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Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867.

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Brackwasseralgen. Farben im Leben.
waren bei Palabuan die meisten Steine und viele Austern mit Flecken
der rothen Hildenbrandtia sanguinea gezeichnet.

Brackwasserbildungen, salzhaltige Sümpfe an der Meeresküste,
wie z. B. einer bei Makassar, und Flussmündungen ergaben mir nur
grüne Tange, Enteromorphen oder Confervaceen (Chaetomorpha
Javanica, inflata, Rhizoclonium setaceum). Grössere Schlammstrecken,
z. B. an der Westküste von Borneo, ergaben in den meisten Fällen
gar keine Tange.

Die Vertheilung der Farben nach der Tiefe, wie sie Oersted
aufgestellt hat, oben grün, dann olivenbraun, in der Tiefe roth,
bestätigt sich also wohl im Grossen und Ganzen, aber durchaus
nicht überall im Einzelnen, wie schon daraus hervorgeht, dass
Tange verschiedener Farbe auf einander wachsend beobachtet
wurden, so Zonaria auf Laurencia botryoides, Enteromorpha auf
Halimeda, Goniotrichum (Confervacee) auf Ceramium.

Die meisten Kalkalgen sind frisch mehr oder weniger hell-
grün, am schönsten Acetabularia, blasser Halimeda und Galaxaura,
mit roth gemischt Amphiroa. Die Florideen zeigen meist eine
Mischung von Grün und Roth, keines so entschieden, wie im Herbar.
Am flüchtigsten ist das Roth bei den schleimig anzufühlenden, so
vor allen bei Halymenia, dann bei Hypnea. Laurencia ist schon
im Leben mehr grün, die Polysiphonien oft dunkel. Alle Sargassen,
Turbinarien und Verwandte sind im Leben so hell olivengelb, wie
die nordischen Fucus vesiculosus und Ozothallia nodosa. Zonaria ist
auch hellbraun, aber zeigt einen mehr oder minder ausgesprochenen,
mehr oder minder beständigen Anflug von Violettgrau, unter Wasser
silberglänzend an ihrer oberen Seite. Mehrere Caulerpen sind die
einzigen Tange, bei denen auch in der Farbe ein Gegensatz von
Stamm und Blatt merklich wird, die im Sand kriechenden Stengel
der Caulerpa Freycinetii fand ich frisch hell olivengelb, ähnlich den
grösseren Fucoideen, die frei emporstehenden und flottirenden blatt-
artigen Gebilde lebhaft grün.



Brackwasseralgen. Farben im Leben.
waren bei Palabuan die meisten Steine und viele Austern mit Flecken
der rothen Hildenbrandtia sanguinea gezeichnet.

Brackwasserbildungen, salzhaltige Sümpfe an der Meeresküste,
wie z. B. einer bei Makassar, und Flussmündungen ergaben mir nur
grüne Tange, Enteromorphen oder Confervaceen (Chaetomorpha
Javanica, inflata, Rhizoclonium setaceum). Grössere Schlammstrecken,
z. B. an der Westküste von Borneo, ergaben in den meisten Fällen
gar keine Tange.

Die Vertheilung der Farben nach der Tiefe, wie sie Oersted
aufgestellt hat, oben grün, dann olivenbraun, in der Tiefe roth,
bestätigt sich also wohl im Grossen und Ganzen, aber durchaus
nicht überall im Einzelnen, wie schon daraus hervorgeht, dass
Tange verschiedener Farbe auf einander wachsend beobachtet
wurden, so Zonaria auf Laurencia botryoides, Enteromorpha auf
Halimeda, Goniotrichum (Confervacee) auf Ceramium.

Die meisten Kalkalgen sind frisch mehr oder weniger hell-
grün, am schönsten Acetabularia, blasser Halimeda und Galaxaura,
mit roth gemischt Amphiroa. Die Florideen zeigen meist eine
Mischung von Grün und Roth, keines so entschieden, wie im Herbar.
Am flüchtigsten ist das Roth bei den schleimig anzufühlenden, so
vor allen bei Halymenia, dann bei Hypnea. Laurencia ist schon
im Leben mehr grün, die Polysiphonien oft dunkel. Alle Sargassen,
Turbinarien und Verwandte sind im Leben so hell olivengelb, wie
die nordischen Fucus vesiculosus und Ozothallia nodosa. Zonaria ist
auch hellbraun, aber zeigt einen mehr oder minder ausgesprochenen,
mehr oder minder beständigen Anflug von Violettgrau, unter Wasser
silberglänzend an ihrer oberen Seite. Mehrere Caulerpen sind die
einzigen Tange, bei denen auch in der Farbe ein Gegensatz von
Stamm und Blatt merklich wird, die im Sand kriechenden Stengel
der Caulerpa Freycinetii fand ich frisch hell olivengelb, ähnlich den
grösseren Fucoideen, die frei emporstehenden und flottirenden blatt-
artigen Gebilde lebhaft grün.



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[110/0120] Brackwasseralgen. Farben im Leben. waren bei Palabuan die meisten Steine und viele Austern mit Flecken der rothen Hildenbrandtia sanguinea gezeichnet. Brackwasserbildungen, salzhaltige Sümpfe an der Meeresküste, wie z. B. einer bei Makassar, und Flussmündungen ergaben mir nur grüne Tange, Enteromorphen oder Confervaceen (Chaetomorpha Javanica, inflata, Rhizoclonium setaceum). Grössere Schlammstrecken, z. B. an der Westküste von Borneo, ergaben in den meisten Fällen gar keine Tange. Die Vertheilung der Farben nach der Tiefe, wie sie Oersted aufgestellt hat, oben grün, dann olivenbraun, in der Tiefe roth, bestätigt sich also wohl im Grossen und Ganzen, aber durchaus nicht überall im Einzelnen, wie schon daraus hervorgeht, dass Tange verschiedener Farbe auf einander wachsend beobachtet wurden, so Zonaria auf Laurencia botryoides, Enteromorpha auf Halimeda, Goniotrichum (Confervacee) auf Ceramium. Die meisten Kalkalgen sind frisch mehr oder weniger hell- grün, am schönsten Acetabularia, blasser Halimeda und Galaxaura, mit roth gemischt Amphiroa. Die Florideen zeigen meist eine Mischung von Grün und Roth, keines so entschieden, wie im Herbar. Am flüchtigsten ist das Roth bei den schleimig anzufühlenden, so vor allen bei Halymenia, dann bei Hypnea. Laurencia ist schon im Leben mehr grün, die Polysiphonien oft dunkel. Alle Sargassen, Turbinarien und Verwandte sind im Leben so hell olivengelb, wie die nordischen Fucus vesiculosus und Ozothallia nodosa. Zonaria ist auch hellbraun, aber zeigt einen mehr oder minder ausgesprochenen, mehr oder minder beständigen Anflug von Violettgrau, unter Wasser silberglänzend an ihrer oberen Seite. Mehrere Caulerpen sind die einzigen Tange, bei denen auch in der Farbe ein Gegensatz von Stamm und Blatt merklich wird, die im Sand kriechenden Stengel der Caulerpa Freycinetii fand ich frisch hell olivengelb, ähnlich den grösseren Fucoideen, die frei emporstehenden und flottirenden blatt- artigen Gebilde lebhaft grün.

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Zitationshilfe: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienbotanik_1866/120>, abgerufen am 27.11.2024.