oder Wasserkraft bewegt, tactmässig niederfallen. Zuletzt schüttet man die Masse in ein trichterförmiges unten offenes Gefäss, vor welchem der Arbeiter einen grossen Fächer schwingt; der Luftzug verweht die Spreu und die Körner fallen zu Boden.
Ausser Reis wird in den Niederungen noch Arum esculentum und Scirpus tuberosus gebaut, ferner die Binse der japanischen Fussmatten, Juncus effusus. Der heilige Lotos (Nelumbium), dessen Wurzeln theils als Gemüse verzehrt, theils in eine Art Arrowroot verwandelt werden, wuchert im Sommer auf Flüssen und Seen.
Auf abschüssigen und hochgelegenen zum Reisbau nicht passenden Aeckern werden mancherlei andere Cerealien, Gemüse und Hülsenfrüchte gebaut; die Winterfrucht besteht dort in Weizen, Gerste, Rübsamen und anderen Kohlarten, Buchweizen, Bohnen, Erbsen und Zwiebeln. Weizen und Gerste bestellt man gegen Ende October, die Saat geht rasch auf und kleidet das Hügelland während des Winters in frisches Grün. War das Feld vorher ganz geräumt, -- was bei der landesüblichen Reihencultur nicht die Regel ist, -- so wird es im Zusammenhange mit der Haue aufgearbeitet und ge- ebnet. Weder Harke noch Egge kommen dabei in Anwendung, aber man arbeitet so geschickt, die Ackerkrume ist so rein und locker, dass solches mit der blossen Haue behandelte Feld wie gewalzt erscheint. Soll zur Saat geschritten werden, so zieht man eine Leine quer über die Mitte des Ackers und wirft zu beiden Seiten eine Furche auf; die übrigen werden dann aus freier Hand mit diesen parallel in Abständen von 26 Zoll nach dem Augenmaass schnurgrade aufgerückt, die Samen, je zwanzig bis dreissig Körner zusammen, in Entfernungen von einem Fuss in die Furche gelegt und das Erdreich mit der Haue darüber gezogen. Aehnlich ist die Bestellung des Rübsamens und anderer Fruchtarten. Sind die Pflanzen aufgegangen, so häuft man die Erde der zwischen den Reihen frei gebliebenen Streifen um ihre Wurzeln an und begiesst sie während des ferneren Wachsthumes wiederholt mit flüssigem Dünger. -- Der Rübsamen blüht bei Yeddo im März oder April und gelangt Ende Mai zur Reife; die Pflanzen werden dann mit den Wurzeln ausgerissen, und, nachdem sie einige Tage auf dem Felde getrocknet, der Samen dort an geebneten Plätzen auf Matten ausgetreten. Das Stroh bleibt liegen, wird Anfang Juni in Haufen zu Asche verbrannt und dient zur Düngung der frei gebliebenen Furchen. -- Im Mai stehen auch Weizen und Gerste in Aehren;
Winterfrucht. Bestellung. VII.
oder Wasserkraft bewegt, tactmässig niederfallen. Zuletzt schüttet man die Masse in ein trichterförmiges unten offenes Gefäss, vor welchem der Arbeiter einen grossen Fächer schwingt; der Luftzug verweht die Spreu und die Körner fallen zu Boden.
Ausser Reis wird in den Niederungen noch Arum esculentum und Scirpus tuberosus gebaut, ferner die Binse der japanischen Fussmatten, Juncus effusus. Der heilige Lotos (Nelumbium), dessen Wurzeln theils als Gemüse verzehrt, theils in eine Art Arrowroot verwandelt werden, wuchert im Sommer auf Flüssen und Seen.
