Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
glauben seye. Jetzt aber, weil es der heili-
gen Versamlung/ oder wenigstens dem Ver-
samlungshaupt, nicht gefällt, so zu lehren und
zu glauben, wie in der Schrift stehet: so
spricht er flugs: Weg mit diesen läppischen
Materien. Es ist der Mühe nicht wehrt,
vieles darüber zu disputiren, und in ein
Feuer zu kommen. Wir wollen was an-
ders nehmen das wichtiger ist, und darü-
ber keine eintzige Sekte in ein Feuer zu kom-
men nöthig hat. Eine herrliche Probe der
Loosgenade, und der Apostolischen Wunder
(§. 39) unserer Zeiten!

§. 52.

Weil wir eben von diesem Zinzendorfi-
schen Abbrechen/ etwas erwehnet haben;
so können uns einige Stellen der Relation,
zu weiterer Nachricht dienen. Der Heiland
soll die Materien der Conferenzen, jedesmal
durch das Loos angegeben haben. Es war
aber bey dem allen verboten, über Hauptsprü-
che der Schrift, zu disputiren. Man er-
laubte kein disputiren, auser über solche Sprü-
che, welche prophetisch/ mystisch/ und ver-
blümt klingen. (Relat s. 14.)
Noch schöner lautet
es in dem 15. Schlus der zweiten Versamlung/
(Relat. s. 30.) Wirds nicht manchmal/ (wie
man zu reden pfleget) zu tief in die Schrift
gehen? Antwort.
Expreß wollen wir keine
Sachen offentlich tractiren/ die gefährlich

sind/

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
glauben ſeye. Jetzt aber, weil es der heili-
gen Verſamlung/ oder wenigſtens dem Ver-
ſamlungshaupt, nicht gefaͤllt, ſo zu lehren und
zu glauben, wie in der Schrift ſtehet: ſo
ſpricht er flugs: Weg mit dieſen laͤppiſchen
Materien. Es iſt der Muͤhe nicht wehrt,
vieles daruͤber zu disputiren, und in ein
Feuer zu kommen. Wir wollen was an-
ders nehmen das wichtiger iſt, und daruͤ-
ber keine eintzige Sekte in ein Feuer zu kom-
men noͤthig hat. Eine herrliche Probe der
Loosgenade, und der Apoſtoliſchen Wunder
(§. 39) unſerer Zeiten!

§. 52.

Weil wir eben von dieſem Zinzendorfi-
ſchen Abbrechen/ etwas erwehnet haben;
ſo koͤnnen uns einige Stellen der Relation,
zu weiterer Nachricht dienen. Der Heiland
ſoll die Materien der Conferenzen, jedesmal
durch das Loos angegeben haben. Es war
aber bey dem allen verboten, uͤber Hauptſpruͤ-
che der Schrift, zu disputiren. Man er-
laubte kein diſputiren, auſer uͤber ſolche Spruͤ-
che, welche prophetiſch/ myſtiſch/ und ver-
bluͤmt klingen. (Relat ſ. 14.)
Noch ſchoͤner lautet
es in dem 15. Schlus der zweiten Verſamlung/
(Relat. ſ. 30.) Wirds nicht manchmal/ (wie
man zu reden pfleget) zu tief in die Schrift
gehen? Antwort.
Expreß wollen wir keine
Sachen offentlich tractiren/ die gefaͤhrlich

