Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. Bischofstab verstecket, aber nicht niederleget. Erthut nur die Larve weg, daran ihn jeder erkannt hätte, und spielet seine vorige Comödien unter einer andern Larve beständig fort, um die Un- wissende desto listiger zu hintergehen. Er bläcket wie ein Schaaf, bis er wie ein Wolf schnauben kan. Er steckt des Freundes Flaggen auf ein feindlich Schiff, bis er die Betrogene gefangen hat. Das Ausgeben vor Lutherisch, ist der Lock- vogel in ein Herrnhutisch Garn. Er suchet an Orten und Enden vor sein Reich zu werben, (*) wo (*) Er gibt uns diese Nachricht abermal selbst
an die Hand, da er treuhertzig mit seinen Brüdern redet, in der oftgedachten Ant- wort auf den Beruf zur Oberstathalter- schaft, oder Ordinariat (so heiset es s. 216. sonsten nennt er es auch das Syndicat etc.) bey der Mährischen Kirche, s. 232. Jch habe auch das (1737. angenommene) Bi- schofsamt sogleich wieder aufgegeben/ als ich nach Pensylvanien gieng. (siehe §. 2. **) Warum geschahe dann dieses? Fas- sete er diesen auf Pensylvanien gerichteten Entschluß und Vorbehalt schon damal, vor und bey der Annahme des Bischofamtes? Nein, er hatte bey seiner ersten Reise in Pensylvanien die er im Jahr 1738. sogleich nach der Einweihung, als neuer Bischof übernahme, gar wohl gesehen, daß ihm die vierter Theil. Biſchofſtab verſtecket, aber nicht niederleget. Erthut nur die Larve weg, daran ihn jeder erkannt haͤtte, und ſpielet ſeine vorige Comoͤdien unter einer andern Larve beſtaͤndig fort, um die Un- wiſſende deſto liſtiger zu hintergehen. Er blaͤcket wie ein Schaaf, bis er wie ein Wolf ſchnauben kan. Er ſteckt des Freundes Flaggen auf ein feindlich Schiff, bis er die Betrogene gefangen hat. Das Ausgeben vor Lutheriſch, iſt der Lock- vogel in ein Herrnhutiſch Garn. Er ſuchet an Orten und Enden vor ſein Reich zu werben, (*) wo (*) Er gibt uns dieſe Nachricht abermal ſelbſt
an die Hand, da er treuhertzig mit ſeinen Bruͤdern redet, in der oftgedachten Ant- wort auf den Beruf zur Oberſtathalter- ſchaft, oder Ordinariat (ſo heiſet es ſ. 216. ſonſten nennt er es auch das Syndicat ꝛc.) bey der Maͤhriſchen Kirche, ſ. 232. Jch habe auch das (1737. angenommene) Bi- ſchofsamt ſogleich wieder aufgegeben/ als ich nach Penſylvanien gieng. (ſiehe §. 2. **) Warum geſchahe dann dieſes? Faſ- ſete er dieſen auf Penſylvanien gerichteten Entſchluß und Vorbehalt ſchon damal, vor und bey der Annahme des Biſchofamtes? Nein, er hatte bey ſeiner erſten Reiſe in Penſylvanien die er im Jahr 1738. ſogleich nach der Einweihung, als neuer Biſchof uͤbernahme, gar wohl geſehen, daß ihm die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0041" n="29"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierter Theil.</hi></fw><lb/> Biſchofſtab verſtecket, aber nicht niederleget. Er<lb/> thut nur die Larve weg, daran ihn jeder erkannt<lb/> haͤtte, und ſpielet ſeine vorige Comoͤdien unter<lb/> einer andern Larve beſtaͤndig fort, um die Un-<lb/> wiſſende deſto liſtiger zu hintergehen. Er blaͤcket<lb/> wie ein Schaaf, bis er wie ein Wolf ſchnauben<lb/> kan. Er ſteckt des Freundes Flaggen auf ein<lb/> feindlich Schiff, bis er die Betrogene gefangen<lb/> hat. Das Ausgeben vor Lutheriſch, iſt der Lock-<lb/> vogel in ein Herrnhutiſch Garn. Er ſuchet an<lb/> Orten und Enden vor ſein Reich zu werben, <note xml:id="seg2pn_8_1" next="#seg2pn_8_2" place="foot" n="(*)">Er gibt uns dieſe Nachricht abermal ſelbſt<lb/> an die Hand, da er treuhertzig mit ſeinen<lb/> Bruͤdern redet, in der oftgedachten Ant-<lb/> wort auf den Beruf zur Oberſtathalter-<lb/> ſchaft, oder <hi rendition="#fr">Ordinariat</hi> (ſo heiſet es ſ. 216.<lb/> ſonſten nennt er es auch das <hi rendition="#fr">Syndicat</hi> ꝛc.)<lb/><hi rendition="#fr">bey der Maͤhriſchen</hi> Kirche, ſ. 232. Jch<lb/> habe auch das (1737. angenommene) <hi rendition="#fr">Bi-<lb/> ſchofsamt ſogleich wieder aufgegeben/<lb/> als ich nach Penſylvanien gieng.</hi> (ſiehe §.<lb/> 2. **) Warum geſchahe dann dieſes? Faſ-<lb/> ſete er dieſen auf Penſylvanien gerichteten<lb/> Entſchluß und Vorbehalt ſchon damal, vor<lb/> und bey der Annahme des Biſchofamtes?<lb/> Nein, er hatte bey ſeiner erſten Reiſe in<lb/> Penſylvanien die er im Jahr 1738. ſogleich<lb/> nach der Einweihung, als neuer Biſchof<lb/> uͤbernahme, gar wohl geſehen, daß ihm<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw></note><lb/> <fw place="bottom" type="catch">wo</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0041]
vierter Theil.
Biſchofſtab verſtecket, aber nicht niederleget. Er
thut nur die Larve weg, daran ihn jeder erkannt
haͤtte, und ſpielet ſeine vorige Comoͤdien unter
einer andern Larve beſtaͤndig fort, um die Un-
wiſſende deſto liſtiger zu hintergehen. Er blaͤcket
wie ein Schaaf, bis er wie ein Wolf ſchnauben
kan. Er ſteckt des Freundes Flaggen auf ein
feindlich Schiff, bis er die Betrogene gefangen
hat. Das Ausgeben vor Lutheriſch, iſt der Lock-
vogel in ein Herrnhutiſch Garn. Er ſuchet an
Orten und Enden vor ſein Reich zu werben, (*)
wo
(*) Er gibt uns dieſe Nachricht abermal ſelbſt
an die Hand, da er treuhertzig mit ſeinen
Bruͤdern redet, in der oftgedachten Ant-
wort auf den Beruf zur Oberſtathalter-
ſchaft, oder Ordinariat (ſo heiſet es ſ. 216.
ſonſten nennt er es auch das Syndicat ꝛc.)
bey der Maͤhriſchen Kirche, ſ. 232. Jch
habe auch das (1737. angenommene) Bi-
ſchofsamt ſogleich wieder aufgegeben/
als ich nach Penſylvanien gieng. (ſiehe §.
2. **) Warum geſchahe dann dieſes? Faſ-
ſete er dieſen auf Penſylvanien gerichteten
Entſchluß und Vorbehalt ſchon damal, vor
und bey der Annahme des Biſchofamtes?
Nein, er hatte bey ſeiner erſten Reiſe in
Penſylvanien die er im Jahr 1738. ſogleich
nach der Einweihung, als neuer Biſchof
uͤbernahme, gar wohl geſehen, daß ihm
die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |