Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Botanischer Teil. Hrsg. v. Albert Berg. Berlin: Decker, 1867.Aussehen und Verbreitung des Sargassum. bekannte Seegewächse: Enteromorpha Jürgensii von der deutschenKüste der Nordsee, Gelidium corneum p heterophyllum von Cadix und Cystosira pumila von den Canarien. Ein zweiter Zug dieser Flora ist die Kleinheit aller gefundenen 3. Die Krautsee. In offener See traf die Thetis auf der Heimfahrt unter 21° Nach Burmeister's Beobachtungen stehen die einzelnen Büsche Diese berühmteste, vielbesprochenste aller Algen trifft der Aussehen und Verbreitung des Sargassum. bekannte Seegewächse: Enteromorpha Jürgensii von der deutschenKüste der Nordsee, Gelidium corneum π heterophyllum von Cadix und Cystosira pumila von den Canarien. Ein zweiter Zug dieser Flora ist die Kleinheit aller gefundenen 3. Die Krautsee. In offener See traf die Thetis auf der Heimfahrt unter 21° Nach Burmeister’s Beobachtungen stehen die einzelnen Büsche Diese berühmteste, vielbesprochenste aller Algen trifft der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0017" n="7"/><fw place="top" type="header">Aussehen und Verbreitung des Sargassum.</fw><lb/> bekannte Seegewächse: Enteromorpha Jürgensii von der deutschen<lb/> Küste der Nordsee, Gelidium corneum π heterophyllum von Cadix<lb/> und Cystosira pumila von den Canarien.</p><lb/> <p>Ein zweiter Zug dieser Flora ist die Kleinheit aller gefundenen<lb/> Algen; von den neu mitgebrachten erreicht keine einzige die Länge<lb/> einer Spanne, und auch unter den früheren befinden sich kaum<lb/> drei oder vier, welche möglicherweise dieses Maass um etwas<lb/> übersteigen könnten. Die frühe Jahreszeit, 30. März bis 12. April,<lb/> kann nicht ein Grund dafür sein, da in Portsmouth viel grössere<lb/> Algen noch früher gefunden wurden, eher theilweise die heftige<lb/> Brandung des weiten Oceans bei gänzlichem Mangel an geschützten<lb/> Buchten und der geringe Wechsel von Ebbe und Fluth.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>3. Die Krautsee.</head><lb/> <p>In offener See traf die Thetis auf der Heimfahrt unter 21°<lb/> N. Br. und 37° W. L. von Greenwich auf den schwimmenden<lb/> Traubentang, <hi rendition="#g">Sargassum bacciferum</hi> Ag., Fucus natans L.,<lb/> ästig, ohne Wurzel oder Anheftungsscheibe, mit glattem, stiel-<lb/> rundem, ½—1 Fuss langem Stengel, eine halbe bis ganze Linie<lb/> breiten, 1—2 Zoll langen, scharf gezähnten Blättern, gestielten,<lb/> kugelrunden, mit Luft gefüllten Blasen von der Grösse eines Hasen-<lb/> schrotes oder kleiner Erbsen und ohne die geringste Spur von<lb/> Früchten, die Farbe des alten Laubes fuchsbraun, der neuen durch-<lb/> scheinenden Triebe bleich olivenfarbig, getrocknet Alles dunkelbraun.</p><lb/> <p>Nach Burmeister’s Beobachtungen stehen die einzelnen Büsche<lb/> senkrecht mit dem Ende des Stammes nach unten, die Zweige schief<lb/> aufsteigend, so dass sie mit einander einen Trichter im Wasser bil-<lb/> den und ihre Spitzen auf der Oberfläche einen Kreis. Die Pflanze<lb/> ist sammt ihren Bewohnern schwerer als das Wasser, wird nur<lb/> durch ihre Blasen getragen und sank unter, als Ruiz solche ab-<lb/> gepflückt hatte.</p><lb/> <p>Diese berühmteste, vielbesprochenste aller Algen trifft der<lb/> Seefahrer zwischen dem 19. und 45. Grad N. Br. von 39° bis 74°<lb/> W. L. von Ferro auf einer Oberfläche, welche die von Deutschland<lb/> sechsmal übertrifft, an wechselnden Stellen in unabsehbar langen,<lb/> 10—20 Ellen breiten Reihen schwimmend an, eine Erscheinung,<lb/> welche schon im Alterthum bekannt war. Humboldt hat in seinen<lb/> Ansichten der Natur, 3. Ausgabe, Bd. I., S. 80—82, die auf uns<lb/> gekommenen dunkeln Nachrichten hierüber zusammengestellt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0017]
Aussehen und Verbreitung des Sargassum.
bekannte Seegewächse: Enteromorpha Jürgensii von der deutschen
Küste der Nordsee, Gelidium corneum π heterophyllum von Cadix
und Cystosira pumila von den Canarien.
Ein zweiter Zug dieser Flora ist die Kleinheit aller gefundenen
Algen; von den neu mitgebrachten erreicht keine einzige die Länge
einer Spanne, und auch unter den früheren befinden sich kaum
drei oder vier, welche möglicherweise dieses Maass um etwas
übersteigen könnten. Die frühe Jahreszeit, 30. März bis 12. April,
kann nicht ein Grund dafür sein, da in Portsmouth viel grössere
Algen noch früher gefunden wurden, eher theilweise die heftige
Brandung des weiten Oceans bei gänzlichem Mangel an geschützten
Buchten und der geringe Wechsel von Ebbe und Fluth.
3. Die Krautsee.
In offener See traf die Thetis auf der Heimfahrt unter 21°
N. Br. und 37° W. L. von Greenwich auf den schwimmenden
Traubentang, Sargassum bacciferum Ag., Fucus natans L.,
ästig, ohne Wurzel oder Anheftungsscheibe, mit glattem, stiel-
rundem, ½—1 Fuss langem Stengel, eine halbe bis ganze Linie
breiten, 1—2 Zoll langen, scharf gezähnten Blättern, gestielten,
kugelrunden, mit Luft gefüllten Blasen von der Grösse eines Hasen-
schrotes oder kleiner Erbsen und ohne die geringste Spur von
Früchten, die Farbe des alten Laubes fuchsbraun, der neuen durch-
scheinenden Triebe bleich olivenfarbig, getrocknet Alles dunkelbraun.
Nach Burmeister’s Beobachtungen stehen die einzelnen Büsche
senkrecht mit dem Ende des Stammes nach unten, die Zweige schief
aufsteigend, so dass sie mit einander einen Trichter im Wasser bil-
den und ihre Spitzen auf der Oberfläche einen Kreis. Die Pflanze
ist sammt ihren Bewohnern schwerer als das Wasser, wird nur
durch ihre Blasen getragen und sank unter, als Ruiz solche ab-
gepflückt hatte.
Diese berühmteste, vielbesprochenste aller Algen trifft der
Seefahrer zwischen dem 19. und 45. Grad N. Br. von 39° bis 74°
W. L. von Ferro auf einer Oberfläche, welche die von Deutschland
sechsmal übertrifft, an wechselnden Stellen in unabsehbar langen,
10—20 Ellen breiten Reihen schwimmend an, eine Erscheinung,
welche schon im Alterthum bekannt war. Humboldt hat in seinen
Ansichten der Natur, 3. Ausgabe, Bd. I., S. 80—82, die auf uns
gekommenen dunkeln Nachrichten hierüber zusammengestellt.
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