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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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vierter Theil.
§. 27.

Die letzte Frage ist noch übrig: Was eigentlich
der vorgegebene Zinzendorfische Beruf bedeuten
sollen? Einen blosen Pfarrer der Lutheraner, oder
einen Bischof? Wie sehr er sich in der Antwort
drehet, ist schon oben angemerket worden (§.
23. **) Nachdem ich aber erwiesen habe, daß
sein gantzer Beruf nichts, dann ein lerer Betrug
gewesen: so fällt dieses von felbsten hinweg. Nur
soviel bleibet übrig, daß er unter dem Schein
eines Lutherischen Pfarrers, sich eine solche Ge-
walt angemaset, kraft deren kein Mensch mehr
Macht haben solte, einen Prediger der Luthera-
ner in Pensilvanien zu schicken; keine Kirche/
kein Consistorium/ kein Land
soll führohin
befugt seyn einen Pfarrer dort hin zu senden/

wie an erwehntem Ort zu lesen ist. Hier kom-
men die Wolfsklauen (*) unter dem Schafpeltz

hervor
(*) Jch habe das Zinzendorfische Gespräch
mit Herrn M. dem neuangekommenen
Prediger, oben §. 22. abgebrochen. Es
wird, zu Erläuterung dieses Abschnitts, nicht
undienlich seyn, noch ein und anderes daraus
beyzufügen. So heiset es s. 23. Zinzen-
dorf: ich habe mein Bischofsamt in - -
- - völlig niedergeleget vor Herrn und
Fürsten.
Antw. Sie verändern sich oft.
Zinz. ich bin von der Lutherischen Gemei-
ne schriftlich vociret worden zum Pfar-

rer
G 5
vierter Theil.
§. 27.

Die letzte Frage iſt noch uͤbrig: Was eigentlich
der vorgegebene Zinzendorfiſche Beruf bedeuten
ſollen? Einen bloſen Pfarrer der Lutheraner, oder
einen Biſchof? Wie ſehr er ſich in der Antwort
drehet, iſt ſchon oben angemerket worden (§.
23. **) Nachdem ich aber erwieſen habe, daß
ſein gantzer Beruf nichts, dann ein lerer Betrug
geweſen: ſo faͤllt dieſes von felbſten hinweg. Nur
ſoviel bleibet uͤbrig, daß er unter dem Schein
eines Lutheriſchen Pfarrers, ſich eine ſolche Ge-
walt angemaſet, kraft deren kein Menſch mehr
Macht haben ſolte, einen Prediger der Luthera-
ner in Penſilvanien zu ſchicken; keine Kirche/
kein Conſiſtorium/ kein Land
ſoll fuͤhrohin
befugt ſeyn einen Pfarrer dort hin zu ſenden/

wie an erwehntem Ort zu leſen iſt. Hier kom-
men die Wolfsklauen (*) unter dem Schafpeltz

hervor
(*) Jch habe das Zinzendorfiſche Geſpraͤch
mit Herrn M. dem neuangekommenen
Prediger, oben §. 22. abgebrochen. Es
wird, zu Erlaͤuterung dieſes Abſchnitts, nicht
undienlich ſeyn, noch ein und anderes daraus
beyzufuͤgen. So heiſet es ſ. 23. Zinzen-
dorf: ich habe mein Biſchofsamt in ‒ ‒
‒ ‒ voͤllig niedergeleget vor Herrn und
Fuͤrſten.
Antw. Sie veraͤndern ſich oft.
Zinz. ich bin von der Lutheriſchen Gemei-
ne ſchriftlich vociret worden zum Pfar-

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G 5
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[105/0117] vierter Theil. §. 27. Die letzte Frage iſt noch uͤbrig: Was eigentlich der vorgegebene Zinzendorfiſche Beruf bedeuten ſollen? Einen bloſen Pfarrer der Lutheraner, oder einen Biſchof? Wie ſehr er ſich in der Antwort drehet, iſt ſchon oben angemerket worden (§. 23. **) Nachdem ich aber erwieſen habe, daß ſein gantzer Beruf nichts, dann ein lerer Betrug geweſen: ſo faͤllt dieſes von felbſten hinweg. Nur ſoviel bleibet uͤbrig, daß er unter dem Schein eines Lutheriſchen Pfarrers, ſich eine ſolche Ge- walt angemaſet, kraft deren kein Menſch mehr Macht haben ſolte, einen Prediger der Luthera- ner in Penſilvanien zu ſchicken; keine Kirche/ kein Conſiſtorium/ kein Land ſoll fuͤhrohin befugt ſeyn einen Pfarrer dort hin zu ſenden/ wie an erwehntem Ort zu leſen iſt. Hier kom- men die Wolfsklauen (*) unter dem Schafpeltz hervor (*) Jch habe das Zinzendorfiſche Geſpraͤch mit Herrn M. dem neuangekommenen Prediger, oben §. 22. abgebrochen. Es wird, zu Erlaͤuterung dieſes Abſchnitts, nicht undienlich ſeyn, noch ein und anderes daraus beyzufuͤgen. So heiſet es ſ. 23. Zinzen- dorf: ich habe mein Biſchofsamt in ‒ ‒ ‒ ‒ voͤllig niedergeleget vor Herrn und Fuͤrſten. Antw. Sie veraͤndern ſich oft. Zinz. ich bin von der Lutheriſchen Gemei- ne ſchriftlich vociret worden zum Pfar- rer G 5

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/117>, abgerufen am 27.11.2024.