ſind/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0184" n="172"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
glauben &#x017F;eye. Jetzt aber, weil es der heili-<lb/>
gen Ver&#x017F;amlung/ oder wenig&#x017F;tens dem Ver-<lb/>
&#x017F;amlungshaupt, nicht gefa&#x0364;llt, &#x017F;o zu lehren und<lb/>
zu glauben, wie in der Schrift &#x017F;tehet: &#x017F;o<lb/>
&#x017F;pricht er flugs: Weg mit die&#x017F;en la&#x0364;ppi&#x017F;chen<lb/>
Materien. Es i&#x017F;t der Mu&#x0364;he nicht wehrt,<lb/>
vieles daru&#x0364;ber zu disputiren, und in ein<lb/>
Feuer zu kommen. Wir wollen was an-<lb/>
ders nehmen das wichtiger i&#x017F;t, und daru&#x0364;-<lb/>
ber keine eintzige Sekte in ein Feuer zu kom-<lb/>
men no&#x0364;thig hat. Eine herrliche Probe der<lb/>
Loosgenade, und der Apo&#x017F;toli&#x017F;chen Wunder<lb/>
(§. 39) un&#x017F;erer Zeiten!</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 52.</head><lb/>
              <p>Weil wir eben von die&#x017F;em Zinzendorfi-<lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Abbrechen/</hi> etwas erwehnet haben;<lb/>
&#x017F;o ko&#x0364;nnen uns einige Stellen der Relation,<lb/>
zu weiterer Nachricht dienen. Der Heiland<lb/>
&#x017F;oll die Materien der Conferenzen, jedesmal<lb/>
durch das Loos angegeben haben. Es war<lb/>
aber bey dem allen verboten, u&#x0364;ber Haupt&#x017F;pru&#x0364;-<lb/>
che der Schrift, zu disputiren. Man er-<lb/>
laubte kein di&#x017F;putiren, au&#x017F;er u&#x0364;ber &#x017F;olche Spru&#x0364;-<lb/>
che, welche <hi rendition="#fr">propheti&#x017F;ch/ my&#x017F;ti&#x017F;ch/ und ver-<lb/>
blu&#x0364;mt klingen. (Relat &#x017F;. 14.)</hi> Noch &#x017F;cho&#x0364;ner lautet<lb/>
es in <hi rendition="#fr">dem 15. Schlus der zweiten Ver&#x017F;amlung/<lb/>
(Relat. &#x017F;. 30.) Wirds nicht manchmal/ (wie<lb/>
man zu reden pfleget) zu tief in die Schrift<lb/>
gehen? Antwort.</hi> <hi rendition="#aq">Expreß</hi> <hi rendition="#fr">wollen wir keine<lb/>
Sachen offentlich tractiren/ die gefa&#x0364;hrlich</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;ind/</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[172/0184] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit glauben ſeye. Jetzt aber, weil es der heili- gen Verſamlung/ oder wenigſtens dem Ver- ſamlungshaupt, nicht gefaͤllt, ſo zu lehren und zu glauben, wie in der Schrift ſtehet: ſo ſpricht er flugs: Weg mit dieſen laͤppiſchen Materien. Es iſt der Muͤhe nicht wehrt, vieles daruͤber zu disputiren, und in ein Feuer zu kommen. Wir wollen was an- ders nehmen das wichtiger iſt, und daruͤ- ber keine eintzige Sekte in ein Feuer zu kom- men noͤthig hat. Eine herrliche Probe der Loosgenade, und der Apoſtoliſchen Wunder (§. 39) unſerer Zeiten! §. 52. Weil wir eben von dieſem Zinzendorfi- ſchen Abbrechen/ etwas erwehnet haben; ſo koͤnnen uns einige Stellen der Relation, zu weiterer Nachricht dienen. Der Heiland ſoll die Materien der Conferenzen, jedesmal durch das Loos angegeben haben. Es war aber bey dem allen verboten, uͤber Hauptſpruͤ- che der Schrift, zu disputiren. Man er- laubte kein diſputiren, auſer uͤber ſolche Spruͤ- che, welche prophetiſch/ myſtiſch/ und ver- bluͤmt klingen. (Relat ſ. 14.) Noch ſchoͤner lautet es in dem 15. Schlus der zweiten Verſamlung/ (Relat. ſ. 30.) Wirds nicht manchmal/ (wie man zu reden pfleget) zu tief in die Schrift gehen? Antwort. Expreß wollen wir keine Sachen offentlich tractiren/ die gefaͤhrlich ſind/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/184
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/184>, abgerufen am 01.05.2024.