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Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.

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vierter Theil.
aber, und in welcher Absicht, ihn Zinzendorf
absetzet, das ist eine Frage, die hieher gehöret.
Er spricht: die lutherischen Pfarrer in Pensil-
vanien
hätten ihn abgesetzt. Deswegen schreibet
er über den Absetzungsbrief: Abschlus der letz-
ten Conferenz des Pensylvanischen Synodi/

und fänget also an: die lutherische Pfarrer etc.
Schläget man aber diesen Brief oder vielmehr
Synodal-Decret in der Relation auf s. 113. so
heiset die Uberschrift: Einmüthiger Schlus des
General-Synodi von Pensilvania/ wegen
der Religionen.
Dieses hat er tückisch im Kreutz-
reich weggelassen, weil ihn nicht sowol sein Ge-
wissen schlug, (dann dem ist er nichts mehr schul-
dig) als vielmehr die Furcht ankame, der Be-
trug möchte gar zu sichtbar werden. Bestunden
die Versamlungen aus allerley Secten, (wie er
bekennet (§. 17. **) und war dieser Schluß ihrer
aller einmüthiger Schluß: mit welchem Recht
und Fug setzen sie einen Pfarrer ab, der lutheri-
schen Gemeinen dienet? Und was hat der Syn-
odus mit solchen Geschäften zu thun, da sein
Zweck seyn soll, die Sekten unter einen Hut zu
bringen? Haben sie sich erfrechen dürfen, gleicher-
gestalt einen Lehrer der Mennonisten/ Sieben-
täger/ wahren Warheiter
etc. abzudancken?
War Zinzendorf ein Lutherischer berufener Pfar-
rer? waren es seine Rottgesellen? War Zinzen-
dorf in der Haut um ein Haar besser, als der
ärgste Pfarrer den man sehen kan? Hatte er
nicht selbst zu allererst verdienet aus dem Lande

geschaft
Herrnh. IV. Theil. F

vierter Theil.
aber, und in welcher Abſicht, ihn Zinzendorf
abſetzet, das iſt eine Frage, die hieher gehoͤret.
Er ſpricht: die lutheriſchen Pfarrer in Penſil-
vanien
haͤtten ihn abgeſetzt. Deswegen ſchreibet
er uͤber den Abſetzungsbrief: Abſchlus der letz-
ten Conferenz des Penſylvaniſchen Synodi/

und faͤnget alſo an: die lutheriſche Pfarrer ꝛc.
Schlaͤget man aber dieſen Brief oder vielmehr
Synodal-Decret in der Relation auf ſ. 113. ſo
heiſet die Uberſchrift: Einmuͤthiger Schlus des
General-Synodi von Penſilvania/ wegen
der Religionen.
Dieſes hat er tuͤckiſch im Kreutz-
reich weggelaſſen, weil ihn nicht ſowol ſein Ge-
wiſſen ſchlug, (dann dem iſt er nichts mehr ſchul-
dig) als vielmehr die Furcht ankame, der Be-
trug moͤchte gar zu ſichtbar werden. Beſtunden
die Verſamlungen aus allerley Secten, (wie er
bekennet (§. 17. **) und war dieſer Schluß ihrer
aller einmuͤthiger Schluß: mit welchem Recht
und Fug ſetzen ſie einen Pfarrer ab, der lutheri-
ſchen Gemeinen dienet? Und was hat der Syn-
odus mit ſolchen Geſchaͤften zu thun, da ſein
Zweck ſeyn ſoll, die Sekten unter einen Hut zu
bringen? Haben ſie ſich erfrechen duͤrfen, gleicher-
geſtalt einen Lehrer der Mennoniſten/ Sieben-
taͤger/ wahren Warheiter
ꝛc. abzudancken?
War Zinzendorf ein Lutheriſcher berufener Pfar-
rer? waren es ſeine Rottgeſellen? War Zinzen-
dorf in der Haut um ein Haar beſſer, als der
aͤrgſte Pfarrer den man ſehen kan? Hatte er
nicht ſelbſt zu allererſt verdienet aus dem Lande

geſchaft
Herrnh. IV. Theil. F
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[81/0093] vierter Theil. aber, und in welcher Abſicht, ihn Zinzendorf abſetzet, das iſt eine Frage, die hieher gehoͤret. Er ſpricht: die lutheriſchen Pfarrer in Penſil- vanien haͤtten ihn abgeſetzt. Deswegen ſchreibet er uͤber den Abſetzungsbrief: Abſchlus der letz- ten Conferenz des Penſylvaniſchen Synodi/ und faͤnget alſo an: die lutheriſche Pfarrer ꝛc. Schlaͤget man aber dieſen Brief oder vielmehr Synodal-Decret in der Relation auf ſ. 113. ſo heiſet die Uberſchrift: Einmuͤthiger Schlus des General-Synodi von Penſilvania/ wegen der Religionen. Dieſes hat er tuͤckiſch im Kreutz- reich weggelaſſen, weil ihn nicht ſowol ſein Ge- wiſſen ſchlug, (dann dem iſt er nichts mehr ſchul- dig) als vielmehr die Furcht ankame, der Be- trug moͤchte gar zu ſichtbar werden. Beſtunden die Verſamlungen aus allerley Secten, (wie er bekennet (§. 17. **) und war dieſer Schluß ihrer aller einmuͤthiger Schluß: mit welchem Recht und Fug ſetzen ſie einen Pfarrer ab, der lutheri- ſchen Gemeinen dienet? Und was hat der Syn- odus mit ſolchen Geſchaͤften zu thun, da ſein Zweck ſeyn ſoll, die Sekten unter einen Hut zu bringen? Haben ſie ſich erfrechen duͤrfen, gleicher- geſtalt einen Lehrer der Mennoniſten/ Sieben- taͤger/ wahren Warheiter ꝛc. abzudancken? War Zinzendorf ein Lutheriſcher berufener Pfar- rer? waren es ſeine Rottgeſellen? War Zinzen- dorf in der Haut um ein Haar beſſer, als der aͤrgſte Pfarrer den man ſehen kan? Hatte er nicht ſelbſt zu allererſt verdienet aus dem Lande geſchaft Herrnh. IV. Theil. F

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey04_1748/93>, abgerufen am 23.11.2024.