Der zum Chef des ost-asiatischen Geschwaders ernannte Capitän zur See Sundewall, welchem für die Dauer der Expedition der Rang eines Commodor verlie- hen wurde, hisste seinen Stander auf der Arkona. Das Com- mando der Thetis erhielt der Capitän zur See Jachmann, das des Frauenlob der Lieutenant zur See I. Classe Rehtzke, das der Elbe der Lieutenant zur See I. Classe Werner.
Thetis und Frauenlob verliessen schon am 25. Oc- tober 1859 die Rhede von Danzig. Die Ausrüstung der Arkona, welche gleich nach den Probefahrten auf Erlass des königlichen Obercommando's vom 17. October am dreiundzwanzigsten desselben Monats zu Danzig in Dienst gestellt wurde, machte grosse Schwierigkeiten und konnte nur langsam von Statten gehen, da die zu dieser Jahreszeit auf der Danziger Rhede wehenden Winde die Communication mit dem Lande sehr erschwerten. Häufig konnten die Boote nicht an Bord zurückkehren; die Bordinge lagen oft Tage lang unweit des Schiffes vor Anker, ehe das Wetter erlaubte sie längsseit zu holen. Eben so hindernd waren die ein- tretenden Fröste, in Folge deren die Communication auf der Weichsel aufhörte, die Ausrüstungsgegenstände per Achse von Danzig nach Neufahrwasser gebracht und hier in Boote umgeladen werden mussten. Die Zimmermanns- arbeiten erlitten gleichfalls viele Unterbrechungen, da die an Bord geschickten Arbeiter einmal seekrank waren und ein anderes Mal vor Kälte nicht arbeiten konnten. Die Ausrüstung wurde unter Leitung des Capitän Sundewall, welcher das Commando gleich nach der Indienststellung übernommen hatte, nach Möglichkeit gefördert; Anfangs December war die Arkona seeklar und trat am elften desselben Monats die Reise nach England an.
Einleitung.
Der zum Chef des ost-asiatischen Geschwaders ernannte Capitän zur See Sundewall, welchem für die Dauer der Expedition der Rang eines Commodor verlie- hen wurde, hisste seinen Stander auf der Arkona. Das Com- mando der Thetis erhielt der Capitän zur See Jachmann, das des Frauenlob der Lieutenant zur See I. Classe Rehtzke, das der Elbe der Lieutenant zur See I. Classe Werner.
Thetis und Frauenlob verliessen schon am 25. Oc- tober 1859 die Rhede von Danzig. Die Ausrüstung der Arkona, welche gleich nach den Probefahrten auf Erlass des königlichen Obercommando’s vom 17. October am dreiundzwanzigsten desselben Monats zu Danzig in Dienst gestellt wurde, machte grosse Schwierigkeiten und konnte nur langsam von Statten gehen, da die zu dieser Jahreszeit auf der Danziger Rhede wehenden Winde die Communication mit dem Lande sehr erschwerten. Häufig konnten die Boote nicht an Bord zurückkehren; die Bordinge lagen oft Tage lang unweit des Schiffes vor Anker, ehe das Wetter erlaubte sie längsseit zu holen. Eben so hindernd waren die ein- tretenden Fröste, in Folge deren die Communication auf der Weichsel aufhörte, die Ausrüstungsgegenstände per Achse von Danzig nach Neufahrwasser gebracht und hier in Boote umgeladen werden mussten. Die Zimmermanns- arbeiten erlitten gleichfalls viele Unterbrechungen, da die an Bord geschickten Arbeiter einmal seekrank waren und ein anderes Mal vor Kälte nicht arbeiten konnten. Die Ausrüstung wurde unter Leitung des Capitän Sundewall, welcher das Commando gleich nach der Indienststellung übernommen hatte, nach Möglichkeit gefördert; Anfangs December war die Arkona seeklar und trat am elften desselben Monats die Reise nach England an.
