Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. so heisset jene nichts anders, als die erste An-richtung dieser geistlichen hohen Vereinigung und Gemeinschaft. Und diese geschiehet hier im Gnadenreich, durch die Wiedergeburt. Dann so bald der Glaube vorhanden ist, der in der Wiedergeburt geschenket wird, (§. 43.) so bald wohnet Christus in unsern Hertzen, Ephes. 3, 17. und mit ihm der Sohn und der heilige Geist. Joh. 14, 23. Und das ist die geistliche Ehe, oder geheime Vereinigung der Gläubigen mit dem dreyeinigen GOtt, Joh. 17, 21. 22. Woraus erhellet, daß diese Ehlichung zugleich dem Vater und dem hei- ligen Geist, und nicht dem Sohn alleine, zu- komme, mithin der Sohn und heilige Geist, auch den Namen des Seelenbräutigams füh- ren können. Welches wir voraus bemerken, weil unser Herrnhuter unten es läugnen wird. (§. 91.) Nach diesem (**) Leben fängt eine neue und höhere Vereinigung an; dieselbe ge- schiehet durch die Versetzung der Gläubigen in einen herrlicheren Zustand, und völligen Genus der herrnhutische Geheimnisse, einen Greuel, davon man besser stille schweiget, hinter sich haben. Siehe den ersten Theil s. 150. f. (**) Wird durch die Ehlichung und Ehe, der seelige Zustand nach diesem Leben verstanden, (§. 83. 125.) so wird ein glei- ches davon zu bemerken seyn. D 5
dritter Theil. ſo heiſſet jene nichts anders, als die erſte An-richtung dieſer geiſtlichen hohen Vereinigung und Gemeinſchaft. Und dieſe geſchiehet hier im Gnadenreich, durch die Wiedergeburt. Dann ſo bald der Glaube vorhanden iſt, der in der Wiedergeburt geſchenket wird, (§. 43.) ſo bald wohnet Chriſtus in unſern Hertzen, Epheſ. 3, 17. und mit ihm der Sohn und der heilige Geiſt. Joh. 14, 23. Und das iſt die geiſtliche Ehe, oder geheime Vereinigung der Glaͤubigen mit dem dreyeinigen GOtt, Joh. 17, 21. 22. Woraus erhellet, daß dieſe Ehlichung zugleich dem Vater und dem hei- ligen Geiſt, und nicht dem Sohn alleine, zu- komme, mithin der Sohn und heilige Geiſt, auch den Namen des Seelenbraͤutigams fuͤh- ren koͤnnen. Welches wir voraus bemerken, weil unſer Herrnhuter unten es laͤugnen wird. (§. 91.) Nach dieſem (**) Leben faͤngt eine neue und hoͤhere Vereinigung an; dieſelbe ge- ſchiehet durch die Verſetzung der Glaͤubigen in einen herrlicheren Zuſtand, und voͤlligen Genus der herrnhutiſche Geheimniſſe, einen Greuel, davon man beſſer ſtille ſchweiget, hinter ſich haben. Siehe den erſten Theil ſ. 150. f. (**) Wird durch die Ehlichung und Ehe, der ſeelige Zuſtand nach dieſem Leben verſtanden, (§. 83. 125.) ſo wird ein glei- ches davon zu bemerken ſeyn. D 5
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dritter Theil.
ſo heiſſet jene nichts anders, als die erſte An-
richtung dieſer geiſtlichen hohen Vereinigung
und Gemeinſchaft. Und dieſe geſchiehet hier
im Gnadenreich, durch die Wiedergeburt.
Dann ſo bald der Glaube vorhanden iſt, der
in der Wiedergeburt geſchenket wird, (§. 43.)
ſo bald wohnet Chriſtus in unſern Hertzen,
Epheſ. 3, 17. und mit ihm der Sohn und
der heilige Geiſt. Joh. 14, 23. Und das iſt
die geiſtliche Ehe, oder geheime Vereinigung
der Glaͤubigen mit dem dreyeinigen GOtt,
Joh. 17, 21. 22. Woraus erhellet, daß dieſe
Ehlichung zugleich dem Vater und dem hei-
ligen Geiſt, und nicht dem Sohn alleine, zu-
komme, mithin der Sohn und heilige Geiſt,
auch den Namen des Seelenbraͤutigams fuͤh-
ren koͤnnen. Welches wir voraus bemerken,
weil unſer Herrnhuter unten es laͤugnen wird.
(§. 91.) Nach dieſem (**) Leben faͤngt eine
neue und hoͤhere Vereinigung an; dieſelbe ge-
ſchiehet durch die Verſetzung der Glaͤubigen in
einen herrlicheren Zuſtand, und voͤlligen Genus
der
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(**) Wird durch die Ehlichung und Ehe,
der ſeelige Zuſtand nach dieſem Leben
verſtanden, (§. 83. 125.) ſo wird ein glei-
ches davon zu bemerken ſeyn.
(*) herrnhutiſche Geheimniſſe, einen Greuel,
davon man beſſer ſtille ſchweiget, hinter
ſich haben. Siehe den erſten Theil ſ.
150. f.
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