[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 1. Berlin, 1864.unter Commander Glynn in den Hafen von Nangasaki ein, durch- brach, mit frischem Winde segelnd, die Reihen der Boote, die es aufhalten sollten, und kam an einer günstigen Stelle zu Anker. Glynn verlangte die Auslieferung funfzehn schiffbrüchiger Ameri- kaner, die angeblich mit Gewalt zurückgehalten wurden. Wenn diese Forderung nicht sogleich erfüllt wurde, so lag der Grund wohl theils in dem trotzigen Auftreten des Amerikaners, theils in der kaiserlichen Verordnung, dass alle schiffbrüchigen Fremden den Holländern übergeben werden sollten. Die Auslieferung erfolgte nach acht Tagen gegen eine Bescheinigung des Commandanten, dass ihm seine Landsleute von den Niederländern zugeführt worden seien. Die Amerikaner erzählen, dass viele Geschütze auf ihr Deck gerichtet und grosse Truppenmassen am Lande versammelt gewesen seien; sie rühmen sich nichtsdestoweniger, ihr Object durch Drohungen ertrotzt zu haben, während nach den Berichten des Handelsvor- stehers von Desima der japanische Statthalter seine Würde in allen Stücken gewahrt, und nicht den Drohungen des Commandanten, son- dern der vermittelnden Dazwischenkunft der holländischen Beamten nachgegeben hätte. Alle diese Begegnungen und das kriegerische Auftreten der Commodor Perry ging am 8. Juli 1853 mit einem Theile unter Commander Glynn in den Hafen von Naṅgasaki ein, durch- brach, mit frischem Winde segelnd, die Reihen der Boote, die es aufhalten sollten, und kam an einer günstigen Stelle zu Anker. Glynn verlangte die Auslieferung funfzehn schiffbrüchiger Ameri- kaner, die angeblich mit Gewalt zurückgehalten wurden. Wenn diese Forderung nicht sogleich erfüllt wurde, so lag der Grund wohl theils in dem trotzigen Auftreten des Amerikaners, theils in der kaiserlichen Verordnung, dass alle schiffbrüchigen Fremden den Holländern übergeben werden sollten. Die Auslieferung erfolgte nach acht Tagen gegen eine Bescheinigung des Commandanten, dass ihm seine Landsleute von den Niederländern zugeführt worden seien. Die Amerikaner erzählen, dass viele Geschütze auf ihr Deck gerichtet und grosse Truppenmassen am Lande versammelt gewesen seien; sie rühmen sich nichtsdestoweniger, ihr Object durch Drohungen ertrotzt zu haben, während nach den Berichten des Handelsvor- stehers von Desima der japanische Statthalter seine Würde in allen Stücken gewahrt, und nicht den Drohungen des Commandanten, son- dern der vermittelnden Dazwischenkunft der holländischen Beamten nachgegeben hätte. Alle diese Begegnungen und das kriegerische Auftreten der Commodor Perry ging am 8. 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Glynn vor Naṅgasaki. Commodor Perry.
unter Commander Glynn in den Hafen von Naṅgasaki ein, durch-
brach, mit frischem Winde segelnd, die Reihen der Boote, die es
aufhalten sollten, und kam an einer günstigen Stelle zu Anker.
Glynn verlangte die Auslieferung funfzehn schiffbrüchiger Ameri-
kaner, die angeblich mit Gewalt zurückgehalten wurden. Wenn
diese Forderung nicht sogleich erfüllt wurde, so lag der Grund
wohl theils in dem trotzigen Auftreten des Amerikaners, theils in
der kaiserlichen Verordnung, dass alle schiffbrüchigen Fremden
den Holländern übergeben werden sollten. Die Auslieferung erfolgte
nach acht Tagen gegen eine Bescheinigung des Commandanten,
dass ihm seine Landsleute von den Niederländern zugeführt worden
seien. Die Amerikaner erzählen, dass viele Geschütze auf ihr Deck
gerichtet und grosse Truppenmassen am Lande versammelt gewesen
seien; sie rühmen sich nichtsdestoweniger, ihr Object durch Drohungen
ertrotzt zu haben, während nach den Berichten des Handelsvor-
stehers von Desima der japanische Statthalter seine Würde in allen
Stücken gewahrt, und nicht den Drohungen des Commandanten, son-
dern der vermittelnden Dazwischenkunft der holländischen Beamten
nachgegeben hätte.
Alle diese Begegnungen und das kriegerische Auftreten der
Engländer in China konnten bei den Japanern keine günstige Stim-
mung für die Fremden erwecken; es waren feindselige Demonstrationen
gegen das Gesetz und den Brauch des Landes, welche die Regierung
beleidigten und von künftigen Zugeständnissen wenig Gutes erwarten
liessen. Zugleich hatten die bisherigen Versuche der westlichen
Völker die Meinung der Japaner von ihrer Macht bedeutend herab-
gestimmt. Die geringe Stärke mit der sie auftraten, ihre halb
drohenden, halb ohnmächtigen Maassregeln, ihr Mangel an Festig-
keit und Ausdauer den abschlägigen Antworten gegenüber erfüllten
die japanische Regierung mit Geringschätzung und Unwillen. Erst
beim Erscheinen des von den Niederländern seit lange angekün-
digten Geschwaders unter Commodor Perry änderten sich diese
Anschauungen.
Commodor Perry ging am 8. Juli 1853 mit einem Theile
seines Geschwaders vor Uraga zu Anker. Er hatte einen Brief des
Präsidenten der Vereinigten Staaten an den Siogun bei sich, welchen
kaiserliche Bevollmächtigte, nachdem der Commodor die Zumuthung,
ihn in Naṅgasaki abzugeben, als eine Beleidigung für seine Nation
zurückgewiesen hatte, am Lande feierlich in Empfang nahmen. Das
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