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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Häher und Elstern.
strömia Indica. In der That bestätigt die Encyclopädie,
dass dieser Vogel in Japan sehr selten sei.
Neuntödter, Lanius bucephalus Schleg., überall als modsu (mo zu)
bekannt; ob noch andere Arten unter demselben Namen
begriffen werden, lassen die wenig genauen Abbildungen
nicht erkennen. Commodore Sundevall schoss die erwähnte
Art an der Mississippibai, am 9. October.
Häher, Garrulus glandarius Japonicus Schleg., G. Japonicus Bp.,
kaum verschieden von dem europäischen; in Yokohama
nannte man ihn mir gaiso, was ich nur unter den Provinzial-
namen von Fiuga als gaisi wiederfinde; sonst heisst er auf
den Bildern kasira-dori, Kopfvogel, wegen des gefleckten
Oberkopfes.
Tannenhäher, Nucifraga caryocatactes L. sp., bis jetzt uns noch
nicht aus Japan bekannt gewesen, ist unter den Thieren
von Fiuga recht kenntlich neben dem vorigen abgebildet,
mit dem Namen kabuto-tori, Helmvogel.
Blaue Elster, Pica cyanea Pall., mehrfach kenntlich abgebildet,
der Name schwer entzifferbar: kakesu oder kamii.
Schwarzweisse Elster, Pica varia Japonica Schleg., P. Japonica
Bp., kaum von der deutschen zu unterscheiden, soll nach
Kämpfer S. 174 "korej-garas", Rabe von Korea, genannt
werden, und nach der Encyclopädie aus Korea herüber-
gebracht worden sein; jenen Namen finde ich aber in keinem
der mir vorliegenden Bücher, wohl aber in der Encyclopädie
einen anderen, kasasaki (in anderen Büchern kasasangi),
ein Ausdruck übrigens, der in dem japanisch-englischen
Wörterbuch von Medhurst mit "ein indischer Sperling"
übersetzt wird; die Stellung in der Encyclopädie gleich
zwischen Raben, Papageien und Gracula Javanica spricht
durchaus dagegen, dass es ein sperlingsartiger Vogel sein
könne. Unmittelbar darauf folgt unter der Bezeichnung
yama-kasasaki, wilde Elster, ein Vogel, worin leicht der
in der Fauna Japonica abgebildete, wahrscheinlich nicht
japanische Biophorus paradiseus Schleg. zu erkennen ist.
Rabe, karasu, abgekürzt karas, in allen Bilderbüchern. Der Name
offenbar eine Nachahmung des Krächzens, wie das indo-
germanische, uns unbekannte Wort, woher das griechische
korax und korone, das lateinische corvus und cornix, das
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Häher und Elstern.
strömia Indica. In der That bestätigt die Encyclopädie,
dass dieser Vogel in Japan sehr selten sei.
Neuntödter, Lanius bucephalus Schleg., überall als modsu (mo zu)
bekannt; ob noch andere Arten unter demselben Namen
begriffen werden, lassen die wenig genauen Abbildungen
nicht erkennen. Commodore Sundevall schoss die erwähnte
Art an der Mississippibai, am 9. October.
Häher, Garrulus glandarius Japonicus Schleg., G. Japonicus Bp.,
kaum verschieden von dem europäischen; in Yokohama
nannte man ihn mir gaiso, was ich nur unter den Provinzial-
namen von Fiuga als gaisi wiederfinde; sonst heisst er auf
den Bildern kasira-dori, Kopfvogel, wegen des gefleckten
Oberkopfes.
Tannenhäher, Nucifraga caryocatactes L. sp., bis jetzt uns noch
nicht aus Japan bekannt gewesen, ist unter den Thieren
von Fiuga recht kenntlich neben dem vorigen abgebildet,
mit dem Namen kabuto-tori, Helmvogel.
Blaue Elster, Pica cyanea Pall., mehrfach kenntlich abgebildet,
der Name schwer entzifferbar: kakesu oder kamii.
