Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
von dem vorsetzlichen Meineid.
§. 5.

Nemlich, weil der HErr unser
GOTT, den Eid, sonderlich den ge-
richtlichen, selbst befohlen und darzu
verordnet hat, daß er allem Had-
der ein ende machen soll, Ebr.
6, 16. 2. B. Mos. 22, 11.
so ist kein Zweifel, daß ein rechtmäsi-
ger Eidschwur ihm wohlgefalle. Und
daraus folget unwiedersprechlich, daß
er auch alles das genehmhalten und
erfüllen wolle, was der Schwörende
auf den Fall des Meineides von ihm
begehret. Dann sonsten hätte der
Eid diejenige Würckung nicht, die er
nach GOttes Absicht haben soll.
Nemlich es will der höchste Richter im
Himmel, einemjeden der da schwöret,
dadurch gleichsam einen Zügel anlegen,
daß er allen Betrug und Hintergehung
des weltlichen Richters, vermeiden sol-

le.
von dem vorſetzlichen Meineid.
§. 5.

Nemlich, weil der HErr unſer
GOTT, den Eid, ſonderlich den ge-
richtlichen, ſelbſt befohlen und darzu
verordnet hat, daß er allem Had-
der ein ende machen ſoll, Ebr.
6, 16. 2. B. Moſ. 22, 11.
ſo iſt kein Zweifel, daß ein rechtmaͤſi-
ger Eidſchwur ihm wohlgefalle. Und
daraus folget unwiederſprechlich, daß
er auch alles das genehmhalten und
erfuͤllen wolle, was der Schwoͤrende
auf den Fall des Meineides von ihm
begehret. Dann ſonſten haͤtte der
Eid diejenige Wuͤrckung nicht, die er
nach GOttes Abſicht haben ſoll.
Nemlich es will der hoͤchſte Richter im
Himmel, einemjeden der da ſchwoͤret,
dadurch gleichſam einen Zuͤgel anlegen,
daß er allen Betrug und Hintergehung
des weltlichen Richters, vermeiden ſol-

le.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0019" n="15"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von dem vor&#x017F;etzlichen Meineid.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head>§. 5.</head><lb/>
        <p>Nemlich, weil der HErr un&#x017F;er<lb/>
GOTT, den Eid, &#x017F;onderlich den ge-<lb/>
richtlichen, &#x017F;elb&#x017F;t befohlen und darzu<lb/>
verordnet hat, daß er <hi rendition="#fr">allem Had-<lb/>
der ein ende machen &#x017F;oll, Ebr.<lb/>
6, 16. 2. B. Mo&#x017F;. 22, 11.</hi><lb/>
&#x017F;o i&#x017F;t kein Zweifel, daß ein rechtma&#x0364;&#x017F;i-<lb/>
ger Eid&#x017F;chwur ihm wohlgefalle. Und<lb/>
daraus folget unwieder&#x017F;prechlich, daß<lb/>
er auch alles das genehmhalten und<lb/>
erfu&#x0364;llen wolle, was der Schwo&#x0364;rende<lb/>
auf den Fall des Meineides von ihm<lb/>
begehret. Dann &#x017F;on&#x017F;ten ha&#x0364;tte der<lb/>
Eid diejenige Wu&#x0364;rckung nicht, die er<lb/>
nach GOttes Ab&#x017F;icht haben &#x017F;oll.<lb/>
Nemlich es will der ho&#x0364;ch&#x017F;te Richter im<lb/>
Himmel, einemjeden der da &#x017F;chwo&#x0364;ret,<lb/>
dadurch gleich&#x017F;am einen Zu&#x0364;gel anlegen,<lb/>
daß er allen Betrug und Hintergehung<lb/>
des weltlichen Richters, vermeiden &#x017F;ol-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">le.</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0019] von dem vorſetzlichen Meineid. §. 5. Nemlich, weil der HErr unſer GOTT, den Eid, ſonderlich den ge- richtlichen, ſelbſt befohlen und darzu verordnet hat, daß er allem Had- der ein ende machen ſoll, Ebr. 6, 16. 2. B. Moſ. 22, 11. ſo iſt kein Zweifel, daß ein rechtmaͤſi- ger Eidſchwur ihm wohlgefalle. Und daraus folget unwiederſprechlich, daß er auch alles das genehmhalten und erfuͤllen wolle, was der Schwoͤrende auf den Fall des Meineides von ihm begehret. Dann ſonſten haͤtte der Eid diejenige Wuͤrckung nicht, die er nach GOttes Abſicht haben ſoll. Nemlich es will der hoͤchſte Richter im Himmel, einemjeden der da ſchwoͤret, dadurch gleichſam einen Zuͤgel anlegen, daß er allen Betrug und Hintergehung des weltlichen Richters, vermeiden ſol- le.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/19
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Christliches Bedencken von dem vorsetzlichen Meineid. Frankfurt (Main) u. a., 1739, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_meineid_1739/19>, abgerufen am 21.11.2024.