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Martens, Georg von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Vierter Band. Berlin, 1873.

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Anh. IV. Wai-su genommen.
schlagen, Fu-san genommen, bedrohten Wu-sie und belagerten
das kaum 6 Meilen von Kin-san gelegene Tsan-tsu, das sie
bald darauf nahmen. Gordon hob deshalb die Belagerung von
Kin-tan auf, concentrirte am 24. März seine Truppen um Li-yan,
-- wo dieselben unter Li A-don einstweilen stehen blieben, -- und
eilte, obwohl verwundet, mit der leichten Artillerie und etwa 1000
Mann dem Fu-tae zu Hülfe. Schon am 26. März stiess er auf Re-
bellenhorden, welche das Land verwüsteten und die Dörfer an-
steckten. Um ihr Vordringen in unberührte Gebiete zu hemmen,
griff er bei Wai-su mit der Artillerie ihr Centrum an; das Fuss-
volk litt aber durch Fehler seines Führers eine schwere Niederlage
und wurde so eingeschüchtert, dass Gordon die Truppen nach
Sian-tsau, etwa 3 Meilen nördlich von Wu-sie zurückzog und
Verstärkung abwartete. -- Am 3. April führte Fu-tae Li 6000 Mann
von Su-tsau herauf, die sich eine halbe Meile von Wai-su mit
den Siegreichen vereinigten. Die Tae-pin wurden jetzt dort
enger eingeschlossen: den Yan-tse in ihrem Rücken beherrschten
kaiserliche Dschunken, südwestlich stand Gordon, östlich, südlich
und westlich rückten kaiserliche Truppen heran. -- Der Krieg im
Süden war um diese Zeit fast beendet. General Tsin, -- der dort
seine Todeswunde erhielt -- hatte am 20. März Ka-sin-fu, Ge-
neral Tso mit Hülfe der Franco-Chinesen am 21. März Han-
tsau
genommen. Darauf räumten die Tae-pin auch Hu-han, und
rückten theils nach Wu-tsu-fu am Süd-West-Ende des Tai-
ho
-Sees
, theils zerstreuten sie sich, in kleine Schaaren aufgelöst
in die unbewohnten Grenzgebirge der Provinzen Tse-kian und
Gan-wui.

Der vorgeschobene Posten der Tae-pin in Wai-su war,
wie gesagt, eng umstellt; die Strasse nach Tan-yan, ihre einzige
Rückzugslinie, blieb unbesetzt; hier hatten aber die Kaiserli-
chen jenseit der Stadt Kon-yin, welche sie nahmen, alle Brücken
abgebrochen. Von seiner Wunde fast geheilt, nahm Gordon
am 6. April die Operationen wieder auf; die Tae-pin räumten
Wai-su nach kurzem Widerstande, wurden auf der Strasse
nach Tan-yan von den Kaiserlichen verfolgt und fielen meist
in die Hände des zornigen Landvolks, dessen Dörfer sie vor
Kurzem verbrannt hatten. Kaum 1000 sollen Tan-yan und Tsan-
tsu
erreicht haben.

Anh. IV. Wai-su genommen.
schlagen, Fu-šan genommen, bedrohten Wu-sie und belagerten
das kaum 6 Meilen von Kin-san gelegene Tšan-tšu, das sie
bald darauf nahmen. Gordon hob deshalb die Belagerung von
Kin-taṅ auf, concentrirte am 24. März seine Truppen um Li-yaṅ,
— wo dieselben unter Li A-doṅ einstweilen stehen blieben, — und
eilte, obwohl verwundet, mit der leichten Artillerie und etwa 1000
Mann dem Fu-tae zu Hülfe. Schon am 26. März stiess er auf Re-
bellenhorden, welche das Land verwüsteten und die Dörfer an-
steckten. Um ihr Vordringen in unberührte Gebiete zu hemmen,
griff er bei Wai-su mit der Artillerie ihr Centrum an; das Fuss-
volk litt aber durch Fehler seines Führers eine schwere Niederlage
und wurde so eingeschüchtert, dass Gordon die Truppen nach
Siaṅ-tšau, etwa 3 Meilen nördlich von Wu-sie zurückzog und
Verstärkung abwartete. — Am 3. April führte Fu-tae Li 6000 Mann
von Su-tšau herauf, die sich eine halbe Meile von Wai-su mit
den Siegreichen vereinigten. Die Tae-piṅ wurden jetzt dort
enger eingeschlossen: den Yaṅ-tse in ihrem Rücken beherrschten
kaiserliche Dschunken, südwestlich stand Gordon, östlich, südlich
und westlich rückten kaiserliche Truppen heran. — Der Krieg im
Süden war um diese Zeit fast beendet. General Tšiṅ, — der dort
seine Todeswunde erhielt — hatte am 20. März Ka-šiṅ-fu, Ge-
neral Tso mit Hülfe der Franco-Chinesen am 21. März Haṅ-
tšau
genommen. Darauf räumten die Tae-piṅ auch Hu-haṅ, und
rückten theils nach Wu-tšu-fu am Süd-West-Ende des Tai-
ho
-Sees
, theils zerstreuten sie sich, in kleine Schaaren aufgelöst
in die unbewohnten Grenzgebirge der Provinzen Tše-kiaṅ und
Gan-wui.