Schwarzweisse Elster, Pica varia Japonica Schleg., P. Japonica
Bp., kaum von der deutschen zu unterscheiden, soll nach
Kämpfer S. 174 »korej-garas«, Rabe von Korea, genannt
werden, und nach der Encyclopädie aus Korea herüber-
gebracht worden sein; jenen Namen finde ich aber in keinem
der mir vorliegenden Bücher, wohl aber in der Encyclopädie
einen anderen, kasasaki (in anderen Büchern kasasangi),
ein Ausdruck übrigens, der in dem japanisch-englischen
Wörterbuch von Medhurst mit »ein indischer Sperling«
übersetzt wird; die Stellung in der Encyclopädie gleich
zwischen Raben, Papageien und Gracula Javanica spricht
durchaus dagegen, dass es ein sperlingsartiger Vogel sein
könne. Unmittelbar darauf folgt unter der Bezeichnung
yama-kasasaki, wilde Elster, ein Vogel, worin leicht der
in der Fauna Japonica abgebildete, wahrscheinlich nicht
japanische Biophorus paradiseus Schleg. zu erkennen ist.
Rabe, kárasu, abgekürzt karas, in allen Bilderbüchern. Der Name
offenbar eine Nachahmung des Krächzens, wie das indo-
germanische, uns unbekannte Wort, woher das griechische
κόϱαξ und κοϱώνη, das lateinische corvus und cornix, das
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[99/0117] Häher und Elstern. strömia Indica. In der That bestätigt die Encyclopädie, dass dieser Vogel in Japan sehr selten sei. Neuntödter, Lanius bucephalus Schleg., überall als modsu (mo zu) bekannt; ob noch andere Arten unter demselben Namen begriffen werden, lassen die wenig genauen Abbildungen nicht erkennen. Commodore Sundevall schoss die erwähnte Art an der Mississippibai, am 9. October. Häher, Garrulus glandarius Japonicus Schleg., G. Japonicus Bp., kaum verschieden von dem europäischen; in Yokohama nannte man ihn mir gaiso, was ich nur unter den Provinzial- namen von Fiuga als gaisi wiederfinde; sonst heisst er auf den Bildern kasira-dori, Kopfvogel, wegen des gefleckten Oberkopfes. Tannenhäher, Nucifraga caryocatactes L. sp., bis jetzt uns noch nicht aus Japan bekannt gewesen, ist unter den Thieren von Fiuga recht kenntlich neben dem vorigen abgebildet, mit dem Namen kabuto-tori, Helmvogel. Blaue Elster, Pica cyanea Pall., mehrfach kenntlich abgebildet, der Name schwer entzifferbar: kakesu oder kamii. Schwarzweisse Elster, Pica varia Japonica Schleg., P. Japonica Bp., kaum von der deutschen zu unterscheiden, soll nach Kämpfer S. 174 »korej-garas«, Rabe von Korea, genannt werden, und nach der Encyclopädie aus Korea herüber- gebracht worden sein; jenen Namen finde ich aber in keinem der mir vorliegenden Bücher, wohl aber in der Encyclopädie einen anderen, kasasaki (in anderen Büchern kasasangi), ein Ausdruck übrigens, der in dem japanisch-englischen Wörterbuch von Medhurst mit »ein indischer Sperling« übersetzt wird; die Stellung in der Encyclopädie gleich zwischen Raben, Papageien und Gracula Javanica spricht durchaus dagegen, dass es ein sperlingsartiger Vogel sein könne. Unmittelbar darauf folgt unter der Bezeichnung yama-kasasaki, wilde Elster, ein Vogel, worin leicht der in der Fauna Japonica abgebildete, wahrscheinlich nicht japanische Biophorus paradiseus Schleg. zu erkennen ist. Rabe, kárasu, abgekürzt karas, in allen Bilderbüchern. Der Name offenbar eine Nachahmung des Krächzens, wie das indo- germanische, uns unbekannte Wort, woher das griechische κόϱαξ und κοϱώνη, das lateinische corvus und cornix, das 7*

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/117>, abgerufen am 21.11.2024.