Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

vierter Theil.
auch zugleich die Pflichten eines Fremdlings und
einsweiligen Unterthanen, treuloß verletzet hat.
(3) Jn diesen Generalversamlungen hat er alles
nach dem Herrnhutischen Fus eingerichtet. Die
Gemeinloosungen, die herrnhutische Lieder,
das Prahlen mit Verlesen der Victorienbriefe,
das Fragen des Heilandes durch das Loos, die
Bekantmachung daß der Heiland ein Herrnhu-
tischer Aeltester worden etc. gehöret dahin, wie
aus mehrgedachter seiner eigenen Relation, auf
allen Blättern zu ersehen ist.

§. 19.

Es ist (4) merckwürdig, daß er in diesen heillo-
sen Zusammenrottirungen, schon am 9. und fol-
genden Februarii 1742. dieses in den fünfzehen-
den Versamlungsschlus bringet (s. 53.) Wer

(*) Pau-
wollen. Siehe unten (§. 22. *) Jn der drit-
ten Conferentz, (s. 56.) wird ein solcher
Entschlus der Versamlung laut des 23ten
synodalischen Decrets, abermal gefasset,
man wolle zur Vermeidung alles einer
Gottesgemeine unanständigen Arg-
wohns/
sich bei der Obrigkeit melden.
Aber ob und wie es geschehen, findet man
eben so wenig, als wenig eine Gottesge-
meine
dort zu finden war, wo nach eige-
nem Bekentnis verschiedene einander ge-
rad entgegenstehende Sekten
(s. 55.) ver-
samlet waren.

vierter Theil.
auch zugleich die Pflichten eines Fremdlings und
einsweiligen Unterthanen, treuloß verletzet hat.
(3) Jn dieſen Generalverſamlungen hat er alles
nach dem Herrnhutiſchen Fus eingerichtet. Die
Gemeinlooſungen, die herrnhutiſche Lieder,
das Prahlen mit Verleſen der Victorienbriefe,
das Fragen des Heilandes durch das Loos, die
Bekantmachung daß der Heiland ein Herrnhu-
tiſcher Aelteſter worden ꝛc. gehoͤret dahin, wie
aus mehrgedachter ſeiner eigenen Relation, auf
allen Blaͤttern zu erſehen iſt.

§. 19.

Es iſt (4) merckwuͤrdig, daß er in dieſen heillo-
ſen Zuſammenrottirungen, ſchon am 9. und fol-
genden Februarii 1742. dieſes in den fuͤnfzehen-
den Verſamlungsſchlus bringet (ſ. 53.) Wer

