Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Der Zinzendorfische Geist hatte sich damal beyden schickte die beyde Männer auch zum
Herrn Grafen. Ehe sie aber hinkommen/ schickte der Herr Graf den Peter Böhler zu mir/ und lies sagen/ er nehme es übel/ daß ich hier wäre/ und hätte mich nicht bey ihm gemeldet etc. - - - Nach dem Essen/ schickte der Herr Graf zu mir/ und lies höflich bitten/ ich möchte zu- sprechen. - - - Als ich hinein kam/ so sassen schon etliche von des Herrn Gra- fen Predigern/ Vorstehern/ u. o. g. auf Stühlen zu richten; und der Herr Graf saß allein als Präses beym Tische. Er/ der Graf/ fragte mich erst um einige Umstände. - - - Hernach fragte er/ was die Conditionen meines Hierseyns wären? Jch antwortete: ich bin beru- fen und gesandt durch den Herrn Hof- prediger Ziegenhagen/ der von den Ge- meinen Commißion hat. Zinz. was vor Commißion hat Herr Ziegenhagen ge- habt? Antwort: die drey Gemeinen ha- ben schon etliche Jahre her/ ängstiglich angehalten um Prediger. Hier liegen die Copien/ und in Londen die Briefe/ welche allezeit können publiciret werden. Zinz. Wenn haben die Gemeinen um ei- nen Prediger das letzte mahl angehalten? A. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Der Zinzendorfiſche Geiſt hatte ſich damal beyden ſchickte die beyde Maͤnner auch zum
Herrn Grafen. Ehe ſie aber hinkommen/ ſchickte der Herr Graf den Peter Boͤhler zu mir/ und lies ſagen/ er nehme es uͤbel/ daß ich hier waͤre/ und haͤtte mich nicht bey ihm gemeldet ꝛc. ‒ ‒ ‒ Nach dem Eſſen/ ſchickte der Herr Graf zu mir/ und lies hoͤflich bitten/ ich moͤchte zu- ſprechen. ‒ ‒ ‒ Als ich hinein kam/ ſo ſaſſen ſchon etliche von des Herrn Gra- fen Predigern/ Vorſtehern/ u. o. g. auf Stuͤhlen zu richten; und der Herr Graf ſaß allein als Praͤſes beym Tiſche. Er/ der Graf/ fragte mich erſt um einige Umſtaͤnde. ‒ ‒ ‒ Hernach fragte er/ was die Conditionen meines Hierſeyns waͤren? Jch antwortete: ich bin beru- fen und geſandt durch den Herrn Hof- prediger Ziegenhagen/ der von den Ge- meinen Commißion hat. Zinz. was vor Commißion hat Herr Ziegenhagen ge- habt? Antwort: die drey Gemeinen ha- ben ſchon etliche Jahre her/ aͤngſtiglich angehalten um Prediger. Hier liegen die Copien/ und in Londen die Briefe/ welche allezeit koͤnnen publiciret werden. Zinz. Wenn haben die Gemeinen um ei- nen Prediger das letzte mahl angehalten? A. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0098" n="86"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> Der Zinzendorfiſche Geiſt hatte ſich damal bey<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/><note next="#seg2pn_17_4" xml:id="seg2pn_17_3" prev="#seg2pn_17_2" place="foot" n="(*)"><hi rendition="#fr">ſchickte die beyde Maͤnner auch zum<lb/> Herrn Grafen. Ehe ſie aber hinkommen/<lb/> ſchickte der Herr Graf den Peter Boͤhler<lb/> zu mir/ und lies ſagen/ er nehme es uͤbel/<lb/> daß ich hier waͤre/ und haͤtte mich nicht<lb/> bey ihm gemeldet ꝛc. ‒ ‒ ‒ Nach dem<lb/> Eſſen/ ſchickte der Herr Graf zu mir/<lb/> und lies hoͤflich bitten/ ich moͤchte zu-<lb/> ſprechen. ‒ ‒ ‒ Als ich hinein kam/ ſo<lb/> ſaſſen ſchon etliche von des Herrn Gra-<lb/> fen Predigern/ Vorſtehern/ u. o. g. auf<lb/> Stuͤhlen zu richten; und der Herr Graf<lb/> ſaß allein als Praͤſes beym Tiſche. Er/<lb/> der Graf/ fragte mich erſt um einige<lb/> Umſtaͤnde. ‒ ‒ ‒ Hernach fragte er/<lb/> was die Conditionen meines Hierſeyns<lb/> waͤren? Jch antwortete: ich bin beru-<lb/> fen und geſandt durch den Herrn Hof-<lb/> prediger Ziegenhagen/ der von den Ge-<lb/> meinen Commißion hat.</hi> Zinz. <hi rendition="#fr">was vor<lb/> Commißion hat Herr Ziegenhagen ge-<lb/> habt?</hi> Antwort: <hi rendition="#fr">die drey Gemeinen ha-<lb/> ben ſchon etliche Jahre her/ aͤngſtiglich<lb/> angehalten um Prediger. Hier liegen<lb/> die Copien/ und in Londen die Briefe/<lb/> welche allezeit koͤnnen publiciret werden.</hi><lb/> Zinz. <hi rendition="#fr">Wenn haben die Gemeinen um ei-<lb/> nen Prediger das letzte mahl angehalten?</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">A.</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0098]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Der Zinzendorfiſche Geiſt hatte ſich damal bey
den
(*)
(*) ſchickte die beyde Maͤnner auch zum
Herrn Grafen. Ehe ſie aber hinkommen/
ſchickte der Herr Graf den Peter Boͤhler
zu mir/ und lies ſagen/ er nehme es uͤbel/
daß ich hier waͤre/ und haͤtte mich nicht
bey ihm gemeldet ꝛc. ‒ ‒ ‒ Nach dem
Eſſen/ ſchickte der Herr Graf zu mir/
und lies hoͤflich bitten/ ich moͤchte zu-
ſprechen. ‒ ‒ ‒ Als ich hinein kam/ ſo
ſaſſen ſchon etliche von des Herrn Gra-
fen Predigern/ Vorſtehern/ u. o. g. auf
Stuͤhlen zu richten; und der Herr Graf
ſaß allein als Praͤſes beym Tiſche. Er/
der Graf/ fragte mich erſt um einige
Umſtaͤnde. ‒ ‒ ‒ Hernach fragte er/
was die Conditionen meines Hierſeyns
waͤren? Jch antwortete: ich bin beru-
fen und geſandt durch den Herrn Hof-
prediger Ziegenhagen/ der von den Ge-
meinen Commißion hat. Zinz. was vor
Commißion hat Herr Ziegenhagen ge-
habt? Antwort: die drey Gemeinen ha-
ben ſchon etliche Jahre her/ aͤngſtiglich
angehalten um Prediger. Hier liegen
die Copien/ und in Londen die Briefe/
welche allezeit koͤnnen publiciret werden.
Zinz. Wenn haben die Gemeinen um ei-
nen Prediger das letzte mahl angehalten?
A.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |