daß in der Gottheit, wie oecono- "mice bey uns, eine distinctio sexus seyn müsse, "die ja nicht einmal der menschlichen Natur ne- "cessario eigen ist, weil es vor dieser Distinction "schon eine Menschheit gegeben hat, und also "denen Liebhabern der Entitatis simplicissimae in "Deo nichts choquantes in die Idee zu bringen nö- "thig ist." §. 6. "Jch lehre also keinesweges, daß der heilige "ein
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit „zu uns auf das naturelleſte, Schriftmaͤßigſte„und hertzlichſte auszudruͤken; zumalen da die in „der heiligen Schrift ihnen ausdruͤklich beigeleg- „te Aemter des Erzeugens, des Ausgebaͤrens „und der Ehelichung, (die den Vater JEſu Chri- „ſti fuͤr der Kinder GOttes wahren Vater, den „heiligen Geiſt fuͤr ihre eigentliche und wahre „Mutter, den Sohn fuͤr ihren geiſtlichen einigen „Braͤutigam und Mann declariren) darum nicht „erfordern, daß in der Gottheit, wie œcono- „mice bey uns, eine diſtinctio ſexus ſeyn muͤſſe, „die ja nicht einmal der menſchlichen Natur ne- „ceſſario eigen iſt, weil es vor dieſer Diſtinction „ſchon eine Menſchheit gegeben hat, und alſo „denen Liebhabern der Entitatis ſimpliciſſimæ in „Deo nichts choquantes in die Idée zu bringen noͤ- „thig iſt.‟ §. 6. „Jch lehre alſo keinesweges, daß der heilige „ein
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
„zu uns auf das naturelleſte, Schriftmaͤßigſte
„und hertzlichſte auszudruͤken; zumalen da die in
„der heiligen Schrift ihnen ausdruͤklich beigeleg-
„te Aemter des Erzeugens, des Ausgebaͤrens
„und der Ehelichung, (die den Vater JEſu Chri-
„ſti fuͤr der Kinder GOttes wahren Vater, den
„heiligen Geiſt fuͤr ihre eigentliche und wahre
„Mutter, den Sohn fuͤr ihren geiſtlichen einigen
„Braͤutigam und Mann declariren) darum nicht
„erfordern, daß in der Gottheit, wie œcono-
„mice bey uns, eine diſtinctio ſexus ſeyn muͤſſe,
„die ja nicht einmal der menſchlichen Natur ne-
„ceſſario eigen iſt, weil es vor dieſer Diſtinction
„ſchon eine Menſchheit gegeben hat, und alſo
„denen Liebhabern der Entitatis ſimpliciſſimæ in
„Deo nichts choquantes in die Idée zu bringen noͤ-
„thig iſt.‟
§. 6.
„Jch lehre alſo keinesweges, daß der heilige
„Geiſt weiblicher Natur iſt, ſo wenig man darum,
„daß der Sohn, Sohn iſt, und der Vater,
„Vater, ſich in der Eſſentia divina nothwendig
„ein genus maſculinum concipiret; dahero ſetze
„ich auch, der Heilige Geiſt/ und nicht die Hei-
„lige Geiſtin/ wie wol in einigen Sprachen ge-
„ſchiehet: dem ohngeachtet aber rede ich von der
„Gottheit qua Vater und Sohne in genere ma-
„ſculino; und wenn ich den heiligen Geiſt als
„Mutter anrede oder beſchreibe, ſo ſehe ich nicht,
„warum ich zu einem Wort, das Griechiſch ge-
„neris neutrius, Hebraͤiſch generis fœminini iſt,
„ein
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