Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. von Zinzendorf angemaseten Lutherischen Pre-digamt in Pensylvanien, eben so unmöglich seye, als unmöglich es der Güte und Weisheit des Heilandes ist, den Satan selbst zu einen Predi- ger an die von ihm erlösete Seelen abzuordnen. Dieweil aber Zinzendorf nichts desto weniger, ob ihm wohl sein Gewissen obiges alles gnugsam bezeugen muß, soviel Wesens von seinem Phila- delphischen Beruf zu machen sich erfrechet: so wollen wir noch kürtzlich das nöthige davon er- wehnen. Die Sache komt auf nachfolgende Puncte an. 1) Wann und wo er diesen Beruf erhalten habe? 2) Von wem er an ihn ergan- gen? 3.) was vor beglaubte Zeugnisse von der Lutherischen Kirche er aufzuweisen gehabt? 4.) Von wem er ordiniret worden? 5) Was er ei- gentlich in Philadelphia bedeuten sollen, einen blosen Pfarrer, oder einen Aufseher der meisten, auch wohl aller in Pensilvanien befindlichen Lu- therischen Gemeinen? §. 14. 1.) Wann und wo er seinen Beruf erhalten gelehr-
vierter Theil. von Zinzendorf angemaſeten Lutheriſchen Pre-digamt in Penſylvanien, eben ſo unmoͤglich ſeye, als unmoͤglich es der Guͤte und Weisheit des Heilandes iſt, den Satan ſelbſt zu einen Predi- ger an die von ihm erloͤſete Seelen abzuordnen. Dieweil aber Zinzendorf nichts deſto weniger, ob ihm wohl ſein Gewiſſen obiges alles gnugſam bezeugen muß, ſoviel Weſens von ſeinem Phila- delphiſchen Beruf zu machen ſich erfrechet: ſo wollen wir noch kuͤrtzlich das noͤthige davon er- wehnen. Die Sache komt auf nachfolgende Puncte an. 1) Wann und wo er dieſen Beruf erhalten habe? 2) Von wem er an ihn ergan- gen? 3.) was vor beglaubte Zeugniſſe von der Lutheriſchen Kirche er aufzuweiſen gehabt? 4.) Von wem er ordiniret worden? 5) Was er ei- gentlich in Philadelphia bedeuten ſollen, einen bloſen Pfarrer, oder einen Aufſeher der meiſten, auch wohl aller in Penſilvanien befindlichen Lu- theriſchen Gemeinen? §. 14. 1.) Wann und wo er ſeinen Beruf erhalten gelehr-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0073" n="61"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierter Theil.</hi></fw><lb/> von Zinzendorf angemaſeten Lutheriſchen Pre-<lb/> digamt in Penſylvanien, eben ſo unmoͤglich ſeye,<lb/> als unmoͤglich es der Guͤte und Weisheit des<lb/> Heilandes iſt, den Satan ſelbſt zu einen Predi-<lb/> ger an die von ihm erloͤſete Seelen abzuordnen.<lb/> Dieweil aber Zinzendorf nichts deſto weniger,<lb/> ob ihm wohl ſein Gewiſſen obiges alles gnugſam<lb/> bezeugen muß, ſoviel Weſens von ſeinem Phila-<lb/> delph<hi rendition="#aq">i</hi>ſchen Beruf zu machen ſich erfrechet: ſo<lb/> wollen wir noch kuͤrtzlich das noͤthige davon er-<lb/> wehnen. Die Sache komt auf nachfolgende<lb/> Puncte an. 1) <hi rendition="#fr">Wann</hi> und <hi rendition="#fr">wo</hi> er dieſen Beruf<lb/> erhalten habe? 2) Von <hi rendition="#fr">wem</hi> er an ihn ergan-<lb/> gen? 3.) was vor beglaubte Zeugniſſe von der<lb/> Lutheriſchen Kirche er aufzuweiſen gehabt? 4.)<lb/> Von wem er ordiniret worden? 5) Was er ei-<lb/> gentlich in Philadelphia bedeuten ſollen, einen<lb/> bloſen Pfarrer, oder einen Aufſeher der meiſten,<lb/> auch wohl aller in Penſilvanien befindlichen Lu-<lb/> theriſchen Gemeinen?</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>§. 14.</head><lb/> <p>1.) <hi rendition="#fr">Wann</hi> und <hi rendition="#fr">wo</hi> er ſeinen Beruf erhalten<lb/> habe? ſagt er nie mit Gewisheit. Jch leſe im<lb/><hi rendition="#fr">Kreutzreich ſ.</hi> 53. <hi rendition="#fr">f.</hi> einen gantzen Abſchnitt von<lb/> ſeinem Beruf uͤberhaupt, zum geiſtlichen Stande.<lb/> Wo er meldet, daß es in ſeiner <hi rendition="#fr">ſechſten Lebens-<lb/> woche/ im Julio</hi> 1700. von ſeinem damals ſter-<lb/> benden Hochgraͤfl. Herrn Vater geſchehen ſeye,<lb/> welcher ihn zur <hi rendition="#fr">Juͤngerſchaft</hi> eingeſeegnet habe.<lb/> Jn ſeinen fuͤnf erſten Lebensjahren ſeye dieſes vom<lb/> ſeeligen D. Spenern und den Halliſchen Gottes-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gelehr-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [61/0073]
vierter Theil.
von Zinzendorf angemaſeten Lutheriſchen Pre-
digamt in Penſylvanien, eben ſo unmoͤglich ſeye,
als unmoͤglich es der Guͤte und Weisheit des
Heilandes iſt, den Satan ſelbſt zu einen Predi-
ger an die von ihm erloͤſete Seelen abzuordnen.
Dieweil aber Zinzendorf nichts deſto weniger,
ob ihm wohl ſein Gewiſſen obiges alles gnugſam
bezeugen muß, ſoviel Weſens von ſeinem Phila-
delphiſchen Beruf zu machen ſich erfrechet: ſo
wollen wir noch kuͤrtzlich das noͤthige davon er-
wehnen. Die Sache komt auf nachfolgende
Puncte an. 1) Wann und wo er dieſen Beruf
erhalten habe? 2) Von wem er an ihn ergan-
gen? 3.) was vor beglaubte Zeugniſſe von der
Lutheriſchen Kirche er aufzuweiſen gehabt? 4.)
Von wem er ordiniret worden? 5) Was er ei-
gentlich in Philadelphia bedeuten ſollen, einen
bloſen Pfarrer, oder einen Aufſeher der meiſten,
auch wohl aller in Penſilvanien befindlichen Lu-
theriſchen Gemeinen?
§. 14.
1.) Wann und wo er ſeinen Beruf erhalten
habe? ſagt er nie mit Gewisheit. Jch leſe im
Kreutzreich ſ. 53. f. einen gantzen Abſchnitt von
ſeinem Beruf uͤberhaupt, zum geiſtlichen Stande.
Wo er meldet, daß es in ſeiner ſechſten Lebens-
woche/ im Julio 1700. von ſeinem damals ſter-
benden Hochgraͤfl. Herrn Vater geſchehen ſeye,
welcher ihn zur Juͤngerſchaft eingeſeegnet habe.
Jn ſeinen fuͤnf erſten Lebensjahren ſeye dieſes vom
ſeeligen D. Spenern und den Halliſchen Gottes-
gelehr-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |