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Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867.

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Pseudo-chinesische Tange.
Die folgenden Tafeln geben eine Uebersicht der bis jetzt
bekannten chinesischen und japanischen Algen, bei welcher die
nachstehenden sieben als unrichtig ausgeschlossen wurden:
Fucus vesiculosus L. China, nach Burnett account of China
III., p. 329. (Nordisch, kommt nicht so weit herab.)
Phyllacantha granulata Kg. China, Burnett l. c. (Kommt
nur im atlantischen Ocean von England bis Spanien vor.)
Halidrys siliquosa Lgb., in oceano sinensi, Herb. Banks,
Turner Fuci III., p. 55, ad litora Japonica, Tilesius,
Kützing spec. alg. p. 604. (Ist nordatlantisch und fehlt
selbst in Ruprecht's Verzeichniss der Algen des nörd-
lichsten Weltmeeres in von Middendorff's Reise in den
äussersten Norden und Osten Sibiriens, Bd. I., Thl. 2.,
S. 191--435.)
Sargassum vulgare Ag. China, Burnett l. c. (Ist rein atlantisch.)
Blossevillea heterophylla Kg. Japan, Thunberg. China,
Burnett l. c. (Nur jenseits der Tropenzone am Cap und
bei Port Natal.)
Ceramium obsoletum Ag. Japan, Tilesius. (Ist Campylaephora
hypneoides J. Ag.)
Gelidium cartilagineum Gaillon. Chinesisches Meer, Kützing
spec. alg. p. 763. Simoda Perry Narrative II., p. 331. (Ver-
muthlich ist G. Amansii Lx. gemeint.)

Eine von meinem Sohne mitgebrachte japanische Encyclopädie
(Wa-kan-san-sai-dzu-e) führt im 97sten und 98sten Heft nach
mehreren phanerogamischen Wasserpflanzen, wie Limnocharis,
Limnanthemum, Pontederia, Potamogeton, Ceratophyllum, auch
achtzehn Meeralgen auf, allein in so rohen Holzschnitten und mit
so kurzen Nachrichten *), dass nur wenige mit Sicherheit, manche
gar nicht bestimmt werden können, auch wenn man das fünfte
Heft von Kaempfer's Amoenitates exoticae zu Hülfe nimmt, welches
acht Meeralgen mit ihren chinesischen, in Japan unseren lateini-
schen entsprechenden und den volksthümlichen japanischen Namen
enthält.

Ein Versuch, diese Algen mit Hülfe der mitgebrachten zu
errathen, hat folgendes Ergebniss geliefert.


*) Die Uebersetzung des Textes, woraus im Folgenden Einzelnes gegeben wird,
verdankt mein Sohn der Güte des Prof. J. Hoffmann in Leyden.
Pseudo-chinesische Tange.
Die folgenden Tafeln geben eine Uebersicht der bis jetzt
bekannten chinesischen und japanischen Algen, bei welcher die
nachstehenden sieben als unrichtig ausgeschlossen wurden:
Fucus vesiculosus L. China, nach Burnett account of China
III., p. 329. (Nordisch, kommt nicht so weit herab.)
Phyllacantha granulata Kg. China, Burnett l. c. (Kommt
nur im atlantischen Ocean von England bis Spanien vor.)
Halidrys siliquosa Lgb., in oceano sinensi, Herb. Banks,
Turner Fuci III., p. 55, ad litora Japonica, Tilesius,
Kützing spec. alg. p. 604. (Ist nordatlantisch und fehlt
selbst in Ruprecht’s Verzeichniss der Algen des nörd-
lichsten Weltmeeres in von Middendorff’s Reise in den
äussersten Norden und Osten Sibiriens, Bd. I., Thl. 2.,
S. 191—435.)
Sargassum vulgare Ag. China, Burnett l. c. (Ist rein atlantisch.)
Blossevillea heterophylla Kg. Japan, Thunberg. China,
Burnett l. c. (Nur jenseits der Tropenzone am Cap und
bei Port Natal.)
Ceramium obsoletum Ag. Japan, Tilesius. (Ist Campylaephora
hypneoides J. Ag.)
Gelidium cartilagineum Gaillon. Chinesisches Meer, Kützing
spec. alg. p. 763. Simoda Perry Narrative II., p. 331. (Ver-
muthlich ist G. Amansii Lx. gemeint.)

Eine von meinem Sohne mitgebrachte japanische Encyclopädie
(Wa-kan-san-sai-dzu-e) führt im 97sten und 98sten Heft nach
mehreren phanerogamischen Wasserpflanzen, wie Limnocharis,
Limnanthemum, Pontederia, Potamogeton, Ceratophyllum, auch
achtzehn Meeralgen auf, allein in so rohen Holzschnitten und mit
so kurzen Nachrichten *), dass nur wenige mit Sicherheit, manche
gar nicht bestimmt werden können, auch wenn man das fünfte
Heft von Kaempfer’s Amoenitates exoticae zu Hülfe nimmt, welches
acht Meeralgen mit ihren chinesischen, in Japan unseren lateini-
schen entsprechenden und den volksthümlichen japanischen Namen
enthält.

Ein Versuch, diese Algen mit Hülfe der mitgebrachten zu
errathen, hat folgendes Ergebniss geliefert.


*) Die Uebersetzung des Textes, woraus im Folgenden Einzelnes gegeben wird,
verdankt mein Sohn der Güte des Prof. J. Hoffmann in Leyden.
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[120/0130] Pseudo-chinesische Tange. Die folgenden Tafeln geben eine Uebersicht der bis jetzt bekannten chinesischen und japanischen Algen, bei welcher die nachstehenden sieben als unrichtig ausgeschlossen wurden: Fucus vesiculosus L. China, nach Burnett account of China III., p. 329. (Nordisch, kommt nicht so weit herab.) Phyllacantha granulata Kg. China, Burnett l. c. (Kommt nur im atlantischen Ocean von England bis Spanien vor.) Halidrys siliquosa Lgb., in oceano sinensi, Herb. Banks, Turner Fuci III., p. 55, ad litora Japonica, Tilesius, Kützing spec. alg. p. 604. (Ist nordatlantisch und fehlt selbst in Ruprecht’s Verzeichniss der Algen des nörd- lichsten Weltmeeres in von Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens, Bd. I., Thl. 2., S. 191—435.) Sargassum vulgare Ag. China, Burnett l. c. (Ist rein atlantisch.) Blossevillea heterophylla Kg. Japan, Thunberg. China, Burnett l. c. (Nur jenseits der Tropenzone am Cap und bei Port Natal.) Ceramium obsoletum Ag. Japan, Tilesius. (Ist Campylaephora hypneoides J. Ag.) Gelidium cartilagineum Gaillon. Chinesisches Meer, Kützing spec. alg. p. 763. Simoda Perry Narrative II., p. 331. (Ver- muthlich ist G. Amansii Lx. gemeint.) Eine von meinem Sohne mitgebrachte japanische Encyclopädie (Wa-kan-san-sai-dzu-e) führt im 97sten und 98sten Heft nach mehreren phanerogamischen Wasserpflanzen, wie Limnocharis, Limnanthemum, Pontederia, Potamogeton, Ceratophyllum, auch achtzehn Meeralgen auf, allein in so rohen Holzschnitten und mit so kurzen Nachrichten *), dass nur wenige mit Sicherheit, manche gar nicht bestimmt werden können, auch wenn man das fünfte Heft von Kaempfer’s Amoenitates exoticae zu Hülfe nimmt, welches acht Meeralgen mit ihren chinesischen, in Japan unseren lateini- schen entsprechenden und den volksthümlichen japanischen Namen enthält. Ein Versuch, diese Algen mit Hülfe der mitgebrachten zu errathen, hat folgendes Ergebniss geliefert. *) Die Uebersetzung des Textes, woraus im Folgenden Einzelnes gegeben wird, verdankt mein Sohn der Güte des Prof. J. Hoffmann in Leyden.

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Zitationshilfe: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienbotanik_1866/130>, abgerufen am 26.11.2024.