Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. Separatisten etc. wie die Historie mit dem Bru-der setzen. Man wolte sogar eine Pflantzschule
von den Kindern anlegen, und deren sechs- hundert in die Versorgung nehmen. Aber die Eltern waren so verstockt, daß sie dem Bruder nicht traueten. Dann sie wolten sich ihre Kinder nicht gerne entwenden, und unter eine fremde Tyranney kommen lasen, welche unter dem Namen des Heilandes, durch Verschickung in fremde Länder, aus- geübet werden solte. Darüber klaget die Generalversamlung, (die zuletzt aus nie- mand als ein paar Brüdern bestunde) gar bitterlich, Relat. s. 107. 108. Dann es wird gefraget: Woher es komme/ daß die Eltern ihre Kinder so sehr an denen irre machten/ an denen sie mit Herrlichkeit gehangen? Und die Brüder müsen ant- worten: Von der ihnen beygebrachten Furcht/ ihre Freyheit zu verlieren/ und ins Heilands Dienst ausser Lande ver- schickt zu werden. Hierher gehöret auch was s. 76. stehet, da ein Termin anberau- met wird, zu Versorgung der Kinder. Als demnach das gantze Versamlungswesen sich mit Schmach vor die Brüder, geendi- get, und Bruder Ludwig den Angel sogar vergeblich ausgeworffen hatte: so bittet er seine vierter Theil. Separatiſten ꝛc. wie die Hiſtorie mit dem Bru-der ſetzen. Man wolte ſogar eine Pflantzſchule
von den Kindern anlegen, und deren ſechs- hundert in die Verſorgung nehmen. Aber die Eltern waren ſo verſtockt, daß ſie dem Bruder nicht traueten. Dann ſie wolten ſich ihre Kinder nicht gerne entwenden, und unter eine fremde Tyranney kommen laſen, welche unter dem Namen des Heilandes, durch Verſchickung in fremde Laͤnder, aus- geuͤbet werden ſolte. Daruͤber klaget die Generalverſamlung, (die zuletzt aus nie- mand als ein paar Bruͤdern beſtunde) gar bitterlich, Relat. ſ. 107. 108. Dann es wird gefraget: Woher es komme/ daß die Eltern ihre Kinder ſo ſehr an denen irre machten/ an denen ſie mit Herrlichkeit gehangen? Und die Bruͤder muͤſen ant- worten: Von der ihnen beygebrachten Furcht/ ihre Freyheit zu verlieren/ und ins Heilands Dienſt auſſer Lande ver- ſchickt zu werden. Hierher gehoͤret auch was ſ. 76. ſtehet, da ein Termin anberau- met wird, zu Verſorgung der Kinder. Als demnach das gantze Verſamlungsweſen ſich mit Schmach vor die Bruͤder, geendi- get, und Bruder Ludwig den Angel ſogar vergeblich ausgeworffen hatte: ſo bittet er ſeine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0139" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierter Theil.</hi></fw><lb/> Separatiſten ꝛc. wie die Hiſtorie mit dem Bru-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/><note next="#seg2pn_29_4" xml:id="seg2pn_29_3" prev="#seg2pn_29_2" place="foot" n="(*)">ſetzen. Man wolte ſogar eine Pflantzſchule<lb/> von den Kindern anlegen, und deren <hi rendition="#fr">ſechs-<lb/> hundert</hi> in die Verſorgung nehmen. Aber<lb/> die Eltern waren ſo verſtockt, daß ſie dem<lb/> Bruder nicht traueten. Dann ſie wolten<lb/> ſich ihre Kinder nicht gerne entwenden, und<lb/> unter eine fremde Tyranney kommen laſen,<lb/> welche unter dem Namen des Heilandes,<lb/> durch Verſchickung in fremde Laͤnder, aus-<lb/> geuͤbet werden ſolte. Daruͤber klaget die<lb/> Generalverſamlung, (die zuletzt aus nie-<lb/> mand als ein paar Bruͤdern beſtunde) gar<lb/> bitterlich, <hi rendition="#fr">Relat.</hi> ſ. 107. 108. Dann es wird<lb/> gefraget: <hi rendition="#fr">Woher es komme/ daß die<lb/> Eltern ihre Kinder ſo ſehr an denen irre<lb/> machten/ an denen ſie mit Herrlichkeit<lb/> gehangen?</hi> Und die Bruͤder muͤſen ant-<lb/> worten: <hi rendition="#fr">Von der ihnen beygebrachten<lb/> Furcht/ ihre Freyheit zu verlieren/ und<lb/> ins Heilands Dienſt auſſer Lande ver-<lb/> ſchickt zu werden.</hi> Hierher gehoͤret auch<lb/> was ſ. 76. ſtehet, da ein Termin anberau-<lb/> met wird, zu Verſorgung der Kinder. Als<lb/> demnach das gantze Verſamlungsweſen<lb/> ſich mit Schmach vor die Bruͤder, geendi-<lb/> get, und Bruder Ludwig den Angel ſogar<lb/> vergeblich ausgeworffen hatte: ſo bittet er<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeine</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0139]
vierter Theil.
Separatiſten ꝛc. wie die Hiſtorie mit dem Bru-
der
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(*) ſetzen. Man wolte ſogar eine Pflantzſchule
von den Kindern anlegen, und deren ſechs-
hundert in die Verſorgung nehmen. Aber
die Eltern waren ſo verſtockt, daß ſie dem
Bruder nicht traueten. Dann ſie wolten
ſich ihre Kinder nicht gerne entwenden, und
unter eine fremde Tyranney kommen laſen,
welche unter dem Namen des Heilandes,
durch Verſchickung in fremde Laͤnder, aus-
geuͤbet werden ſolte. Daruͤber klaget die
Generalverſamlung, (die zuletzt aus nie-
mand als ein paar Bruͤdern beſtunde) gar
bitterlich, Relat. ſ. 107. 108. Dann es wird
gefraget: Woher es komme/ daß die
Eltern ihre Kinder ſo ſehr an denen irre
machten/ an denen ſie mit Herrlichkeit
gehangen? Und die Bruͤder muͤſen ant-
worten: Von der ihnen beygebrachten
Furcht/ ihre Freyheit zu verlieren/ und
ins Heilands Dienſt auſſer Lande ver-
ſchickt zu werden. Hierher gehoͤret auch
was ſ. 76. ſtehet, da ein Termin anberau-
met wird, zu Verſorgung der Kinder. Als
demnach das gantze Verſamlungsweſen
ſich mit Schmach vor die Bruͤder, geendi-
get, und Bruder Ludwig den Angel ſogar
vergeblich ausgeworffen hatte: ſo bittet er
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