Der vorgeschobene Posten der Tae-piṅ in Wai-su war,
wie gesagt, eng umstellt; die Strasse nach Tan-yan, ihre einzige
Rückzugslinie, blieb unbesetzt; hier hatten aber die Kaiserli-
chen jenseit der Stadt Koṅ-yin, welche sie nahmen, alle Brücken
abgebrochen. Von seiner Wunde fast geheilt, nahm Gordon
am 6. April die Operationen wieder auf; die Tae-piṅ räumten
Wai-su nach kurzem Widerstande, wurden auf der Strasse
nach Tan-yan von den Kaiserlichen verfolgt und fielen meist
in die Hände des zornigen Landvolks, dessen Dörfer sie vor
Kurzem verbrannt hatten. Kaum 1000 sollen Tan-yan und Tšan-
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erreicht haben.

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[425/0439] Anh. IV. Wai-su genommen. schlagen, Fu-šan genommen, bedrohten Wu-sie und belagerten das kaum 6 Meilen von Kin-san gelegene Tšan-tšu, das sie bald darauf nahmen. Gordon hob deshalb die Belagerung von Kin-taṅ auf, concentrirte am 24. März seine Truppen um Li-yaṅ, — wo dieselben unter Li A-doṅ einstweilen stehen blieben, — und eilte, obwohl verwundet, mit der leichten Artillerie und etwa 1000 Mann dem Fu-tae zu Hülfe. Schon am 26. März stiess er auf Re- bellenhorden, welche das Land verwüsteten und die Dörfer an- steckten. Um ihr Vordringen in unberührte Gebiete zu hemmen, griff er bei Wai-su mit der Artillerie ihr Centrum an; das Fuss- volk litt aber durch Fehler seines Führers eine schwere Niederlage und wurde so eingeschüchtert, dass Gordon die Truppen nach Siaṅ-tšau, etwa 3 Meilen nördlich von Wu-sie zurückzog und Verstärkung abwartete. — Am 3. April führte Fu-tae Li 6000 Mann von Su-tšau herauf, die sich eine halbe Meile von Wai-su mit den Siegreichen vereinigten. Die Tae-piṅ wurden jetzt dort enger eingeschlossen: den Yaṅ-tse in ihrem Rücken beherrschten kaiserliche Dschunken, südwestlich stand Gordon, östlich, südlich und westlich rückten kaiserliche Truppen heran. — Der Krieg im Süden war um diese Zeit fast beendet. General Tšiṅ, — der dort seine Todeswunde erhielt — hatte am 20. März Ka-šiṅ-fu, Ge- neral Tso mit Hülfe der Franco-Chinesen am 21. März Haṅ- tšau genommen. Darauf räumten die Tae-piṅ auch Hu-haṅ, und rückten theils nach Wu-tšu-fu am Süd-West-Ende des Tai- ho-Sees, theils zerstreuten sie sich, in kleine Schaaren aufgelöst in die unbewohnten Grenzgebirge der Provinzen Tše-kiaṅ und Gan-wui. Der vorgeschobene Posten der Tae-piṅ in Wai-su war, wie gesagt, eng umstellt; die Strasse nach Tan-yan, ihre einzige Rückzugslinie, blieb unbesetzt; hier hatten aber die Kaiserli- chen jenseit der Stadt Koṅ-yin, welche sie nahmen, alle Brücken abgebrochen. Von seiner Wunde fast geheilt, nahm Gordon am 6. April die Operationen wieder auf; die Tae-piṅ räumten Wai-su nach kurzem Widerstande, wurden auf der Strasse nach Tan-yan von den Kaiserlichen verfolgt und fielen meist in die Hände des zornigen Landvolks, dessen Dörfer sie vor Kurzem verbrannt hatten. Kaum 1000 sollen Tan-yan und Tšan- tšu erreicht haben.

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Zitationshilfe: Martens, Georg von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Vierter Band. Berlin, 1873, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien04_1873/439>, abgerufen am 22.11.2024.