Martens, Georg von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Vierter Band. Berlin, 1873.Abschied von den Commissaren. XVI. die Hoffnung, dem Prinzen dort persönlich seine Hochachtung aus-drücken zu dürfen. Am 7. September vor Tagesgrauen weckte uns Feuerlärm: das An demselben Tage machte Graf Eulenburg den Commissaren Abschied von den Commissaren. XVI. die Hoffnung, dem Prinzen dort persönlich seine Hochachtung aus-drücken zu dürfen. Am 7. September vor Tagesgrauen weckte uns Feuerlärm: das An demselben Tage machte Graf Eulenburg den Commissaren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0112" n="98"/><fw place="top" type="header">Abschied von den Commissaren. XVI.</fw><lb/> die Hoffnung, dem Prinzen dort persönlich seine Hochachtung aus-<lb/> drücken zu dürfen.</p><lb/> <p>Am 7. September vor Tagesgrauen weckte uns Feuerlärm: das<lb/> anstossende Haus stand in hellen Flammen; wir packten eiligst<lb/> unsere Sachen. Vom Dach des von uns bewohnten Hintergebäudes<lb/> sah man in den brennenden Hof hinab; es war windstill und die<lb/> Feuerwehr arbeitete tapfer. Hunderte von Löschenden wogten in<lb/> gelben und blauen Röcken mit weissen Schriftzeichen darauf durch-<lb/> einander; manche bedienten die kleinen Spritzen, andere trugen<lb/> Wasser, die meisten aber schwenkten unter heftigem Toben und<lb/> Springen bunte Fahnen und Laternen; vom Dach aus ein reizendes<lb/> Schauspiel, die bunteste Maskerade bei sprühendem Feuerwerk.<lb/> In einer Stunde war das Gebäude ausgebrannt und wir gingen<lb/> wieder zur Ruhe.</p><lb/> <p>An demselben Tage machte Graf <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119178931">Eulenburg</persName> den Commissaren<lb/> im Hause <persName ref="nognd"><hi rendition="#k">Tsuṅ-hau</hi>’s</persName> seinen Abschiedsbesuch. Das Frühstück war<lb/> diesmal erträglich und hätte noch besser gemundet, wenn man nicht<lb/> immer in irgend einen Wurm oder eine gebratene Heuschrecke zu<lb/> beissen gefürchtet hätte. Der Thee wurde in europäischen Tassen,<lb/> sogar mit Theelöffeln servirt, als Zuckerschale diente ein Trinkglas.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [98/0112]
Abschied von den Commissaren. XVI.
die Hoffnung, dem Prinzen dort persönlich seine Hochachtung aus-
drücken zu dürfen.
Am 7. September vor Tagesgrauen weckte uns Feuerlärm: das
anstossende Haus stand in hellen Flammen; wir packten eiligst
unsere Sachen. Vom Dach des von uns bewohnten Hintergebäudes
sah man in den brennenden Hof hinab; es war windstill und die
Feuerwehr arbeitete tapfer. Hunderte von Löschenden wogten in
gelben und blauen Röcken mit weissen Schriftzeichen darauf durch-
einander; manche bedienten die kleinen Spritzen, andere trugen
Wasser, die meisten aber schwenkten unter heftigem Toben und
Springen bunte Fahnen und Laternen; vom Dach aus ein reizendes
Schauspiel, die bunteste Maskerade bei sprühendem Feuerwerk.
In einer Stunde war das Gebäude ausgebrannt und wir gingen
wieder zur Ruhe.
An demselben Tage machte Graf Eulenburg den Commissaren
im Hause Tsuṅ-hau’s seinen Abschiedsbesuch. Das Frühstück war
diesmal erträglich und hätte noch besser gemundet, wenn man nicht
immer in irgend einen Wurm oder eine gebratene Heuschrecke zu
beissen gefürchtet hätte. Der Thee wurde in europäischen Tassen,
sogar mit Theelöffeln servirt, als Zuckerschale diente ein Trinkglas.
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