Auf abschüssigen und hochgelegenen zum Reisbau nicht passenden Aeckern werden mancherlei andere Cerealien, Gemüse und Hülsenfrüchte gebaut; die Winterfrucht besteht dort in Weizen, Gerste, Rübsamen und anderen Kohlarten, Buchweizen, Bohnen, Erbsen und Zwiebeln. Weizen und Gerste bestellt man gegen Ende October, die Saat geht rasch auf und kleidet das Hügelland während des Winters in frisches Grün. War das Feld vorher ganz geräumt, — was bei der landesüblichen Reihencultur nicht die Regel ist, — so wird es im Zusammenhange mit der Haue aufgearbeitet und ge- ebnet. Weder Harke noch Egge kommen dabei in Anwendung, aber man arbeitet so geschickt, die Ackerkrume ist so rein und locker, dass solches mit der blossen Haue behandelte Feld wie gewalzt erscheint. Soll zur Saat geschritten werden, so zieht man eine Leine quer über die Mitte des Ackers und wirft zu beiden Seiten eine Furche auf; die übrigen werden dann aus freier Hand mit diesen parallel in Abständen von 26 Zoll nach dem Augenmaass schnurgrade aufgerückt, die Samen, je zwanzig bis dreissig Körner zusammen, in Entfernungen von einem Fuss in die Furche gelegt und das Erdreich mit der Haue darüber gezogen. Aehnlich ist die Bestellung des Rübsamens und anderer Fruchtarten. Sind die Pflanzen aufgegangen, so häuft man die Erde der zwischen den Reihen frei gebliebenen Streifen um ihre Wurzeln an und begiesst sie während des ferneren Wachsthumes wiederholt mit flüssigem Dünger. — Der Rübsamen blüht bei Yeddo im März oder April und gelangt Ende Mai zur Reife; die Pflanzen werden dann mit den Wurzeln ausgerissen, und, nachdem sie einige Tage auf dem Felde getrocknet, der Samen dort an geebneten Plätzen auf Matten ausgetreten. Das Stroh bleibt liegen, wird Anfang Juni in Haufen zu Asche verbrannt und dient zur Düngung der frei gebliebenen Furchen. — Im Mai stehen auch Weizen und Gerste in Aehren;
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Winterfrucht. Bestellung. VII.
oder Wasserkraft bewegt, tactmässig niederfallen. Zuletzt schüttet
man die Masse in ein trichterförmiges unten offenes Gefäss, vor
welchem der Arbeiter einen grossen Fächer schwingt; der Luftzug
verweht die Spreu und die Körner fallen zu Boden.
Ausser Reis wird in den Niederungen noch Arum esculentum
und Scirpus tuberosus gebaut, ferner die Binse der japanischen
Fussmatten, Juncus effusus. Der heilige Lotos (Nelumbium), dessen
Wurzeln theils als Gemüse verzehrt, theils in eine Art Arrowroot
verwandelt werden, wuchert im Sommer auf Flüssen und Seen.
Auf abschüssigen und hochgelegenen zum Reisbau nicht
passenden Aeckern werden mancherlei andere Cerealien, Gemüse
und Hülsenfrüchte gebaut; die Winterfrucht besteht dort in Weizen,
Gerste, Rübsamen und anderen Kohlarten, Buchweizen, Bohnen,
Erbsen und Zwiebeln. Weizen und Gerste bestellt man gegen Ende
October, die Saat geht rasch auf und kleidet das Hügelland während
des Winters in frisches Grün. War das Feld vorher ganz geräumt,
— was bei der landesüblichen Reihencultur nicht die Regel ist, —
so wird es im Zusammenhange mit der Haue aufgearbeitet und ge-
ebnet. Weder Harke noch Egge kommen dabei in Anwendung,
aber man arbeitet so geschickt, die Ackerkrume ist so rein und
locker, dass solches mit der blossen Haue behandelte Feld wie
gewalzt erscheint. Soll zur Saat geschritten werden, so zieht man
eine Leine quer über die Mitte des Ackers und wirft zu beiden
Seiten eine Furche auf; die übrigen werden dann aus freier Hand
mit diesen parallel in Abständen von 26 Zoll nach dem Augenmaass
schnurgrade aufgerückt, die Samen, je zwanzig bis dreissig Körner
zusammen, in Entfernungen von einem Fuss in die Furche gelegt
und das Erdreich mit der Haue darüber gezogen. Aehnlich ist die
Bestellung des Rübsamens und anderer Fruchtarten. Sind die
Pflanzen aufgegangen, so häuft man die Erde der zwischen den
Reihen frei gebliebenen Streifen um ihre Wurzeln an und begiesst
sie während des ferneren Wachsthumes wiederholt mit flüssigem
Dünger. — Der Rübsamen blüht bei Yeddo im März oder April
und gelangt Ende Mai zur Reife; die Pflanzen werden dann mit
den Wurzeln ausgerissen, und, nachdem sie einige Tage auf dem
Felde getrocknet, der Samen dort an geebneten Plätzen auf Matten
ausgetreten. Das Stroh bleibt liegen, wird Anfang Juni in Haufen
zu Asche verbrannt und dient zur Düngung der frei gebliebenen
Furchen. — Im Mai stehen auch Weizen und Gerste in Aehren;
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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 2. Berlin, 1866, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien02_1866/88>, abgerufen am 22.11.2024.
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