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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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vierter Theil.
regeln. Hat nun der Heiland diese Materien
abzuhandeln ausdrüklich durch das Loos befo-
len: so muß auch des Heilandes Absicht gewe-
sen seyn, daß man in der Versamlung ein wah-
res und schriftmäsiges Bekentnis von diesen
Lehren ablegen, und veststellen solte. Entwe-
der hatte der Heiland gar keine Absicht bey die-
sem Loos; so wäre er ein blinder und unweiser
Heiland: oder er hatte diese Absicht, die jetzt
erwehnet worden. Waren diese Versamlun-
gen auf Befehl des Heilandes, und zu seiner
Ehre angestellet, wie man überall vorgibt; so-
gar, daß auch die Glieder dieser Versamlungen
auf ausdrücklichen Befehl des Heilandes be-
rufen
werden müssen; (§. 40.) so war es Zeit,
bey diesen Hauptmaterien mit apostolischen
Kräften durchzusetzen/
wann irgend ein anwe-
sender Sektengeist in diesen Hauptlehren, vom
Grunde abweichen wolte. Aber sehet, wie sich
der Zinzendorfische Geist hier wikkeln muß. Er
war selbst der Jrgeist, welcher diese Grundwar-
heiten in der Versamlung zu reformiren, oder
zu herrnhutern, gedachte. Er wolte die Anwe-
sende, die etwa noch nicht herrnhutisch waren,
unvermerckt in seinen Plan formen, daß sie das
Gesetz in das alte Testament verweisen solten.
Die gründliche Erkentnis der Gottheit/ mit-
hin der Person Christi/ solten sie versparen
bis in das ewige Leben/
wie er in eben dieser
Versamlung, (Relat. s. 23.) ohne Scheu be-

haup-
L 2

vierter Theil.
regeln. Hat nun der Heiland dieſe Materien
abzuhandeln ausdruͤklich durch das Loos befo-
len: ſo muß auch des Heilandes Abſicht gewe-
ſen ſeyn, daß man in der Verſamlung ein wah-
res und ſchriftmaͤſiges Bekentnis von dieſen
Lehren ablegen, und veſtſtellen ſolte. Entwe-
der hatte der Heiland gar keine Abſicht bey die-
ſem Loos; ſo waͤre er ein blinder und unweiſer
Heiland: oder er hatte dieſe Abſicht, die jetzt
erwehnet worden. Waren dieſe Verſamlun-
gen auf Befehl des Heilandes, und zu ſeiner
Ehre angeſtellet, wie man uͤberall vorgibt; ſo-
gar, daß auch die Glieder dieſer Verſamlungen
auf ausdruͤcklichen Befehl des Heilandes be-
rufen
werden muͤſſen; (§. 40.) ſo war es Zeit,
bey dieſen Hauptmaterien mit apoſtoliſchen
Kraͤften durchzuſetzen/
wann irgend ein anwe-
ſender Sektengeiſt in dieſen Hauptlehren, vom
Grunde abweichen wolte. Aber ſehet, wie ſich
der Zinzendorfiſche Geiſt hier wikkeln muß. Er
war ſelbſt der Jrgeiſt, welcher dieſe Grundwar-
heiten in der Verſamlung zu reformiren, oder
zu herrnhutern, gedachte. Er wolte die Anwe-
ſende, die etwa noch nicht herrnhutiſch waren,
unvermerckt in ſeinen Plan formen, daß ſie das
Geſetz in das alte Teſtament verweiſen ſolten.
Die gruͤndliche Erkentnis der Gottheit/ mit-
hin der Perſon Chriſti/ ſolten ſie verſparen
bis in das ewige Leben/
wie er in eben dieſer
Verſamlung, (Relat. ſ. 23.) ohne Scheu be-

haup-
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[163/0175] vierter Theil. regeln. Hat nun der Heiland dieſe Materien abzuhandeln ausdruͤklich durch das Loos befo- len: ſo muß auch des Heilandes Abſicht gewe- ſen ſeyn, daß man in der Verſamlung ein wah- res und ſchriftmaͤſiges Bekentnis von dieſen Lehren ablegen, und veſtſtellen ſolte. Entwe- der hatte der Heiland gar keine Abſicht bey die- ſem Loos; ſo waͤre er ein blinder und unweiſer Heiland: oder er hatte dieſe Abſicht, die jetzt erwehnet worden. Waren dieſe Verſamlun- gen auf Befehl des Heilandes, und zu ſeiner Ehre angeſtellet, wie man uͤberall vorgibt; ſo- gar, daß auch die Glieder dieſer Verſamlungen auf ausdruͤcklichen Befehl des Heilandes be- rufen werden muͤſſen; (§. 40.) ſo war es Zeit, bey dieſen Hauptmaterien mit apoſtoliſchen Kraͤften durchzuſetzen/ wann irgend ein anwe- ſender Sektengeiſt in dieſen Hauptlehren, vom Grunde abweichen wolte. Aber ſehet, wie ſich der Zinzendorfiſche Geiſt hier wikkeln muß. Er war ſelbſt der Jrgeiſt, welcher dieſe Grundwar- heiten in der Verſamlung zu reformiren, oder zu herrnhutern, gedachte. Er wolte die Anwe- ſende, die etwa noch nicht herrnhutiſch waren, unvermerckt in ſeinen Plan formen, daß ſie das Geſetz in das alte Teſtament verweiſen ſolten. Die gruͤndliche Erkentnis der Gottheit/ mit- hin der Perſon Chriſti/ ſolten ſie verſparen bis in das ewige Leben/ wie er in eben dieſer Verſamlung, (Relat. ſ. 23.) ohne Scheu be- haup- L 2

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/175>, abgerufen am 21.11.2024.