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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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vierter Theil.
§. 28.

Jch beschliese dieses Stück mit demjenigen Ur-
theil, welches Zinzendorf in dieser Sache selbst ge-

fället
fande, die Lutheraner ihres Predigers zu
berauben. Und man siehet aus dem ange-
führten Gespräch, wieweit er mit diesem,
und allen andern, die sein Joch nicht auf
sich nehmen wollen, sonderlich wo sie Pre-
diger sind, seine feindseelige Bosheit zu
treiben geneigt seye, wann er nur mehr ge-
waltsame Mittel in Händen hätte. Jn
obigem Brief an eine hohe Person, (Kreutz-
reich
s. 151. N 34.) höret man diesen seinen
unbändigen Geist auf eine gantz ähnliche
Weise reden. Da spricht er: wie er sein
Haupt höher tragen/ und aus einem
gar andern Ton reden könne.
Er nennet
diesen hohen Gegner einen bezauberten von
den neuen Lügnern und Lästerern.
End-
lich drohet er ihm die Rache GOttes, die
er zu fühlen kriegen soll/ weil er mit Gott
gestritten habe.
Dann die mörderische
Bedrohungen des Todtbettes/ und trau-
rige Mordgeschichten des Verkrummens/
des Erschlagens vom Donner/ des Dien-
stags sich legen/ und des Freytags ster-
ben müssen/
des Verblindens etc. (Kreutz-
reich s.
7. 42. 86.) wollen nicht recht wür-
cken auf die in diesem Stück allzu getroste
Lutheraner.
vierter Theil.
§. 28.

Jch beſchlieſe dieſes Stuͤck mit demjenigen Ur-
theil, welches Zinzendorf in dieſer Sache ſelbſt ge-

faͤllet
fande, die Lutheraner ihres Predigers zu
berauben. Und man ſiehet aus dem ange-
fuͤhrten Geſpraͤch, wieweit er mit dieſem,
und allen andern, die ſein Joch nicht auf
ſich nehmen wollen, ſonderlich wo ſie Pre-
diger ſind, ſeine feindſeelige Bosheit zu
treiben geneigt ſeye, wann er nur mehr ge-
waltſame Mittel in Haͤnden haͤtte. Jn
obigem Brief an eine hohe Perſon, (Kreutz-
reich
ſ. 151. N 34.) hoͤret man dieſen ſeinen
unbaͤndigen Geiſt auf eine gantz aͤhnliche
Weiſe reden. Da ſpricht er: wie er ſein
Haupt hoͤher tragen/ und aus einem
gar andern Ton reden koͤnne.
Er nennet
dieſen hohen Gegner einen bezauberten von
den neuen Luͤgnern und Laͤſterern.
End-
lich drohet er ihm die Rache GOttes, die
er zu fuͤhlen kriegen ſoll/ weil er mit Gott
geſtritten habe.
Dann die moͤrderiſche
Bedrohungen des Todtbettes/ und trau-
rige Mordgeſchichten des Verkrummens/
des Erſchlagens vom Donner/ des Dien-
ſtags ſich legen/ und des Freytags ſter-
ben muͤſſen/
des Verblindens ꝛc. (Kreutz-
reich ſ.
7. 42. 86.) wollen nicht recht wuͤr-
cken auf die in dieſem Stuͤck allzu getroſte
Lutheraner.
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[111/0123] vierter Theil. §. 28. Jch beſchlieſe dieſes Stuͤck mit demjenigen Ur- theil, welches Zinzendorf in dieſer Sache ſelbſt ge- faͤllet (*) (*) fande, die Lutheraner ihres Predigers zu berauben. Und man ſiehet aus dem ange- fuͤhrten Geſpraͤch, wieweit er mit dieſem, und allen andern, die ſein Joch nicht auf ſich nehmen wollen, ſonderlich wo ſie Pre- diger ſind, ſeine feindſeelige Bosheit zu treiben geneigt ſeye, wann er nur mehr ge- waltſame Mittel in Haͤnden haͤtte. Jn obigem Brief an eine hohe Perſon, (Kreutz- reich ſ. 151. N 34.) hoͤret man dieſen ſeinen unbaͤndigen Geiſt auf eine gantz aͤhnliche Weiſe reden. Da ſpricht er: wie er ſein Haupt hoͤher tragen/ und aus einem gar andern Ton reden koͤnne. Er nennet dieſen hohen Gegner einen bezauberten von den neuen Luͤgnern und Laͤſterern. End- lich drohet er ihm die Rache GOttes, die er zu fuͤhlen kriegen ſoll/ weil er mit Gott geſtritten habe. Dann die moͤrderiſche Bedrohungen des Todtbettes/ und trau- rige Mordgeſchichten des Verkrummens/ des Erſchlagens vom Donner/ des Dien- ſtags ſich legen/ und des Freytags ſter- ben muͤſſen/ des Verblindens ꝛc. (Kreutz- reich ſ. 7. 42. 86.) wollen nicht recht wuͤr- cken auf die in dieſem Stuͤck allzu getroſte Lutheraner.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/123>, abgerufen am 23.11.2024.