(*) Pau-
wollen. Siehe unten (§. 22. *) Jn der drit-
ten Conferentz, (ſ. 56.) wird ein ſolcher
Entſchlus der Verſamlung laut des 23ten
ſynodaliſchen Decrets, abermal gefaſſet,
man wolle zur Vermeidung alles einer
Gottesgemeine unanſtaͤndigen Arg-
wohns/
ſich bei der Obrigkeit melden.
Aber ob und wie es geſchehen, findet man
eben ſo wenig, als wenig eine Gottesge-
meine
dort zu finden war, wo nach eige-
nem Bekentnis verſchiedene einander ge-
rad entgegenſtehende Sekten
(ſ. 55.) ver-
ſamlet waren.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0089" n="77"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vierter Theil.</hi></fw><lb/>
auch zugleich die Pflichten eines Fremdlings und<lb/>
einsweiligen Unterthanen, treuloß verletzet hat.<lb/>
(3) Jn die&#x017F;en Generalver&#x017F;amlungen hat er alles<lb/>
nach dem Herrnhuti&#x017F;chen Fus eingerichtet. Die<lb/>
Gemeinloo&#x017F;ungen, die herrnhuti&#x017F;che Lieder,<lb/>
das Prahlen mit Verle&#x017F;en der Victorienbriefe,<lb/>
das Fragen des Heilandes durch das Loos, die<lb/>
Bekantmachung daß der Heiland ein Herrnhu-<lb/>
ti&#x017F;cher Aelte&#x017F;ter worden &#xA75B;c. geho&#x0364;ret dahin, wie<lb/>
aus mehrgedachter &#x017F;einer eigenen Relation, auf<lb/>
allen Bla&#x0364;ttern zu er&#x017F;ehen i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 19.</head><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t (4) merckwu&#x0364;rdig, daß er in die&#x017F;en heillo-<lb/>
&#x017F;en Zu&#x017F;ammenrottirungen, &#x017F;chon am 9. und fol-<lb/>
genden Februarii 1742. die&#x017F;es in den fu&#x0364;nfzehen-<lb/>
den Ver&#x017F;amlungs&#x017F;chlus bringet (&#x017F;. 53.) <hi rendition="#fr">Wer</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">(*) <hi rendition="#fr">Pau-</hi></fw><lb/><note xml:id="seg2pn_15_3" prev="#seg2pn_15_2" place="foot" n="(**)">wollen. Siehe unten (§. 22. *) Jn der drit-<lb/>
ten Conferentz, (&#x017F;. 56.) wird ein &#x017F;olcher<lb/>
Ent&#x017F;chlus der Ver&#x017F;amlung laut des 23ten<lb/>
&#x017F;ynodali&#x017F;chen Decrets, abermal gefa&#x017F;&#x017F;et,<lb/><hi rendition="#fr">man wolle zur Vermeidung alles einer<lb/>
Gottesgemeine unan&#x017F;ta&#x0364;ndigen Arg-<lb/>
wohns/</hi> &#x017F;ich bei der Obrigkeit melden.<lb/>
Aber ob und wie es ge&#x017F;chehen, findet man<lb/>
eben &#x017F;o wenig, als wenig eine <hi rendition="#fr">Gottesge-<lb/>
meine</hi> dort zu finden war, wo nach eige-<lb/>
nem Bekentnis <hi rendition="#fr">ver&#x017F;chiedene einander ge-<lb/>
rad entgegen&#x017F;tehende Sekten</hi> (&#x017F;. 55.) ver-<lb/>
&#x017F;amlet waren.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0089] vierter Theil. auch zugleich die Pflichten eines Fremdlings und einsweiligen Unterthanen, treuloß verletzet hat. (3) Jn dieſen Generalverſamlungen hat er alles nach dem Herrnhutiſchen Fus eingerichtet. Die Gemeinlooſungen, die herrnhutiſche Lieder, das Prahlen mit Verleſen der Victorienbriefe, das Fragen des Heilandes durch das Loos, die Bekantmachung daß der Heiland ein Herrnhu- tiſcher Aelteſter worden ꝛc. gehoͤret dahin, wie aus mehrgedachter ſeiner eigenen Relation, auf allen Blaͤttern zu erſehen iſt. §. 19. Es iſt (4) merckwuͤrdig, daß er in dieſen heillo- ſen Zuſammenrottirungen, ſchon am 9. und fol- genden Februarii 1742. dieſes in den fuͤnfzehen- den Verſamlungsſchlus bringet (ſ. 53.) Wer (*) Pau- (**) (**) wollen. Siehe unten (§. 22. *) Jn der drit- ten Conferentz, (ſ. 56.) wird ein ſolcher Entſchlus der Verſamlung laut des 23ten ſynodaliſchen Decrets, abermal gefaſſet, man wolle zur Vermeidung alles einer Gottesgemeine unanſtaͤndigen Arg- wohns/ ſich bei der Obrigkeit melden. Aber ob und wie es geſchehen, findet man eben ſo wenig, als wenig eine Gottesge- meine dort zu finden war, wo nach eige- nem Bekentnis verſchiedene einander ge- rad entgegenſtehende Sekten (ſ. 55.) ver- ſamlet waren.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/89
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/89>, abgerufen am 23.11.2024.