<TEI><text><front><divn="1"><pbfacs="#f0021"n="XV"/><fwplace="top"type="header">Einleitung.</fw><lb/><p>Der zum Chef des ost-asiatischen Geschwaders<lb/>
ernannte Capitän zur See <persNameref="nognd">Sundewall</persName>, welchem für die<lb/>
Dauer der Expedition der Rang eines Commodor verlie-<lb/>
hen wurde, hisste seinen Stander auf der Arkona. Das Com-<lb/>
mando der Thetis erhielt der Capitän zur See <persNameref="http://d-nb.info/gnd/117028886">Jachmann</persName>,<lb/>
das des Frauenlob der Lieutenant zur See I. Classe<lb/><persNameref="nognd">Rehtzke</persName>, das der Elbe der Lieutenant zur See I. Classe<lb/><persNameref="nognd">Werner</persName>.</p><lb/><p>Thetis und Frauenlob verliessen schon am 25. Oc-<lb/>
tober 1859 die Rhede von <placeName>Danzig</placeName>. Die Ausrüstung der<lb/>
Arkona, welche gleich nach den Probefahrten auf Erlass<lb/>
des königlichen Obercommando’s vom 17. October am<lb/>
dreiundzwanzigsten desselben Monats zu <placeName>Danzig</placeName> in Dienst<lb/>
gestellt wurde, machte grosse Schwierigkeiten und konnte<lb/>
nur langsam von Statten gehen, da die zu dieser Jahreszeit<lb/>
auf der Danziger Rhede wehenden Winde die Communication<lb/>
mit dem Lande sehr erschwerten. Häufig konnten die Boote<lb/>
nicht an Bord zurückkehren; die Bordinge lagen oft Tage<lb/>
lang unweit des Schiffes vor Anker, ehe das Wetter erlaubte<lb/>
sie längsseit zu holen. Eben so hindernd waren die ein-<lb/>
tretenden Fröste, in Folge deren die Communication auf<lb/>
der <placeName>Weichsel</placeName> aufhörte, die Ausrüstungsgegenstände per<lb/>
Achse von <placeName>Danzig</placeName> nach <placeName>Neufahrwasser</placeName> gebracht und hier<lb/>
in Boote umgeladen werden mussten. Die Zimmermanns-<lb/>
arbeiten erlitten gleichfalls viele Unterbrechungen, da die<lb/>
an Bord geschickten Arbeiter einmal seekrank waren und<lb/>
ein anderes Mal vor Kälte nicht arbeiten konnten. Die<lb/>
Ausrüstung wurde unter Leitung des Capitän <persNameref="nognd">Sundewall</persName>,<lb/>
welcher das Commando gleich nach der Indienststellung<lb/>
übernommen hatte, nach Möglichkeit gefördert; Anfangs<lb/>
December war die Arkona seeklar und trat am elften<lb/>
desselben Monats die Reise nach <placeName>England</placeName> an.</p><lb/></div></front></text></TEI>
[XV/0021]
Einleitung.
Der zum Chef des ost-asiatischen Geschwaders
ernannte Capitän zur See Sundewall, welchem für die
Dauer der Expedition der Rang eines Commodor verlie-
hen wurde, hisste seinen Stander auf der Arkona. Das Com-
mando der Thetis erhielt der Capitän zur See Jachmann,
das des Frauenlob der Lieutenant zur See I. Classe
Rehtzke, das der Elbe der Lieutenant zur See I. Classe
Werner.
Thetis und Frauenlob verliessen schon am 25. Oc-
tober 1859 die Rhede von Danzig. Die Ausrüstung der
Arkona, welche gleich nach den Probefahrten auf Erlass
des königlichen Obercommando’s vom 17. October am
dreiundzwanzigsten desselben Monats zu Danzig in Dienst
gestellt wurde, machte grosse Schwierigkeiten und konnte
nur langsam von Statten gehen, da die zu dieser Jahreszeit
auf der Danziger Rhede wehenden Winde die Communication
mit dem Lande sehr erschwerten. Häufig konnten die Boote
nicht an Bord zurückkehren; die Bordinge lagen oft Tage
lang unweit des Schiffes vor Anker, ehe das Wetter erlaubte
sie längsseit zu holen. Eben so hindernd waren die ein-
tretenden Fröste, in Folge deren die Communication auf
der Weichsel aufhörte, die Ausrüstungsgegenstände per
Achse von Danzig nach Neufahrwasser gebracht und hier
in Boote umgeladen werden mussten. Die Zimmermanns-
arbeiten erlitten gleichfalls viele Unterbrechungen, da die
an Bord geschickten Arbeiter einmal seekrank waren und
ein anderes Mal vor Kälte nicht arbeiten konnten. Die
Ausrüstung wurde unter Leitung des Capitän Sundewall,
welcher das Commando gleich nach der Indienststellung
übernommen hatte, nach Möglichkeit gefördert; Anfangs
December war die Arkona seeklar und trat am elften
desselben Monats die Reise nach England an.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 1. Berlin, 1864, S. XV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien01_1864/21>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.